Am 20. Juli 1947 gründeten Hermann Bruns, August Visser, Theo Veelken und noch einige andere Männer, die sich für Heimat, Tradition und Brauchtumspflege einsetzten, den Anholter Heimatverein. Nun, 75 Jahre später feierte der Verein im Pfarrheim an der Steinstraße seinen runden Geburtstag mit vielen Gästen sein Jubiläum. Für die musikalische Unterhaltung sorgten in den Pausen Ricarda Häusler (Querflöte), Tim Hakvoort (Klarinette) und Katharina Zey (Fagott). Hierbei wurden die Gäste auch mit Getränken und diversen Häppchen versorgt.
Als Gäste begrüßte die Vorsitzende Marianne Meyer Abordnungen der Anholter Vereine, der Trox-Stiftung, Thomas Horster aus der Verwaltungsspitze, Vertreter der SPD, CDU und Grüne, den kaufmännischen Leiter des Augustahospitals Sebastian Lasczok , den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Rees, Bodo Wissen, Vertreter der Heimatvereine aus der Stadt Isselburg und den angrenzenden Niederlanden, dem Isselburger Blasorchester, den Erbprinzen Emanuel zu Salm-Salm und die Erbprinzessin Anne zu Salm-Salm, sowie die stellv. Landrätin Silke Sommers. Als Gastredner hatte sich der Heimatverein René W. Chr. Dessing, Leiter der „Stiftung Erfgoed Landfort“ eingeladen. Er berichtete über die fast 600-jährige Geschichte des Landgutes. Wie Dessing erklärte, sorgte die Stiftung dafür, dass aus dem vernachlässigten Landgut in den letzten fünf Jahren wieder ein Schmuckstück wurde. In dem Zusammenhang ging Dessing auch auf die touristische Nutzung des Landgutes ein. Mit Blick auf den Erbprinzen Emanuel zu Salm-Salm regte er eine gemeinsame Strategie an, „um den Menschen diesseits und jenseits der Grenze die beiden monumentalen und historischen Gebäude noch näher zu bringen“.
Marianne Meyer ging in ihrer Rede auf die vielen Aktivitäten des Vereins ein. „Ein besonderes grenzüberschreitendes Ereignis war sicherlich der 15 Mai 2013, als gemeinsam mit dem „Wanderverein ´t Lup aus Ulft“ für einen einzigen Tag eine Brücke über die Issel gebaut wurde“, erklärte die Vorsitzende. Hintergrund war, dass in unmittelbarer Nähe des Haus Landfort bis 1945 eine Brücke stand, die Fußgängern und Radfahrern den Übergang in das jeweils andere Land ermöglichte. Zu den Aktivitäten gehören der Vorsitzenden zufolge auch die grenzüberschreitenden Radtouren, Wanderungen und die vielen Ausstellungen, sowie die Ausrichtung der Fronleichnamsprozession und des Martinzuges.
„Auch die „Gruppe Grün“ ist ein wesentlicher Bestandteil des Heimatvereins, sorgen die Mitglieder der Gruppe doch an vielen Stellen in Anholt, darunter auch am Lidl-Kreisel“, dafür, dass es immer sauber und ordentlich aussieht“, machte die Vorsitzende deutlich. Zudem wies sie darauf hin, dass der Verein von 1997 bis 2017 eine eigene Tanzgruppe hatte, die sich allerdings aus Altersgründen auflöste. Ein besonderes Geschenk erhielt der Heimatverein vom Anholter Ikonenmaler Dieter Knaven in Form eines Ikonenbildes.
Bei allem ist das Heimathaus in der Hohe Straße 10 seit 2009 der Mittelpunkt und Kern des Vereins. Dort lagern viele archivierte Bilder und historische Schriften und dort finden Versammlungen und kleine Feiern statt. Marianne Meyer machte aber auch deutlich, dass es nicht leicht sei, das Haus zu unterhalten. „Wir sind nur Mieter und sorgen uns schon darum, dass auch weiterhin bewältigen zu können.“ Der Verein sucht deshalb auch Fördermitglieder, die den Verein finanziell unterstützen. Nach dem offiziellen Teil gab es bei Getränken und diversen Häppchen für die Besucher viel Zeit für das eine oder andere Gespräch.