Anholter Tractor-Pulling gilt als familienfreundlich

Es geht wieder los, die Motorsportfans aus Nah und Fern stehen schon in den Startlöchern, denn die Tractor-Pulling-Saison 2024 beginnt wieder. Saisonstart ist am letzten April-Wochenende in Fürchtorf. Aber schon eine Woche später, am 3. und 4 Mai trifft sich die Pulling-Szene in Anholt zum zweiten Saisonlauf. Die Organisatoren Tobias Paus und Jan-Bernd Peters erzählen im BBV-Gespräch ein bisschen über die Organisation.

Lukas Reinhold, Daniel Otten, Jan-Bernd Peters und Tobias Paus, sowie Conny Paus und der kleine Henry Paus freuen sich auf das anstehende Tractor-Pulling (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Car-Pulling am Freitag

„Wir sind mal ganz neue Wege gegangen, und haben im Winter über eine Onlineabstimmung ermittelt, welche Klassen von den Leuten gewünscht werden“, erzählte Tobias Paus. Daraus haben sich acht Kategorien ergeben. Bevor aber die PS-starken Traktoren die Bahn mit dem Bremswagen am Samstag umpflügen, sind am Freitag ab 17 Uhr beim Car-Pulling Autofahrer gefragt. Dazu haben sich bislang ca. 30 Enthusiasten angemeldet, die mit ihrem Auto einen dafür geeigneten Bremswagen ziehen wollen. Vorschriften über den Zustand der Autos gibt es nicht. Einzige Bedingung: das Gefährt braucht eine Anhängerkupplung und einen Not-Aus-Schalter. Ab 21 Uhr beginnt dann die Party unter einem Fallschirm.

Night-Pulling ab 17 Uhr

Der Samstag beginnt um 10 Uhr mit dem Garden-Pulling. Es folgen die Klassen 3,5 to. Sport, 4,5 to. Hobbysport und 4,5 to. Sport. Nach einer Pause geht es dann um 17 Uhr mit dem Night-Pulling weiter. Wenn die Dämmerung beginnt, geht das Flutlicht an. Da sind Trecker der Klassen Light Modified, Limited Superstocks, Mini Unlimited und Superstocks am Start. Die Aftershowparty unter dem Fallschirm beginnt um 22:00 Uhr.

Premiere für Daniel Daniels

Beim Anholter Tractor-Pulling geht es familiär zu (©Frithjof Nowakewitz)

„In dem gesamten Pulling-Zirkus gilt die Veranstaltung in Anholt als eine der familienfreundlichsten überhaupt und in der Szene schlechthin als Geheimtipp. Sie hat in der europäischen Szene einen hohen Stellenwert“, bekräftigt Jan-Bernd Peters. Tobias Paus fügte hinzu, dass vor allem der Wettstreit der Mini Unlimited sogar in den USA per Livestream genau beobachtet wird. In dieser Klasse wird es auch ein Comeback der Familie Daniels geben, denn Daniel Daniels wird in der Klasse mit dem ca. 2.000 PS-starken „Next Level“ erstmals starten. Die Familie Daniels gehört zu der Trecker-Treck-Generation, die den Grundstein für das heutige Tractor-Pulling in Anholt und wohl auch in Deutschland gelegt hat.

Starter aus den Nachbarländern

Die Zuschauer dürfen sich auf spannende Wettkämpfe und vor allem auf Monster-Trecker freuen. Die erfolgreichsten Teams aus Europa sind in Anholt zu sehen. Darunter eben nationale Champions, aber auch Europameister. Die Starter kommen neben Deutschland auch aus den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg und Dänemark. Und natürlich werden auch die einheimischen Fahrer wie Paus und Daniels im Fokus stehen.

Bei solchen Veranstaltungen taucht ja immer wieder die Frage nach der Umweltverträglichkeit auf. „Der ganz überwiegende Teil der Trecker fährt mit Methanol oder Care-Diesel“, erklärt Tobias Paus und meint damit, dass die schwarzen Auspuffwolken aus der Dieselverbrennung deutlich seltener sind.

Langer Weg bis zur Genehmigung

Bei der Organisation geht es nun mal nicht ohne Behörden und deren Genehmigungen. „Die Auflagen werden immer aufwendiger und kosten auch richtig viel Geld“, meint Tobias. Wie schon im Vorjahr, hat das Team eine Architektin beauftragt, für die Planung und zur Vorlage bei der Genehmigungsbehörde eine genau Zeichnung über die Bahn, die Notausgänge, die Rettungsgasse, die Parkplätze und den Campingplatz anzufertigen. „Trotzdem gibt es dann immer wieder noch Rückfragen und Änderungswünsche, so dass das Genehmigungsverfahren doch schon sehr lange dauert“, meint Paus und fügt hinzu, dass kurz vor Ostern die Genehmigung eingetroffen ist. Eines wollen Paus und Peters aber noch herausstellen: „Ohne unsere ca. einhundert Helfer gäbe es die Veranstaltung nicht“.