FDP Isselburg verabschiedet Leitbild und will Isselburg besser machen

Der Ortsparteitag der FDP Isselburg vom vergangenen Samstag stand ganz im Zeichen des Leitantrages „Isselburg besser machen“. Zudem ging es bei dem Parteitag um Wahlen des Vorstandes und der Delegierten für den Kreishauptausschuss. Der Ortsvereinsvorsitzende Lukas Richter und der Fraktionsvorsitzende Kevin Schneider gingen mit Bürgermeister Michael Carbanje hart ins Gericht.

Lukas Richter, Vorsitzender des FDP-Ortsvereins Isselburg, kritisierte Bürgermeister Michael Carbanje (©Frithjof Nowakewitz)

Verwaltung befindet sich im Notbetrieb

Nach der Begrüßung ging der Vorsitzenden des Ortsverbandes Lukas Richter auch gleich auf die Probleme der Stadt Isselburg ein. „Warum bewegt sich in Isselburg nichts“, fragte Richter in die Runde und brachte dies dann auch mit der Kündigungswelle in der Verwaltung in Verbindung. Dafür machte Richter unmissverständlich die Verwaltungsleitung – den Bürgermeister verantwortlich. Fraktionssprecher Kevin Schneider erklärte, dass die Situation in der Verwaltung zu einen Schulterschluss bei den Ratsfraktionen FDP, CDU und SPD geführt hat, wodurch es eine gemeinsame Zusammenarbeit gebe – auch mit gemeinsamen Anträgen. In der Priorität weit oben steht die Stellenbesetzung in der Verwaltung, da sie nur dadurch wieder handlungsfähig wird. „Aktuell befindet sich die Verwaltung im Notbetrieb“, meinte Schneider. Allerdings ist nach dem Weggang von Öznur Karadag die leitende Stelle im Personalwesen nicht besetzt, so dass Personalangelegenheiten ebenfalls nicht, oder nur schwierig bearbeitet werden können.

Kontinuität in der Vorstandsbesetzung

Mario Deckers, Xavier Zemelka, Lukas Richter, Annemarie Möllmann und Theo Nieland (von rechts) bilden den Vorstand des Ortsvereins. Auch der Fraktionsvorsitzende Kevin Schneider freut sich über die junge Vorstandsbesetzung (©Frithjof Nowakewitz)

Für die verschiedenen Wahlgänge führte FDP-Kreisschatzmeister Jörg Schlechter durch die Tagesordnung. In ihren Ämter bestätigt wurden der Vorsitzende Lukas Richter, Schatzmeisterin Annemarie Möllmann und Mario Deckers als Beisitzer. Neu im Amt ist Xavier Zemelka, der Theo Nieland als stellvertretenden Vorsitzenden ablöst. Nieland hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt, wird aber als neu gewählter Beisitzer dem Ortsverband erhalten bleiben. Die vier Delegierten für den Kreishauptausschuss sind Lukas Richter, Hermann Gebbing, Xavier Zemelka und Annemarie Möllmann. Deren Vertreter sind Mario Deckers, Theo Nieland, Nina Sabel und Kevin Schneider.

Isselburg besser machen

Der Leitantrag, der in einer 12-seitigen Broschüre zusammengefasst war, legt die Ziele der Isselburger FDP dar. Dabei geht es in erster Linie um die personellen Probleme in der Verwaltung, um die Umsetzung gefasster Beschlüsse und um Bildung und solide Finanzen. Ein Thema ist betitelt mit „Demokratie braucht Leben“. „Wir wollen die politische Arbeit mehr würdigen, wozu auch die Ehrenbezeichnung für langjährige Ratsmitglieder und ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister gehört“, heißt es in der Broschüre. Auch das Ehrenamt allgemein soll mehr gewürdigt werden. Ein Thema ist auch ein lebendiges Kulturprogramm. Hierbei denken die Freien Demokraten an Konzerte, Streefoodfestivals oder Auftritte von Bühnenkünstlern. Auch an die Ausweitung der Anholter Kirmes gehört zu dem Leitantrag. All das kostet Geld, dass aber durch die Ansiedlung von Gewerbebetriebe und dem damit verbundenen Steueraufkommen verdient werden soll. Dazu sind aber neue Gewerbeflächen nötig.

Unternehmer denkt an Abwanderung

Eine klare Meinung zum Gewerbestandort Isselburg hat Unternehmer und FDP-Mitglied Joachim Kuhn. Er vertreibt Paketboxen – aktuell noch von seinem Wohnsitz in Anholt. Diese werden in Süddeutschland produziert, der Vertrieb aber wird von Anholt aus gesteuert. Allerding wird dies im privaten Wohnbereich durch ein erhöhtes Aufkommen zunehmend problematisch, so dass Kuhn sich vergrößern will. „Dies wird in absehbarer Zeit aber nicht in der Stadt Isselburg, sondern in einer der Nachbarkommunen sein“, erklärte der Unternehmer und machte dies an den aktuellen Bedingungen in Isselburg fest.

Abschließend wies Kevin Schneider noch auf den anstehenden Besentag hin und bat um eine rege Beteiligung, was auch für Wahlhelfer für die Europawahl am 9. Juni gilt.