
Vor 40 Jahre gründete Heinz Renzel in Spork sein Unternehmen – die VKF-Renzel GmbH. Aus den Anfängen auf vier Bauernhöfen in Spork entstand im Laufe der Jahre ein weltweit agierendes Unternehmen mit Sitz in Isselburg. Aber wie tickt Heinz Renzel und was zeichnet ihn aus?
Wer ist eigentlich Heinz Renzel und was treibt ihn an?
Der jugendliche Heinz Renzel hat im Kolonialladen seines Vaters gearbeitet und mehr oder minder nebenbei das St. Georgs-Gymnasium in Bocholt besucht. Seine eigentliche berufliche Laufbahn begann er als Schaufenstergestalter. Da war Kreativität gefragt. Sein Leben ist, wie er es selbst formuliert, eine Reise voller Ideen. Innovatives Denken, Visionen haben, Lösungen finden und die dann erfolgreich umzusetzen, um neue Produkte zu schaffen oder vorhandene zu verbessern, sind bei Heinz Renzel allgegenwärtig – auch noch mit 83 Jahre.
„Überleben“ ist der festverwurzelte Antrieb

„Ich werde oft gefragt, wann ich denn aufhören werde“, erzählt Renzel. Die Antwort ist eindeutig: „Wenn ich aufhöre, höre ich auf zu leben.“ Und das ist dann vielleicht auch der tief aus seiner Jugendzeit verwurzelte Gedanke. Der junge Heinz Renzel musste erleben, wie der Kolonialladen seines Vaters aufgrund des aufstrebenden Discounters Aldi nicht mehr konkurrenzfähig war und geschlossen wurde. „Überleben“ ist deshalb der Begriff, der bei Heinz Renzel allgegenwärtig scheint.
Schule und Beruf zusammenbringen
Mit dem Überleben meint Renzel aber nicht nur sein eigenes Überleben, sondern auch dass der Wirtschaft. „Es ist nötig, Schule und Beruf miteinander zu verbinden“, erklärt der 83-Jährige. Und damit meint er, dass Berufe auch im Schulalltag eingebunden werden müssen. Aber wie kann das geschehen? „Fachkräfte müssen in die Schulen gehen und die Vielfältigkeit der Berufe vorstellen“, erklärt Heinz Renzel. Es ist kein Geheimnis, dass sich die VKF-Renzel GmbH in der Freien Gesamtschule Weitblick engagiert. Was übrigens auch andere Unternehmen tun. Das ist ein Schritt, der eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schafft.
Büro als Versuchswerkstatt
Um an dieser Stelle noch mal auf die Experimentierfreudigkeit des Firmenchefs zu kommen: Sein Büro ähnelt fast einer Versuchswerkstatt für neue Ideen, deren Umsetzung im besten Fall zu einem weiteren Produkt im Gesamtangebot des Unternehmens führen. Auch die Idee, Innenstädte in bestimmte Bereiche zu überdachen, um den Menschen beispielsweise ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten, ist bei Heinz Renzel schon lange im Kopf. Dieses innovative Denken hat er seit seiner Jugendzeit verinnerlicht. Und dies hat dazu geführt, dass sich sein Unternehmen so entwickelt hat, dass es in vielen Ländern der Welt erfolgreich vertreten ist. Stetiges Wachstum kennzeichnet das Unternehmen, dass sich schon zu Beginn auf die Produktion und den Vertrieb von Verkaufsförderungsartikel spezialisiert hat.
Der Suchende
Ist Heinz Renzel ein „Getriebener“? Den Ausdruck mag er in dem Zusammenhang eigentlich nicht. „Das klingt so negativ. Wenn schon, dann bin ich ein Suchender, weil ich nach immer neuen Möglichkeiten suche, die Wirtschaft voranzubringen“, meint der 83-Jährige. Dazu gehört auch das Thema Umwelt. Solarenergie, Windkraft und Wasserstoff spielen in seinem Umweltdenken eine große Rolle – privat und geschäftlich. Auch in dem Bereich wird ständig nach Verbesserungen gesucht, um dem Umweltgedanken gerecht zu werden, aber auch um langfristig energietechnisch unabhängiger zu sein.