Am gestrigen Samstag war der Abendgottesdienst in der St. Pankratius-Kirche anders, also sonst, denn musikalisch sorgten die Sänger und Sängerinnen des “Koor-Vision” für eine Art Gottesdienst. Der niederländisch-deutsche Chor belebte den Gottesdienst mit englischsprachigen Liedern mit christlichem Inhalt, aber auch mit Liedern von musikalischen Superstars, wie etwa den Beatles oder Abba.
Sieben Titel – teilweise mit Gänsehautfaktor
Zwischen den einzelnen Gottesdienstpassagen machten die Sänger und Sängerinnen, verbunden mit der außergewöhnlichen Akustik der Kirche und den dem Anlass entsprechend ausgesuchten Titeln den Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis. Schon gleich mit dem ersten Titel „How Great Thou Art“ war Gänsehaut angesagt. Es folgte „If I were you“ (Venice) und „I won´t give up“ von Jason Mraz. Mit „Because“ – ursprünglich von den Beatles und „My love – my life“ von Abba, interpretierte der Chor auch Titel berühmter Bands. Den Abschluss bildeten „Falling slowly“ (Glen Hansard) und „Long Time Traveller (The Walling Jennys). Zum Ende des kleinen Konzerts gab es für den Chor und seinem Leiter Paul Gregoor von den Besucher langanhaltenden Applaus. Nimmt man den Beifall als Maßstab, wäre eine Wiederholung in ähnlicher Form sicherlich gewünscht. Zudem muss so ein Konzert nicht in einen Gottesdienst eingebunden sein, sondern kann auch als eigenständige Veranstaltung in der Kirche stattfinden.
Ein Chor aus zwei Nationen
„Koor-Vision“ ist kein Kirchenchor, nennt sich selbst auch eher Pop-Chor, ist aber in der Zusammenstellung schon außergewöhnlich. Man könnte ihn als einen „Zwei-Nationen-Chor“ bezeichnen, besteht er doch aus Männern und Frauen aus Suderwick und Umgebung, sowie aus Dinxperlo in den benachbarten Niederlanden. Chorleiter Paul Gregoor ist Niederländer, geprobt wird jedoch überwiegend in Suderwick. Und um der Internationalität völlig gerecht zu werden, werden in der Regel englischsprachige Lieder gesungen. Das war auch gestern der Fall. Chorleiter Paul Gregoor erklärte im Nachhinein, dass es für die Mitglieder aus zwei Ländern am einfachste ist, englisch zu singen und nicht etwa in deutsch und niederländisch.
Wiederholung wäre wünschenswert
„Den Chor gibt es jetzt seit 50 Jahre“, meinte der Chorleiter, der dieses Amt in „Dinxperwick“ bereits seit 12 Jahre ausübt. Begonnen habe der Chor Gregoor zufolge wohl auch als Kirchenchor, hat sich dann im Laufe der Jahre, was wohl auch der Mitglieder aus den beiden Länder geschuldet war, zu einem weltlichen, modernen Chor entwickelt. „Aktuell haben wir ca. 40 Mitglieder im Verhältnis 60 Prozent niederländische und 40 Prozent deutsche Sänger und Sängerinnen“, führt Paul Gregoor aus und fügt hinzu, dass man in der Lage sei, ca. 60 Titel aufführen zu können. Gregoor ist sich sicher – und betont das auch – dass der europäische Gedanke nicht besser gelebt werden könne, als damit, gemeinsam zu singen.