Die Restauration der Orgel in der St. Pankratiuskirche ist „fast“ abgeschlossen. Antje Jolink, Vorsitzende des Kirchenchores und Mitglied der „Orgelretter“, erläuterte am Montag in einem anberaumten Pressetermin den Ablauf der Restauration.
Orgel wird zu Weihnachten voll bespielbar sein
In einem ersten Bauabschnitt wurden ab Oktober 2023 durch den Orgelbaumeister Uwe Renard aus Kevelaer die Mängel im Hauptwerk und Pedal behoben. Diese Arbeiten verschlangen bis Weihnachten 2023 rund 40.000 Euro. „Jetzt ist auch der zweite Bauabschnitt abgeschlossen, der Kosten von ebenfalls rund 40.000 Euro verursachte“, erklärte Antje Jolink. Dabei wurden die Pfeifen abgeräumt, aufwendig gereinigt und gerichtet. Die Windlade wurde gründlich ausgesaugt und die Pfeifenstöcke gesäubert. Gleichzeitig mit diesen Ausreinigungs- und Renovierungsarbeiten am dritten Manual brachte Uwe Renard die Tonelektrik auf den neuesten Stand. „Zu Weihnachten wird die Orgel voll bespielbar sein“, versicherte der Orgelbaumeister. Zu Beginn 2025 wird dann nur noch das an der Brüstung der Empore hängende Rückpositiv folgen.
Kreative Orgelretter – Kirchenchor lässt sich was einfallen
Viele Spender und ein Zuschuss des Bistums
Insgesamt also ca. 82.000 Euro, die durch einen 35.000 Euro-Zuschuss vom Bistum Münster und Spenden von insgesamt knapp 47.000 Euro zusammenkamen. Dabei ließ Jolink nicht unerwähnt, dass die kleinste Spende mit einem Euro von einem achtjährigen Jungen kam. Auch die Sparkasse Westmünsterland beteiligte sich mit einer nicht unerheblichen Summe. „Spätestens zu Ostern wird alles fertiggestellt sein. Dann wird die größte Orgel in der Stadt Isselburg ihre volle Klangpracht zurückerhalten haben“, erklärte eine sichtlich zufriedene Antje Jolink.
Orgel entwickelte ein Eigenleben
Die Firma Ernst Seifert aus Bergisch Gladbach erbaute 1960 für die Pankratiuskirche in Anholt die Orgel mit 35 Registern. Die Orgel ist mit dem offenen Freipfeifenprospekt die Einzige ihrer Art im gesamten Pastoralen Raum Bocholt-Rhede-Isselburg. Die letzte Ausreinigung fand 1998 statt. „Inzwischen war das Instrument in die Jahre gekommen und Alterserscheinungen machten sich bemerkbar“, erklärte Antje Jolink. Die Umfangreichen Mängel umfassten über den Zustand der Pfeifen, die Ledermembranen, die als Tonventile in der Windlade verbaut sind, sowie auch die Stromversorgung. Jolink umfasste den Zustand der Orgel vor der Restaurierung kurz und bündig: „Sie entwickelte ein gewisses Eigenleben.“
Auch der „Orgellikör“ half bei der Finanzierung
Das ist nun durch die Initiative der Orgelretter vorbei. Um ihren Teil dazu beizutragen, hatten sie Benefizkonzerte organisiert, Gemeindefrühstücke durchgeführt und sogar einen Orgellikör angeboten. Zudem hatte der Kirchenchor zugunsten des Projektes gesungen und natürlich immer wieder um Spenden geworben. Die Orgel wird zu Gottesdiensten an den Weihnachtsfeiertagen schon besonders sauber klingen. Endgültig fertig wird sie dann zu Ostern 2025 sein.