Sportler- und Heimatfest bot beste Unterhaltung

Meisterdieb Giovanni Alecci sorgte für beste Unterhaltung (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Unter dem Motto “Neustart-Miteinander” richtete der Isselburger Stadtsportverband in der Bürgerhalle Herzebocholt gestern Abend ein Sportler- und Heimatfest aus. Als Wertschätzung für die Arbeit der Vereine und ihren Ehrenamtlern hat das Land NRW diese Aktion landesweit gefördert, daher war es dem SSV möglich aus diesem Programm Mittel zu beantragen. “Allein mit unseren Mitteln hätten wir das Fest nicht ausrichten können”, erklärte der Vorsitzende des SSV, Theo Nieland bei seiner Begrüßungsrede. Zu den Gästen gehörte neben Bürgermeister Michael Carbanje auch die Stellv. Landrätin Silke Sommers, die aber in erster Linie in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Golfclub Wasserburg Anholt an dem Fest teilnahm .

In welcher Hand ist denn nun die Münze? (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Den Titel “Sportler- und Heimatfest” kann man wörtlich nehmen, denn die meisten Isselburger Sport- und Heimatvereine nahmen an der Veranstaltung teil. Und sie wurden bestens unterhalten, denn der Stadtsportverband hatte mit Giovanni Alecci den wohl besten Taschendieb Deutschlands verpflichtet. Niemand im Saal konnte sicher sein, dass Geldbörsen oder Uhren noch an ihrem angestammten Platz waren. Es ging sogar soweit, dass dem Bürgermeister die Krawatte gestohlen wurde, ohne dass er es merkte. Aber natürlich hat jeder das, was ihm entwendet wurde, zurück erhalten. Dies galt auch für den Fünfzig-Euro-Schein von SSV-Geschäftsführer Andreas Klein. Der fand sich allerdings erst zum Ende des offiziellen Teils in einer vollkommen unbeschädigten und erst aufgeschnittenen Zitrone wieder – nass und mit Zitrusduft versehen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Jugendorchester der Musikschule Bocholt-Isselburg unter der Leitung von Ralf Schmittkamp.

Ehrung für Westfalia Anholt für 100-jähriges Vereinsbestehen (Bild: FN)

Der offizielle Teil beinhaltete auch drei Ehrungen – nicht nur, aber auch für sportliche Leistungen. Zunächst stand der Verein Westfalia Anholt im Mittelpunkt. Er wurde ausgezeichnet für sein 100-jähriges Bestehen, dass der Verein eigentlich im vergangenen Jahr gefeiert hätte. Anschließend ging es in zweierlei Form um den Golfclub Wasserburg Anholt, denn sowohl die Herren, als auch die Damen schafften in ihren jeweiligen Klassen die Meisterschaft, die mit dem Aufstieg in die nächst höhere Klasse verbunden war. Für den sportlichen Erfolg gab es viel Beifall.

Die Damen und Herren des Golfclub Wasserburg schafften den Aufstieg (Bilder: FN)

Nach dem offiziellen Teil sorgte DJ Daniel Lühl für bester Unterhaltung, so dass die Besucher sich insgesamt bestens unterhalten fühlten. Eigentlich sollte sogar ein Imbisswagen dafür sorgen, dass niemand Hunger leiden musste. Allerdings geriet der Wagen auf dem Weg nach Herzebocholt auf der Schüttensteiner Straße in Brand. Ersatzweise wurde dann ein Pizzaservice in Anspruch genommen.

Besonders hervorzuheben ist, dass der Eintritt frei war und lediglich am Eingang die 2-G-Regel nachgewiesen werden musste. Viele Anwesenden empfanden es allerding als respektlos, dass die politischen Ratsfraktionen mit Ausnahme von Kevin Schneider und Johannes Epping für die FDP und Uwe Übelacker (Grüne) durch Abwesenheit glänzten. So blieb der “Politikertisch” weitgehend leer.

Kommentar von Frithjof Nowakewitz
Die gestrige, vom Stadtsportverband Isselburg organisierte Veranstaltung zeigte mal wieder, was man mit viel Engagement als Ehrenamtler auf die Beine stellen kann – vier Stunden beste Unterhaltung. Allerdings war es fast wie immer, dass außer den anwesenden Offiziellen des SSV, sowie den Vertretern der meisten Sport- und zwei Heimatvereinen (Isselburg u. Heelden) jegliches Publikum fehlte. Auffallend war besonders, dass von den vier Ratsfraktionen mit der FDP (Kevin Schneider u. Johannes Epping) und den Grünen (Uwe Übelacker) nur zwei Fraktionen an der Verstaltung teilnahmen. Und das gerade bei einer Veranstaltung, die das Ehrenamt in den Mittelpunkt stellte. Bürgermeister Michael Carbanje brachte es mit dem Satz “Das Ehrenamt ist das Fundament einer Kommune” auf den Punkt. Wenn dem so ist, dann sollte es sich geziemen, dass man als Rats-Politiker den Ehrenamtlern auf solch einer Veranstaltung den nötigen Respekt erweist. Dies geschieht ganz sicher nicht dadurch, dass man solchen Veranstaltungen fern bleibt.