Fünf Wochen Schule Weitblick – Das Leitungsteam zieht ein erstes Fazit

Der Beginn des Schuljahres 2022/2023 wird sicherlich in die Geschichte der Stadt Isselburg eingehen, startete doch da die Freie Gesamtschule Weitblick mit 25 Fünfklässler in ihr erstes Schuljahr. Das es überhaupt soweit gekommmen ist, lag sicherlich auch an der Beharrlichkeit von Andreas Pasckert und Dietmar Spreu, die fast ein ganzes Jahrzehnt dafür gekämpft haben. Die ersten Ideen wurden oftmals als Spinnerei abgetan und einige Lokalpolitiker lehnten eine Schule in privater Trägerschaft vehement ab. Der Schulstart liegt nun etwa fünf Wochen zurück. Daniela Bruns und Werner Konnik, die gemeinsam das Leitungsteam bilden, zogen ein erstes Fazit und zeigten sich dabei sehr zufrieden.

Werner Konnik und Daniela Bruns haben einen guten Grund für gute Laune…. es geht voran (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Wachsen immer mehr zu einer Gemeinschaft zusammen

“Zu Anfang war es schon ziemlich stressig, weil sich die Kinder erst an die neuen Strukturen in der neuen Schule und an der Art des Unterrichts gewöhnen mussten”, erklärt Daniela Bruns, fügt aber hinzu, dass es von Woche zu Woche besser wurde. “Wir sind jeden Tag aufs Neue überrascht, wie gut sich das Ganze bisher entwickelt hat”, erklärt Werner Konnik und bekräftigt, dass die Schulkinder und das Lehrerteam immer mehr zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen. Überrascht zeigt sich das Leitungsteam auch darüber, in welch hohem Maße sich die Eltern engagieren. “Das liegt sicherlich auch daran, dass es uns von Anfang an ein hohes Anliegen war, die Eltern mitzunehmen und in vielen Planungen mit einzubeziehen”, erklärt die Pädagogin. Nach fünf Wochen kann man sagen, dass die Eltern sich mit „ihrer Schule“ identifizieren – die Kinder tun es sowieso.

Ohne Regeln funktioniert eine Schule nicht

Andreas Pasckert, Vorsitzender des Förderverein Schule für Isselburg, hatte bei der Übergabe der digitalen Tafel gesagt, dass die jetzigen Fünftklässler in der Schule Weitblick die Stadt Isselburg verändern werden, weil sie in der jetzigen Schule ein viel besseres Sozialverhalten, Verantwortung und Respekt erlernen. Den ersten Schritt dazu haben die Fünftklässler schon getan, denn es wurde ein Schülerparlament gegründet, dass beispielsweise mit dem Cateringbetrieb – dem Anholter Augustahospital – den wöchentlichen Speiseplan bespricht. Überhaupt sind das gemeinsame Frühstück und das Mittagessen ein fester Bestandteil des Schullebens. Dazu gehört auch, dass jeder sein benutztes Geschirr und das Besteck selbsttätig in die Spülmaschine einräumt. “Das gehört einfach dazu und das klappt mittlerweile hervorragend”, erklären die beiden Pädagogen. “Ohne Regeln funktioniert eine Schule nicht”, meint Bruns und sagt, dass die Eltern im Wesentlichen die Schulordnung erstellt haben. Darin ist auch enthalten, dass während der Unterrichtszeit die Nutzung der Handys verboten ist. “Die werden morgens alle eingesammelt und wenn jemand telefonieren muss, kann er oder sie das von unserem Diensttelefon”, sagt Bruns.

Niemand wird allein gelassen

Was den Unterricht betrifft, muss man sich von der herkömmlichen Lehrform verabschieden.  Die Schüler sitzen in der Klasse nicht ständig in Reihen dem Lehrer zugewandt, während der den Unterricht von der Tafel aus gestaltet. In der Schule Weitblick gibt es Lernzeit mit unterschiedlichen Aufgaben. In einer kleinen Sitzecke beschäftigen sich drei Kinder mit verschiedenen Matheaufgaben mit einem höheren Schwierigkeitsgrad, während an anderer Stelle Kinder sitzen, die sich mit bestimmten Aufgaben noch schwertun und Unterstützung durch eine Lehrkraft benötigen. “Hier wird kein Kind mit möglichen Schwierigkeiten allein gelassen”, macht Daniela Bruns deutlich. Mittlerweile gibt es auch Kooperationen mit der Anholter Schweiz und dem benachbarten Tennisclub. Hier hat es schon den ersten Trainingstag gegeben. Besonders erwähnenswert ist, dass ein Schüler schon zu Beginn des Schuljahres durch eine besondere Auffassungsgabe in räumlichem Denken zeigte und erzählte, später einmal Architekt werden zu wollen. Es gelang dem Leitungsteam daraufhin, eine Praktikumsstelle bei einem Archtitekt zu organisieren.

Es wird durch das Leitungsteam auch immer wieder erklärt, dass die Schule eine “Bewegungsschule” ist. Die Kinder sollen möglichst mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Daran hält sich auch ein Schüler aus Spork, der jeden Tag die neun Kilometer morgens hin und nachmittags wieder zurück mit dem Rad fährt.

Auch wenn es noch fast ein ganzes Jahr dauert, aber am 7. August 2023 beginnt wieder ein neues Schuljahr, mit wieder neuen Fünftklässlern. Die Vorbereitungen dazu laufen schon jetzt an, denn schon am 26. Oktober gibt es einen Elternabend, in dem das Schulkonzept vorgestellt wird. Zudem gibt es am 10. Dezember einen Tag der offenen Tür, wo Schülerinnen und Schüler sowie Eltern die Gelegenheit erhalten, sich über die Gesamtschule zu informieren und Einblick in das Schulkonzept bekommmen können.