Hochwasserschutz in Isselburg – CDU Ortsverband hatte zur Info-Veranstaltung eingeladen

Thomas Bertram hatte zum Info-Abend eingeladen (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Am vergangenen Montag hatte der CDU-Ortsverband Isselburg 1 zu einem Info-Abend in das Feuerwehrgerätehaus des Löschzug Werth eingeladen. Dabei ging es ausschließlich um das Thema Hochwasserschutz im Bereich der Issel und der Klev´schen Landwehr. Hierzu hatte der Ortverbandsvorsitzende Thomas Bertram Pia Scholten, die Geschäftsführerin des “Zweckverband Hochwasserschutz Issel” eingeladen. In einer einstündigen Präsentation zeigte Scholten den aktuellen Stand der Planungen zum Hochwasserschutz auf. Hierbei riss sie kurz die Maßnahmen im Bereich Wesel an und ging dann auf die Bereiche Hamminkeln, Werth und Isselburg ein. Die zentrale Frage ist, wie man das gesamte Isselburger Stadtgebiet vor einem Hochwasser schützt, welche Maßnahmen dazu notwendig sind und welche finanzielle Last die Stadt dafür tragen muss.

Dierteweg spielt eine wesentliche Rolle

Um im Falle eines Hochwassers die Siedlungsgebiete wasserfrei zu halten, müssen Retentionsflächen und Aufwallungen geschaffen werden. So gilt beispielsweise der Baggersee in Werth im Falle eines Hochwassers als Auffangbecken. Diskutiert wurde auch darüber, welche Rolle der Dierteweg in Isselburg spielt. “Da ist eine Erhöhung der Straße von ca. 30 Zentimeter geplant”, erklärte Pia Scholten. Hermann van Thiel gab dabei zu bedenken, dass dann die Kante vom Fahrbahnrand zum unbefestigten Teil noch höher wird, als sie jetzt schon ist. Zudem seien Begegnungsverkehre schon jetzt ohne Ausweichen auf den unbefestigten Teil kaum möglich. Angeregt wurde der Bau eines um diese 30 Zentimeter erhöhten Radweges, der neben der eigentlichen Fahrbahn verläuft und so den gleichen Effekt hätte, wie eine Fahrbahnerhöhung. “Zudem wäre damit dann auch das leidige Thema “Fahrradstraße” in dem Bereich erledigt”, meinte van Thiel.

Pia Scholten, Geschäftsführerin des Zweckverbandes zeigte die notwendigen Maßnahmen auf, die Isselburg vor ein Hochwasser schützen sollen (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Zahlreiche Maßnahmen sind für einen hochwasserfreien Paßhof II erforderlich

Ein ganz wichtiges Thema ist für Isselburg das Baugebiet Paßhof II, dass aufgrund eines möglichen Hochwassers aktuell nicht bebaut werden darf. Um dieses Gebiet Hochwasserfrei zu halten, ist angedacht, die vorhandene Verwallung zwischen Werth und Isselburg linksseitig zurück zubauen und das Gewässerbett der Issel auf einer Länge von 2,7 Kilometer zu verbreitern und ökologisch aufzuwerten. Die Retentionsfläche Schüttenstein liegt südöstlich von Isselburg. Für die kontrollierte Flutung dieses Bereiches ist eine Überlaufschwelle nahe der Mündung der Nebenissel angedacht. Der Schutz des westlich gelegenen Bebauungsbereiches soll durch einen etwa 600 m langen Deich sichergestellt werden. “Wenn alle Maßnahmen greifen und dann noch die Baggerseen geflutet werden können , dann wäre Paßhof II trocken”, erklärte die Scholten und nannte hier beispielsweise den Weikensee in Hamminkeln und den Baggersee in Werth.

In drei bis vier Jahre könnten die ersten Baumaßnahmen starten

Insgesamt sind im Bereich Werth/Isselburg eine Vielzahl von kleineren und größeren Maßnahmen notwendig. Hierbei handelt es sich unter anderem um den Bau neuer Verwallungen oder Erhöhungen von bereits bestehenden. Auch müssen durch den Zweckverband Flächen angekauft werden, die dann als Tauschflächen verwendet genutzt werden. „Die Verfügbarkeit der Flächen soll in nächster Zeit abgeschlossen sein“, meinte Pia Scholten und fügte hinzu, dass ab 2026/2027 mit den ersten Baumaßnahmen zu rechnen ist. 

Investitionen sind auf 24 Mio. Euro je Kommune gedeckelt

Zudem betonte sie, dass man mit einem Investitionsvolumen von ca. 55 Mio. Euro für alle Maßnahmen kalkuliert, von denen das Land 60 bis 80 Prozent  übernimmt. „Wir suchen auch immer wieder nach Einsparmöglichkeiten, in dem bestimmte Maßnahmen noch mal überdacht oder neu geplant werden“, erläuterte Pia Scholten. Festgelegt ist, dass die Investition je Kommune auf 24 Mio. Euro gedeckelt sind. Frank Häusler bestätigte als Vorsitzender des Zweckverbandes, dass nicht nur die Zusammenarbeit mit allen Kommunen gut funktioniert, sondern vor allem auch die mit den Behörden der benachbarten Niederlande.