Energiegenossenschaft verbucht gestiegenen Bilanzgewinn

Am vergangenen Freitag (20.12.) trafen sich rund 20 Genossenschaftsmitglieder zur Generalversammlung der Energiegenossenschaft Isselburg eG (egis.eg) in der Gaststätte Langenhorst.

Bilanzgewinn fast verdoppelt

Dabei ging aus dem Bericht des Vortandsvorsitzenden Roland Schweckhorst hervor, dass für das Rechnungsjahr 2023 ein Jahresüberschuss von 25.998,83 Euro erwirtschaftet wurde. Deutlich mehr als zum Ende 2022 mit 15.741 Euro. Der Bilanzgewinn belief sich zum Jahresende 2023 auf 51.219,20 Euro. Der lag zum Jahresabschluss 2022 noch bei 27.915,12 Euro.

Roland Schweckhorst
Roland Schweckhorst berichtet über Finanzen und kündigte seinem Rücktritt an (©Frithjof Nowakewitz)

Mangelnde Investionsmöglichkeiten in Isselburg

Ernüchtert zeigte sich Schweckhorst allerdings über Investitionsmöglichkeit in der Stadt Isselburg. Für rentable Windkraftanlagen gibt es im Stadtgebiet keinen Platz. Und auch die Möglichkeiten für Photovoltaikanlagen sind mehr als begrenzt. „Damit solche Anlagen rentabel sind, benötigen wir viel Fläche“, machte Schweckhorst deutlich. Und die gibt es in Isselburg kaum. Nur wenige der Dächer von städtischen Gebäuden sind für Photovoltaikanlagen geeignet. Auf den Dächern von der Sporthalle, der Mensa und dem Schulgebäude am Stromberg wäre es wohl theoretisch möglich. „Die Problematik dort ist die Tatsache, dass es sich nicht um zusammenhängende Dachflächen handelt. Zudem hat jedes Gebäude für sich einen eigenen Stromzähler“, erklärte Roland Schweckhorst. Und vor allem Letzteres ist das Problem, denn Schweckhorst zufolge wird ein zentraler Zählpunkt benötigt. „Nur darüber können wir mit der Westnetz abrechnen“, erklärte der Vorsitzende. „Die Kosten, um die Leitungen von allen Gebäuden zu einem einzigen Zählpunkt zusammenzuführen beliefen sich auf 150.000 bis 200.000 Euro“, machte Schweckhorst deutlich.

Was will der Rat?

In Frage für eine Photovoltaikanlage käme auch wohl die Dachfläche der Sporthalle an der Isselburger Grundschule. In dem Punkt führte aber Schweckhorst an, dass aus dem Rat heraus die Tendenz dahin geht, dies als Stadt wohl selbst machen zu wollen. „Es ist auch so, dass wir als Energiegenossenschaft die Flächen belegen könnten. Jedoch könnte der Rat, solange die Verträge nicht unterschrieben sind, von dieser Zusage jederzeit zurücktreten“, machte Schweckhorst deutlich. Ohne eine feste vertragliche Vereinbarung wird die Energiegenossenschaft die Dachfläche nicht nutzen.

Was machen mit dem Geld?

Ein großes Thema war auch, wie man mit dem Bilanzüberschuss umgeht. Ganz auszahlen, teilauszahlen oder stehenlassen? Die Mitglieder entschieden sich einstimmig dazu, die Hälfte des Bilanzgewinns an die Anteilseigener auzuzahlen. Dies soll bis Ende März geschehen. Die andere Hälfte, also etwas mehr als 25.000 Euro wird fortgeschrieben.

Michael Carbanje bleibt Aufsichtsratvorsitzender

Auf der Tagesordnung standen auch Wahlen zum Aufsichtsrat. Hier stand allerdings nur eine Personalie zur Wahl. Die Tätigkeit von Michael Carbanje als Vorsitzender des Aufsichtsrates endet turnusmäßig am Ende des Jahres. Gegenkandidaten gab es keine. So wurde Carbanje als Vorsitzender des Aufsichtsrates wiedergewählt.

Nachfolger von Roland Schweckhorst gesucht.

Was nicht auf der Tagesordnung stand, aber ein aktuelles Thema ist, ist der Rückzug von Roland Schweckhorst als Vorsitzender des Vorstandes. „Ich begleite die Energiegenossenschaft in der Position schon seit der Gründung 2014. Und im vergangenen Jahr habe ich schon angemahnt, Unterstützung zu benötigen“, erklärte Roland Schweckhorst. Die hat es bislang augenscheinlich nicht gegeben. Er machte deutlich, das Prozedere mit der Ausschüttung noch durchführen zu wollen. „Danach muss es definitiv jemand anders machen“, sagte Schweckhorst unmissverständlich. Sollte sich also aus der Genossenschaft niemand finden, müsste man Schweckhorst zufolge über eine externe Lösung nachdenken. „Die Ideallösung ist, dass sich mehrere Genossenschaftsmitglieder die Arbeit teilen, denn das Ganze ist keine Einmann-Show“, erklärt der nun scheidende Vorsitzende, der anmerkte, nicht aus der Genossenschaft austreten zu wollen.