Erste Coronavirus-Erkrankung in Bocholt

So schnell kann es gehen. Hieß es gestern beim Kreis Borken noch, dass bis dato noch keine Fälle der Coronavirus-Erkrankungen im Kreis vorliegen, so meldet die Borkener Kreisverwaltung heute die erste infizierte Person. Dabei handelt es sich um eine junge Frau aus Bocholt.

Sie gehörte einer Gruppe von insgesamt sechs Frauen an, die einen Urlaub in Italien – aber nicht in den dortigen Risikogebieten – verbracht hatten. Bereits auf der Heimfahrt im gemeinsamen Kleinbus meldeten sie sich telefonisch, da sich bei mehreren Personen Erkältungssymptome zeigten. Sofort nach ihrer Rückkehr begaben sie sich überdies in Absprache mit dem kontaktierten Kreisgesundheitsamt Borken vorsorglich in häusliche Quarantäne. Zudem wurde durch die Hausärzte der Frauen jeweils ein entsprechender Test auf das Coronavirus vorgenommen. Diese Proben wurden dann in unterschiedlichen Laboreinrichtungen ausgewertet, so dass sie erst sukzessive dem Kreisgesundheitsamt vorlagen.

Bei fünf der Personen war dieser Test negativ. Der sechste, heute Morgen eintreffende Befund ergab dann, dass sich die Bocholterin mit dem Coronavirus infiziert hat. Ihr Allgemeinzustand ist stabil. Sie weist lediglich leichte Erkältungssymptome ohne Fieber auf und ist weiterhin in häuslicher Quarantäne. Vorsorglich befinden sich auch die übrigen fünf Mitglieder der Reisegruppe entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes in Quarantäne. Zwei von ihnen hatten sich nach Bekanntwerden ihres negativen Befundes am Dienstag zunächst aus der Quarantäne begeben. Der Gesundheitszustand aller sechs Frauen wird laufend beobachtet. Die Mitglieder der Reisegruppe zeigen sich dabei sehr kooperativ. Das Risiko einer Weiterverbreitung des Coronavirus in Bocholt im Zusammenhang mit diesem Fall wird vor dem geschilderten Hintergrund derzeit als äußerst gering eingeschätzt.

Borkens Landrat Dr. Kai Zwicker appelliert an die Bevölkerung, besonnen zu sein. Es werde alles darangesetzt, eine Weiterverbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Daher hat er sofort den Krisenstab des Kreises einberufen, deren Einsatz seit Tagen ohnehin schon vorsorglich vorbereitet war. Dem Krisenstab gehören neben Landrat Dr. Kai Zwicker u. a. auch Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Kreisordnungsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow, Kreisamtsärztin Annette Scherwinski als Leiterin des Kreisgesundheitsamtes und Heribert Volmering, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung der Kreisverwaltung an.

Wie es in der Mitteilung heißt, sieht der Kriesenstab keine Veranlassung, öffentliche Einrichtungen zu schließen oder öffentliche Veranstaltungen abzusagen. Wichtig sei nach wie vor, die hygienischen Verhaltensregeln zu beachten, niemanden anzuhusten oder anzuniesen, auf das Händeschütteln zu verzichten, sowie Berührungen von Augen, Nase oder Mund zu vermeiden. Die Nutzung von Einmaltaschentüchern und deren sichere Entsorgung versteht sich von selbst. Und auch das gründliche Händewaschen nach Personenkontakt, nach der Benutzung von Sanitäreinrichtungen, sowie vor der Nahrungsaufnahme sollte selbstverständlich sein.

Der Kreis Borken informiert fortlaufend über das Internet unter www.kreis-borken.de/coronavirus sowie über Facebook, Twitter und Instagram.