Jahrzehntelanges Hickhack um Isselburgs Feuerwehrgerätehaus scheint beendet zu sein

Auch wenn man schon mehrfach glaubte, es könne mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses in Isselburg begonnen werden, so scheint es, dass das Vorhaben nun tatsächlich angegangen werden kann. Nach der Präsentationen einer Vorplanung die vom Architekturbüro Horst aus Stadtlohn vorgestellt wurde, stimmte der Rat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig für die Fortführung der Planung und dem Bau des Gerätehauses. Erwartungsgemäß hatten sich zu der Sitzung auch zahlreiche Feuerwehrmänner eingefunden, darunter der Isselburger Löschzugführer Michael Bonnes und Stadtbrandmeister Markus Berning.

Das wäre die Ansicht des Gerätehauses aus Richtung Kirche (Grafik: Horst-Architektur Stadtlohn)

Rund ist teuerer als eckig

Das mehrstöckige Gebäude soll über vier Einstellplätze für Großfahrzeuge, sowie einen weiteren Einstellplatz für ein Kleinfahrzeug verfügen. Weiterhin sind Umkleide- und Sanitärräume für Männer, Frauen und der Jugendfeuerwehr geplant. Schulungs- und Gemeinschaftsräume, ein Büro, Platz für die Einsatzzentrale, ein Technikraum, sowie eine kleine Werkstatt vervollständigen das Gebäude. Frank Häusler (CDU) und Uwe Übelacker (Grüne) waren sich darin einig, dass die Dachfläche statisch so konzipiert sein müsste, dass sowohl eine Dachbegrünung, als auch die Ausstattung mit einer Photovoltaikanlage möglich ist. In dem Vorentwurf wurde das Gebäude so geplant, dass es sich optisch in die Umgebung um Pfarrheim, Kirche und Turm einfügt. Dazu wurde das Treppenhaus und die im oberen Bereich befindliche Einsatzentrale in halbrunder Form geplant, um sich optisch dem Wehrturm anzupassen. Dies wurde von Felix Kleideiter (SPD) und Kurt Istemaas (CDU) kritisiert. „Rund ist bis zu fünf Mal teurer als eckig“, erklärte Istemaas. Architekt Maik Horst erklärte, dass es kein Problem sei, den Bereich auch in eckiger Form zu bauen. Bürgermeister Michael Carbanje wies darauf hin, dass dies jetzt lediglich der Vorentwurf sei und Änderungen immer noch möglich sind. Maik Horst meinte, dass man in 2022 die Ausschreibungen auf den Weg bringen könne. Insgesamt wird das Projekt nach den Berechnungen des Architekten ca. 5 Mio. Euro kosten. Kevin Schneider (FDP) erklärte, dass man jetzt Gas geben und die nächsten Planungen unverzüglich angehen müsse. Dies vor allem auch deshalb, weil die Beantragung von Fördermitteln aus dem Topf „Feuerwehrgerätehäuser in Dörfern 2021“ den Beschluss über die Fortführung der Planungen notwendig macht. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung, die Planungen weiterzuführen und das Feuerwehrgerätehaus am Münsterdeich zu bauen, wurde einstimmig gefasst.

Erst Umzug zur Werther Straße – dann Abriss der Altgebäude

Vor dem Neubau müssen zunächst aber das derzeitige Gerätehaus, sowie das angrenzende alte Pfarrheim abgerissen werden. Dafür wurden ca. 130.000 Euro kalkuliert. Abrissarbeiten sind im Rahmen der Städtebauförderung gesondert mit 65 Prozent förderfähig, so dass die Fördersumme ca. 84.000 Euro beträgt. Um die Mittel beantragen zu können, musste in der Sitzung der Beschluss über die Abrissarbeiten gefasst werden. Auch hier stimmten die Ratsmitglieder einstimmig zu. Vor dem Abriss der Altgebäude steht allerdings noch der Umzug des Löschzuges zum ehemaligen Dachdeckerbetrieb an der Werther Straße an. Stadtbrandmeister Markus Berning zeigte sich mit dem Beschluss des Rates zufrieden. „Ich freue mich über den Beschluss, allerdings werde ich jetzt nicht in Euphorie verfallen“, meinte Berning. Was den Umzug in das Ausweichquartier an der Werther Straße betrifft, erklärte der Stadtbrandmeister, dass zunächst der Mietvertrag mit dem Eigentümer unterschrieben werden muss. Zudem müssten noch kleine Umbauten gemacht werde. Hierzu gehört eine Alarmtür, Toiletten für die Feuerwehrleute, sowie auch diverse Kommunikationsleitungen. „Ich gehe davon aus, dass mit den Arbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden kann“, zeigt sich Berning zuversichtlich.