Motorsport hat in Anholt Tradition

Die Namen Gasseling, Paus und Daniels sind Namen, die fest mit den Anfängen des Anholter Tractor-Pulling – früher nannte man es noch Trecker-Treck – verbunden sind. 1978 fing alles an. Die Familien Paus und Gasseling starteten im Mai auf der Wiese an der Anholter Gruftkapelle an der Regniet in kleinem Rahmen mit “fast” normalen Treckern, die ansonsten für die tägliche Landwirtschaft genutzt wurden. Seit einigen Jahren heißen die Protagonisten Tobias Paus und Jan-Bernd Peters. Jetzt, nach zwei Jahre erzwungener Pause, werden auf dem Gelände der Familie Paus wieder die Motoren dröhnen.

Daniel Testroet, Jan-Bernd Peters, Tobias Paus, Alexander Paus, Benny Kempkes, Conny Paus und der kleine Henry Paus freuen sich darauf, dass es wieder los geht (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Zwei Jahre war es ruhig auf dem Gelände von Tobias Paus, die letzte Tractorp-Pulling-Veranstaltung war 2019. Das ändert sich aber am 7. und 8 Mai, denn dann ist wieder Tractor-Pulling-Wochenende in Anholt. „Die Planung steht, jetzt muss gearbeitet werden“, erklärt Mitorganisator Jan-Bernd Peters. Damit meint er, dass jetzt die Bahn hergerichtet werden muss. Das Gelände wurde gemäht, anschließend wird auf der eigentlichen Bahn die Grasnarbe abgeschoben.

Tribünen sorgen für einen ungehinderten Blick auf das Geschehen

Bildeten bislang LKW-Auflieger die erhöhten Zuschauerplätze, so werden jetzt rund um die Strecke vierstufige Stehtribünen aufgebaut. „Das ist eine unheimliche Erleichterung, denn zum einen brauchen wir die ganzen Auflieger nicht mehr und zum anderen entfällt die Verteilung von Paletten und Strohballen, die an den Aufliegern als Treppe für das Publikum gedacht waren“, sagt Tobias Paus und fügt hinzu, dass so eine Veranstaltung ohne die annähernd hundert Helfer nicht möglich wäre.

Bis zu 5.000 Zuschauer besuchen die Veranstaltung 2019 (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Umweltschutz spielt auch eine Rolle

Wie Paus und Peters erklären, hat man die gesamte europäische Elite eingeladen – und alle haben zugesagt. Fahrer aus Deutschland, Niederlande, Dänemark und der Schweiz werden am Start sein. Insgesamt umfasst der europäische Pulling-Kalender 14 Veranstaltungen. Nach Fürchtorf am vergangenen Wochenende, wo auch Tobias Paus teilnahm und mit seinem Traktor „Stryping Floyd“ vierter wurde und damit bester deutscher Fahrer war, folgt nun Anholt als zweiter Lauf zur Deutschen Meisterschaft. Bei den Veranstaltungen wird mittlerweile auch auf die Ökologie geachtet. Diesel ist als Treibstoff für die PS-starken Traktoren schon seit einigen Jahren nicht mehr zugelassen. Gefahren wird mit Methanol oder mit Care-Diesel – beides ist deutlich umweltfreundlicher, als Diesel. “Vor dem Start eines jeden Traktors werden Kraftstoffproben gezogen”, erklärt Jan-Bernd Peters und fügt hinzu, dass jeder, der sich nicht an die Regeln hält, sofort disqualifiziert wird.

Von ganz klein bis ganz groß

Den Beginn macht am Samstag, 7. Mai um 12 Uhr das Garden-Pulling. Ab 16 Uhr sind dann die Hochkaräter am Start. „Dies wird bis gegen 22 Uhr dauern“, meint Peters und ergänzt, dass die PS-starken Boliden dann auch bei Dunkelheit fahren, was dem Ganzen mit den feuerspeienden Auspuffrohren ein besonderes Flair verleiht. Der Sonntag, 8. Mai, soll dann mehr für Familien bieten. Da werden die Sportklassen und die Hobbysportler ihr Können präsentieren. Zudem gibt es eine Bauernklasse und es findet die Deutsche Meisterschaft im Micorpulling statt. Zum Programm gehört am Sonntag auch eine besondere Interessengruppe, die sich die “Zylinderköpfe” nennt. Sie präsentieren Fahrzeuge, die man im Straßenbild nur noch ganz selten sieht: das gute alte Mofa. Wer also in Nostalgie schwelgen will, kommt hier auf seine Kosten. Für Teilnehmer und Besucher steht auch wieder ein Campingplatz zur Verfügung.