Pferdehorster Straße: für die Ränder ist die Stadt zuständig

Das Thema „Pferdehorster Straße“ ist nach der Asphaltierung noch nicht beendet. Wie berichtet, erhielt die Straße, die eigentlich nur ein Wirtschaftsweg ist, allerdings von vielen Autofahrern als Durchgangsstraße genutzt wird, in der vergangenen Woche eine neue Oberfläche mit Dünnschicht-Kaltasphalt. Behandelt wurde allerdings nur die eigentliche Fahrbahn, während die Fahrbahnränder unbehandelt blieben. Diese Tatsache kam bei den Anwohner der Straße und auch bei einigen Radfahrenthusiasten überhaupt nicht gut an. Bei einem Ortstermin, an dem von der Verwaltung Bürgermeister Michael Carbanje, Bauamtsleiter Dave Welling, Bauhofleiter Ralf Wolbring, sowie Prokurist Michael Dirschedl von der ausführenden Firma Possehl aus Sprendlingen teilnahmen, wurde die gesamte Strecke begutachtet.

Bürgermeister Michael Carbanje, sowie Michael Dirschedl (Fa. Possehl), Ralf Wolbring und Dave Welling (v.l.) begutachten die neue Asphaltdecke (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Wie Dave Welling betonte, war die Sanierung der Fahrbahnränder nicht Teil des Auftrages. „In der Leistungsbeschreibung ging es lediglich um die Asphaltierung der Fahrbahnoberfläche – und dies wurde auftragsgemäß erledigt“, machte Welling klar. Michael Dirschedl räumte ein, dass an einigen Stellen nachgebessert werden müsste, so auch bei einem Anwohner, bei dem der Asphalt einige Zentimeter auf dessen privater Pflasterung geraten ist. „Wir haben die private Pflasterung abgeklebt, jedoch hat sich das Abklebeband aufgrund des Regens und des dort stehenden Wassers wieder gelöst, so dass der Asphalt auf die Pflasterung des Anwohners gelangte – das muss natürlich nachgearbeitet werden“, erklärte Michael Dirschedl. Auch bei der Ankündigung der Maßnahme sei Dirschedl zufolge nicht alles gut gelaufen, da die Anwohner nicht, oder zu spät über die Sperrung der Straße und die anstehenden Arbeiten informiert wurden.

Für die Fahrbahnränder ist die Stadt zuständig

Die Fahranränder werden vom Bauhof hergerichtet (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Die Fahrbahnränder – auch als Bankett bezeichnet – werden durch den Städtischen Bauhof hergerichtet. „Hierzu setzten wir unsere Materialverteilschaufel ein“, erklärt Bauhofleiter Ralf Wolbring. Das Gerät wurde extra für solche Zwecke im vergangenen Jahr angeschafft. „Dies wird aber noch ein bisschen dauern, da unsere Bauhofmitarbeiter aktuell mit der Laubbeseitigung stark eingebunden sind, zudem sind wir da auch stark vom Wetter abhängig“, sagt Bauamtsleiter Dave Welling.

Maßnahme wurde mit Mitteln der EU gefördert

Wie Bürgermeister Michael Carbanje berichtet, gehört die Sanierung der Pferdehorster Straße zu einem Gesamtpaket, dass auch eine Teilsanierung des Langkampsweg und ein Teilstück von der Brüggenhütte bis Karlesbruch beinhaltet und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 160.000 Euro gefördert wird. Ziel der Maßnahme ist die Qualitätsverbesserung der Radwegeinfrastruktur auf der 100 Schlösser Route.

Kreis Borken genehmigt Geschwindigkeitsbegrenzung nicht

Aufgrund der Enge der Straße, die gerade mal ca. drei Meter breit ist, ist in der Vergangenheit oftmals der Ruf laut geworden, die Pferdehorster Straße zu einer Fahrradstraße zu machen, oder zumindest eine Geschwindigkeitsbegrenzung zu erreichen. Aktuell gibt es die nämlich nicht, so dass dort 100 km/h gefahren werden darf. Die Notwenigkeit einer solchen Begrenzung sieht der Kreis Borken aber nicht, da auf der Straße der Anteil der Radfahrer deutlich unter 50 Prozent liegt, die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer also Autofahrer sind. Die aktuellen Verkehrsregeln sagen aus, dass Autofahrer zu Radfahrern beim Überholen einen Abstand von 1,50 Meter einhalten müssen. Dies geschieht auf der schmalen Straße so gut wie nie. Daher müssen Radfahrer dann oftmals auf das unbefestigte Bankett ausweichen.