Anholter Kirchenchor singt in der Christmette

Weihnachten zählt zu den wichtigsten Hochfesten des Kirchenjahres. In der Christmette am Heiligen Abend, am 24. Dezember um 22:00 Uhr der Pfarrei St. Franziskus im „Anholter Dom“ verbreiten der Gesang des Kirchenchores St. Pankratius und festliche Orgelmusik festliche Weihnachtsstimmung.

Der Anholter Kirchenchor unter der Leitung von Sven Joosten gestaltet die Christmette mit (Archivbild: Frithjof Nowakewitz)

Zu hören sind u.a. Auszüge aus der „Pastoralmesse in F für die Hl. Christnacht“ von Iganz Reimann (1820 – 1885). Reimann stammte aus dem Marienwallfahrtsort Albendorf in Schlesien. In bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, zeigte er schon früh sein musikalisches Talent. Nach seiner Lehrerausbildung und verschiedenen Anstellungen wurde er 1852 Schulleiter und Kantor in Rengersdorf in der Grafschaft Glatz. Wegen seiner zunehmenden Schwerhörigkeit und einem Schlaganfall im Jahr 1884 trat er 1885 in den Ruhestand. Nach einem kurz darauf zweiten erlittenen Schlaganfall verstarb er kurze Zeit später als hochangesehener Musiker. Von den über 800 Kompositionen Reimanns wurden zu seinen Lebzeiten etwa 160 gedruckt. Seine Pastoralmessen gehörten in seiner schlesischen Heimat zu den meist gesungenen. Auch noch heute erfreuen sich im gesamten deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit.

Ebenfalls zu hören ist „Transeamus usque Bethlehem“ in einer Bearbeitung von Joseph Iganz Schnabel (1767 – 1831). Paul Blaschke, letzter deutscher Domkapellmeister am Breslauer Dom, machte dieses Werk in Westdeutschland bekannt, nachdem er aus Schlesien vertrieben wurde. Seit 1968 war Blaschke Hausgeistlicher am St. Augusta-Hospital in Anholt. Hier verstarb er ein Jahr später 84-jährig. Daneben singt der Chor ein kleines weihnachtliches Halleluja von Armin Kircher (1966 – 2015). Seit 2001 leitete Kircher das Kirchenmusikreferat des Erzbistums Salzburg. Er wirkte außerdem bis zu seinem unerwarteten Tod als Stiftskapellmeister in St. Peter und Organist in der Kajetanerkirche Salzburg. Natürlich darf das berühmteste Weihnachtslied der Welt „Stille Nacht, heilige Nacht“ nicht fehlen. Allgemein ist dieses Lied mit drei Strophen bekannt. Der Chor wird eine selten zu hörende vierte Strophe singen.

Natürlich besteht für alle Mitfeiernden reiche Gelegenheit in den Gesang aktiv mit einzustimmen. Die musikalische Leitung liegt bei Sven Joosten. Die klangprächtige Seifert-Orgel spielt Martin Boland.