
„Booah, was ein Konzert“, meinte ein Besucher am Ende schon fast ehrfurchtsvoll. Die drei Orchester – die Isselbläser, das Jugendblasorchester und das Blasorchester – boten in der Werther Stadthalle am Sonntag (21.12.) ein Konzert, dass es in der Intensität und Vielfältigkeit noch nicht ganz so oft gab.
Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende Bodo Biermann die Ehrengäste, darunter Bürgermeister Michael Carbanje, den Stellv. Landrat Michael Boland, die Ehrenmitglieder sowie die Vertreter der politischen Parteien.
Publikum wollte Zugabe von den Nachwuchsmusikern
Die Isselbläser unter der Leitung von Ralf Schmittkamp eröffneten den musikalischen und konnten dabei das Publikum mit der Musik aus dem Blockbuster-Film „Titanic“ und der „A Prehistoric Suite“ mitnehmen. Schon die kleinen Musiker kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne.

Musikalischer Besuch in der Unterwasserwelt
Den zweiten Part übernahm das Jugendblasorchester, ebenfalls unter der Leitung von Ralf Schmittkamp. Die Musiker begann mit „On Fire“, arrangiert für Blasorchester von Michael Geisler. Das Stück bestach durch eine fanfarenähnliche Einleitung, eingängige Melodien, unterlegt mit einem funkigen Rhythmus und Soli Trompete und Drums. Es folge „Blue Hole“ von Thomas Asanger. Dabei geht es um den Mythos rund um eine der spektakulärsten Tauchgründe der Welt vor der Küste des mittelamerikanischen Staates Belize mit einer unterirdischen Wasserwelt. Die Komposition vermittelt musikalisch in einem mitreißenden Kunstwerk die verschiedenen Aspekte Naturphänomens und seine Faszination.

Gänsehaut und einige Tränen
„Die kleine Pop-Ballade „Welt in Farbe“ von Thiemo Kraas ist im Stil einer Singer-Songwriter-Ballade geschrieben und erhält durch einen zusätzlichen Solo-Gesang“, kündigte Bodo Biermann an. Für das Instrumentale sorgten die Musiker, für den Gesang Lonia Kleinpaß. Die Kombination aus beidem sorgte nicht nur für andächtiges Lauschen, sondern auch bei einigen Besuchern für Tränen der Rührung. Als die letzten Töne verklungen waren, erhoben sich die Besucher zu langanhaltendem Applaus. Das Jugendblasorchester verabschiede sich „zunächst“ mit „The Return – Adventure2“ von Markus Götz.

Premiere für Nils Saatkamp
Das Blasorchester begann seinen Teil unter der Leitung von Nils Saatkamp mit „Poeme Montagnard“ von Jan van der Roost. Er schrieb das Stück im Auftrag des „Orchestre d’Harmonie du Val d’Aosta“. Das 1997 ur-aufgeführte Stück beschreibt die Atmosphäre und die Geschichte der autonomen französischsprachigen Region “Val d‘Aosta“ in Norditalien und stellt eine musikalische Ehrerbietung an die historische Figur Cathérine de Challant dar. Es folgte der „Flight of the Thunderbird“ von Richard L. Saucedo. Das energiegeladene Stück mit aktiven Schlagzeugfiguren und kraftvollen Blechbläserstatements dauerte genau 17 Minuten. Das Blasorchester verabschiedete sich mit einer Hommage an die beeindruckende Karriere und die ikonische Filmmusiken von Aland Silvestrie.
Alle Musiker verabschiedeten sich weihnachtlich
Dann wurde es eng auf der Bühne, denn das Blasorchester und das Jugendblasorchester läuteten mit Melodien aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ die Weihnachtszeit ein. Abschließend kamen auch die Isselbläser dazu, die mit „O du fröhliche“ das Konzert gemeinsam beendeten.
„Ich bin so stolz auf meine Musiker“

Es war ein Wohltätigkeitskonzert der besonderen Art: mal laut, mal leise und oft sehr emotional. Die Besucher honorierten das mit nicht enden wollendem Beifall. Selbst Bodo Biermann war – wie er im Nachgang erklärte – an einigen Stellen den Tränen nahe. Für den Dirigenten Nils Saatkamp war es nach der Ära von Jaak Notebaert das erste Konzert mit dem Isselburger Blasorchester. Er selbst wollte sich gar nicht in den Mittelpunkt stellen. „Ich bin so stolz auf meine Musiker“, meinte Saatkamp hingegen. Aber dass das Publikum mehrmals mit stehendem Applaus auf die Musik reagierte, ließ auch ihn nicht unbeeindruckt, meinte aber, dass man sich den Beifall auch verdienen muss.
Erlös geht an das Edith Stein-Hospiz
Traditionell geht der Erlös an eine soziale Einrichtung. „Wir werden den Erlös an das Edith Stein-Hospiz übergeben“, erklärte Bodo Biermann. Dessen Leiter Lukas Tekampe zeigte sich von der Qualität des Konzertes und des Orchesters tief beeindruckt. „Darauf kann Isselburg wirklich stolz sein“, meinte Tekampe und merkte an, dass es nicht sein letzter Besuch eines Konzertes des Blasorchesters gewesen sei.
