Zwei-Stunden-Konzert begeisterte die Besucher

So richtig als Orchester in der Werther Stadthalle ein Konzert geben – das war im Dezember 2019 letztmalig möglich. Dann kam Corona und nichts ging mehr. Am gestrigen Samstag war die saure Zeit – wie sie der Vorsitzende Bodo Biermann bezeichnete – endlich zu Ende. Die Isselbläser, das Isselburger Jugendblasorchester und das Isselburger Blasorchester erfreuten die Besucher in der Werther Stadthalle mit einem schmissigen Konzert.

An dem Konzert hätten wohl auch die Backstreet Boys, Freddy Mercury, Peter Maffay, die Spyder-Murphy-Gang oder auch Falco ihre Freude gehabt. Die Musiker boten insgesamt fast zwei Stunden Orchestermusik – bei der die Natur, die Filmwelt, die Rockmusik und auch die „Neue Deutsche Welle“ einen großen Anteil hatten.

Stolz auf die Jungen und Mädchen

Der Vorsitzende Bodo Biermann begrüßte die Musiker und das Publikum (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Zunächst begrüßte der Vorsitzende die Besucher und die Ehrengäste, wie Bürgermeister Michael Carbanje und das Ehrnmitglied Wolfgang Brinkmann. Zudem überbrachte er Grüße von den Ehrenmitgliedern Horst Lackermann und Hans Biermann, dem Vater des Vorsitzenden. Auch ging Biermann auf die Schwierigkeiten während der Pandemie ein, die reibungslose Proben nicht zuließen. „Umso mehr bin ich Stolz darauf, dass die Jungen und Mädchen musikalisch wieder da angekommen sind, wo sie vor Beginn der Pandemie waren“, bekräftigte der Vorsitzende und bezog sich dabei auf den musikalischen Nachwuchs bei den Isselbläsern und dem Jugendblasorchester.

Die Isselbläser interpretierten Hits prominenter Künstler (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Backstreet Boys, OneRepublics und Alvaro Soker

Die Isselbläser begannen mit „I Want it That Way“ von den Backstreet Boys, blieben beim zweiten Titel im Bereich den Boybands treu und interpretierten nun OneRepublics mit ihrem Hit „Counting Stars“ und beendeten ihren Auftritt mit „Sofia“, dem Sommerhit von Alvaro Soker. Die Leitung hatte Ralf Schmittkamp.

Isselburger Jugendblasorchester unter der Leitung von Ralf Schmittkamp (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Peter Maffay und Freddy Mercury

Das Jugendblasorchester tauchten zum Start – ebenfalls unter der Leitung von Ralf Schittkamp – mit der Titelmelodie der TV Serie „A-Team“ in die amerikanische Fernsehwelt ein. Es folgte „Voyage to the End of the Earth“, von Benjamin Yeo. Die Musik vertont die Ruhe des Meeres und lässt, begleitet von den Lauten von Walen und Möwen, die Schiffsglocke erklingen. Freddy Mercury wäre sicherlich auch von der Orchester-Interpretation seines Welthits „Bohemian Rhapsody“ begeistert gewesen – das Publikum war es jedenfalls. Dies galt auch für das klangvolle Medley aus „Star Wars“. Viele Künstler haben in den vergangenen fast vierzig Jahren den Maffay-Hit „Nessaja“ aus dem Tabaluga-Album gecovert. Das Isselburger Jugendblasorchester beschloss seinen Teil des Konzertes mit einer für Blasorchester arrangierten Geschichte der Schildkröte Nessaja.

Jaak Notebaert brachte mit dem Isselburger Blasorchester die NDW zurück (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Kino, Literatur und Neue Deutsche Welle

Foto: Frithjof Nowakewitz

Das Blasorchester begannen seinen Part unter der Leitung von Jaak Notebaert mit einer musikalischen Reise durch den „Yellowstone Nationalpark, gefolgt von der „Fanfare-The Benefaction from Sky and Mother Earth“. Wer hat früher nicht die Geschichten von Huckleberry Finn gelesen? In vier verschiedenen Szenen – A lazy Town, Jim, The King and the Duke, Huckleberry´s Rag –  präsentierte das Orchester die Geschichte von Huckleberry Finn und Tom Sawyer, die von Mark Twain so spannend beschrieben wurden. Aus dem Disney-Zeichentrickfilm „Arielle, die Mehrjungfrau“ präsentierte das Blasorchester die von Akashi Hoshide bearbeiten Titel „Under the Sea“, Kiss the Girls“ und „Part of your World“. Bei der kleinen Reise durch die Vergangenheit der „Neuen Deutschen Welle“ gab es auch beim Publikum kein Halten mehr. Bei Skandal im Sperrbezirk“, bei „1000 und 1 Nacht“, „Sternenhimmel“ und „Rock me Amadeus“ wurde mitgeklatscht.

Die Dirigenten Jaak Notebaert (links) und Ralf Schmittkamp verabschieden sich vom begeisterten Publikum (Foto: Frithjof Nowakewitz)

“Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen”

Nach einer Zugabe des Orchesters gab es teils stehende Ovationen. Bodo Biermann bedankte sich bei den Musikern, den Dirigenten und vor allem beim Publikum mit dem Wunsch, dass man sich in absehbarer Zeit – spätestens zum Wohltätigkeitskonzert am 4. Advent – wiedersieht. Da der Eintritt traditionell frei ist, bat der Vorsitzende um Spenden. Das Geld wird Biermann zufolge für die eigene Jugendarbeit verwendet.