Fahrzeugübergabe und Misstöne bei der Versammlung der Isselburger Feuerwehr

Markus Berning (Leiter Feuerwehr), Bürgermeister Michael Carbanje, Oliver Kiefmann (Lt. Einheit Anholt) und Michael Bonnes (Lt. Einheit Isselburg freuen sich über die neuen Fahrzeuge (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Eigentlich sind Versammlungen der Feuerwehr im Großen und Ganzen immer eher harmonisch geprägt. Es gibt Ehrungen und anerkennende Wort für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Das war auch in der Versammlung der Isselburger Gesamtfeuerwehr am Samstag so. Allerding gab es auch mahnende und kritische Worte, die sich auf den nach wie vor schleppenden Verlauf zum Bau des Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Isselburg bezog. Neben den Berichten des Geschäftsführers Thomas van Wahsen standen auch Auszeichnungen auf der Tagesordnung.

Bürgermeister Michael Carbanje erläuterte, wie die Fahrzeuge finanziert wurden (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Fördergelder für neue Feuerwehrfahrzeuge

Zunächst stand allerdings die Übergabe von drei neuen Fahrzeugen im Vordergrund. Die Einheiten Anholt und Isselburg erhielten jeweils ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTF). “Beide Fahrzeuge wurden über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zu 90 Prozent gefördert. Die Fördersumme belief sich je Fahrzeug auf 59.400 Euro, insgesamt also auf 118.800 Euro”, erklärte Bürgermeister Michael Carbanje. Wie bereits berichtet, hat die Heinz-Trox-Stiftung die Anschaffung eines VW-Caddy ermöglicht. Dieses Fahrzeug ist unter anderem auch für die Jugendarbeit innerhalb der Feuerwehr bestimmt. Die Unterhaltung des Caddy´s übernimmt die Stadt Isselburg, da sie auch Träger der Feuerwehr ist.

Nach der Fahrzeugübergabe begann im PZ der Hauptschule die eigentliche Jahreshauptversammlung der Feuerwehr, an der auch Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel, sowie Bürgermeister Michael Carbanje teilnahm. Zudem waren mit Kerstin Hebing (SPD), André Ratering (CDU), Uwe Übelacker (Grüne) und Lukas Richter (FDP) auch Vertreter der örtlichen Parteien vertreten.

Neubau und Übergangsstandort sollte nicht im Desaster enden

Der Leiter der Feuerwehr Markus Berning kritisierte den Umsetzungsstau (Foto: Frithjof Nowakewitz)

In seinen Ausführungen dankte der Leiter der Feuerwehr Markus Berning den politischen Ausschüssen und den Ratsmitgliedern für die Zustimmung der Beschaffung der notwendigen Ausrüstungsgegenstände. Ins Detail ging Berning dann aber in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Hier machte er deutlich, dass die städtischen Mitarbeiter durch die Coronapandemie und dem Krieg in der Ukraine sicherlich eine Mehrarbeit zu leisten hätten. „Jedoch herrscht im Bereich der Sachbearbeitung für die baulichen Bedarfe der Feuerwehr ein enormer Stau“, erklärte Berning. Hier zählte er einige unerledigte Projekte auf, die sich auf die Gerätehäuser in Anholt und in Werth die beziehen. Ziemlich verstimmt klang Berning, als er hinzufügte, dass er auf die Situation um das Gerätehaus für Isselburg nicht mehr eingehen wolle und dass „der Bürgermeister bestimmt dazu einige Worte finden werde“. Dann sprach der Wehrleiter direkt den Grünen-Sprecher Uwe Übelacker an, der sich Berning zufolge gemeinsam mit der CDU immer für eine sachgerechte Unterbringung der Feuerwehr ausgesprochen und sich auf jeder Jahreshauptversammlung zum Neubau-Standort und den Randbedingungen geäußert hat: „Sehr geehrter Herr Übelacker, was werden Sie machen, damit der Neubau, aber auch die Unterbringung am Übergangsstandort der Einheit Isselburg nicht zum Desaster wird“?

Kritik aus der Politik wegen schleppender Umsetzung

Übelacker wirkte, wie er es ausdrückte, regelrecht geschockt, dass Markus Berning den Ausdruck „Desaster“ gebrauchte. Der Grünen-Sprecher interpretierte den Ausdruck so, dass auch die Wehrleitung nicht in allen Teilen über den Fortgang des Projektes informiert ist. „Ich kann nur Gespräche anbieten, denn politisch ist das Projekt auf den Weg gebracht“, erklärte Übelacker. Lukas Richter (FDP) brachte die Situation aus FDP-Sicht auf den Punkt: „Die Stadt Isselburg leistet sich seit November 2021 die Miete eines Übergangsstandortes für den Löschzug Isselburg, während der Antrag zur Nutzung des Übergangsgebäudes erst wenige Tage alt ist und nun beim Kreis Borken auf die Genehmigung wartet.“

Fester Wille zur Umsetzung

Bürgermeister Michael Carbanje begründete den schleppenden Verlauf damit, dass auch eine Übergangslösung den gleichen Standart, wie ein richtiges Feuerwehrgerätehaus benötigt. „Nach der Einarbeitung der Fachplaner werden derzeit viele Grundlagen und detaillierte Planungsparameter geklärt, die für den Projektfortschritt grundlegend sind.“ Carbanje wies darauf hin, dass, auch wenn das menschliche Auge keinen Baufortschritt sieht und vermeintlich keine Prozesse sichtbar sind, dass dennoch im Hintergrund viele notwendige Planungen und Abstimmungen ablaufen. Der Umzug des Löschzuges Isselburg in das Übergangsgebäude an der Werther Straße ist für Ende des Jahres geplant. “Ich sage heute nochmals, dass ihr euch des festen Willens von Politik und Verwaltung gewiss sein könnt, dieses Projekt zur Zufriedenheit aller umzusetzen”, bekräftigte Michale Carbanje.

Neuzugänge – Beförderungen – Auszeichnungen

Insgesamt hat die Feuerwehr Isselburg vier Neuzugänge zu verzeichnen. Jessica Opril und Björn Klostermann sind der Einheit Anholt und Pacal Doliwa und Isaiah Rutgers der Einheit Isselburg beigetreten. Markus Berning nahm zudem die Ehrungen der Beförderten vor. Till Opitz und Florian Bobek wurden zum Oberfeuerwehrmann, Isaiah Rutgers zur Feuerwehrfrau ernannt. David Juttner, Christopher Scholz, Marlon Strauß und Maurice ten Bensel sind jetzt Oberfeuerwehrmann, Jessica Opril ist Oberfeuerwehrfrau. Tobias van Wahsen und Florian Uhlenbrock wurden zum Unterbrandmeister ernannt. Für die 10-jährige Mitgliedschaft im Verband der Feuerwehr NRW wurden Steffen de Rooy, Alexander Schmitz, Hendrick Moldenhauer, Niklas Hetkamp und Lars Leson ausgezeichnet.