Musikalische Weihnachtsgrüße in der Werther Stadthalle

Gestern fand um 16 Uhr in der Stadthalle Werth das traditionelle Wohltätigkeitskonzert des Isselburger Blasorchester  statt. Im Verlauf des Konzertes, bei dem Bodo Biermann durch das Programm führte, wurde es dann auch sehr emotional. Als Gäste begrüßte der Vorsitzende Heinz Streuff die Ehrenmitglieder und Bürgermeister Michael Carbanje. 

Die Kleinsten begannen mit einem Hit von Adele

Zum Auftakt spielten wie gewohnt die jüngsten Musiker – die Isselbläser der Musikschule Bocholt-Isselburg – unter der Leitung von Ralf Schmittkamp. Der erste Titel stammte von einer der bekanntesten Pop-Künstlerinnen unserer Zeit, die mit ihrem Blues-Gospel-Stil regelmäßig die Charts stürmt. Die Rede ist von Adele und ihrem Hit „Rolling in the Deep“, welcher hier für junge Bläser arrangiert wurde. Darauf folgte „Spookyville“ von Edward Kennedy. Der Name ist Programm, denn der Komponist spielt gekonnt mit chromatischen Tonfolgen, die dem Stück einen unheimlichen Charakter verleihen, aber trotz alledem einige Überraschungen und ein Ende zum Schmunzeln bereithält.

Das Jugendblasorchester weilte in den Weiten des Weltalls

Danach betrat das Isselburger Jugendblasorchester die Bühne. Bei der Anmoderation dieses Parts kündigte Bodo Biermann den Abschied von Guido Schrader als Leiter des Jugendblasorchester an. Nach fast 18 Jahren übernimmt Schrader ab Jahresbeginn 2019 die Leitung des Jugendorchesters in Bocholt.

Ricarda Häusler spielte das Piccolo-Solo

Was passiert, wenn sich die Weiten des Weltalls und ein alter Walkman, bestückt mit einer Kassette voller Popsongs, begegnen? Richtig, man steckt mitten in der Handlung des Kino-Hits „Guardians of the Galaxy“. Das Jugendblasorchester präsentierte den Besuchern daraus die altbekannten Titel wie „Hookedon a Feeling“, „Groot Cocoon“ und „Cherry Bomb“. Das zweite Stück blieb sowohl im Genre der Filmmusik, als auch in den unendlichen Weiten des Weltalls. Und jeder erkannte sofort die weltberühmten Melodien aus „Star Wars: Episode VIII –The last Jedi“, geschrieben von John Williams. Er gab den Charakteren dieser Filmreihe eigene Melodien und Themen, die von bedrohlich-kriegerischen Märschen bis hin zu lieblichen Klangfolgen voller Hoffnung reichen. Auch das nächste Stück orientierte sich am Sternenhimmel. Die Musiker stimmten die Besucher nun besinnlich und präsentierten eine musikalische Fantasie über die „Heiligen drei Könige“. Das im englischen Sprachraum sehr bekannte Stück „We three Kings“, welches schon von Größen wie Rod Steward und Mariah Carey bearbeitet wurde, handelt von der Reise dieser drei Könige aus dem fernen Osten zur Krippe in Bethlehem. Die Reise zu den Sternen endete mit dem Marsch “Unter dem Sternenbanner“ des amerikanischen Marschkönigs John Phillip Sousa aus aus dem Jahre 1896 und mit einem sehr bekannten Piccolo-Solo, gespielt von Ricarda Häusler.

Guido Schrader (links) übergab den Taktstock an Ralf Schmittkamp

Zum Abschluss wurde es dann sehr emotional. Guido Schrader übergab den Taktstock an seinen Nachfolger Ralf Schmittkamp, der nun die Leitung des Jugendblasorchester übernahm. Schrader nahm dafür einen Platz auf der Bühne ein. Mit seinem Lieblingsinstrument, der Klarinette begleitete er “sein” Jugendblasorchester also Solist bei der Ballade “Over the Rainbow”

Musikalische Streifzüge durch England mit dem BO

Danach begann das Isselburger Blasorchester unter der Leitung von Jaak Notebaert mit der „Festive Ouverture“ von Alfred Reed. Als zweites Stück präsentierten die Musiker dem Publikum „Lincolnshire Posy“, geschrieben vom australischen Komponisten Percy Grainger. In sechs eigenständigen Sätzen werden Volkslieder verarbeitet, welche Grainger auf seinen musikalischen Streifzügen durch England 1905 und 1906 aufzeichnete. Das Isselburger Blasorchester spielte daraus „Lisbon“, „Horkstow Grange“, „Thebrisk young Sailor“ und „The lost Lady found“. Im Anschluss daran kam es zu einer besonderen musikalischen „Begegnung“. Jaak Notebaert verstand es dabei hervorragend, das Publikum mitzunehmen.

Alphorn-Solisten trafen auf das Blasorchester

Von links: Bodo Biermann, Thomas Zey und Frank Lamers

Die drei Solisten Frank Lamers, Bodo Biermann und Thomas Zey am Alphorn trafen auf das Blasorchester. Kurt Gäble schrieb sein Stück „Begegnung“ für Alphörner und Blasorchester als Homage sowohl an die Tradition, als auch an die Moderne. Dies stellte auch schon den Brückenschlag zum weihnachtlichen Teil des Abends dar. „All I want for Christmas is you“, ein Titel gesungen von Mariah Carey, der jedem bekannt sein dürfte und am Tag vor Heilig Abend perfekt auf Weihnachten einstimmte. Besinnlich ging es weiter mit „Gabriellas Song“, einem Lied aus dem schwedischen Film“ Wie im Himmel“. Im Anschluss daran kommt es zu einer besonderen Zusammenarbeit von Jugend- und Seniorenorchester. Kurt Gäble arrangierte „Bethlehem, eine Weihnachtsgeschichte“, ein Werk für Blasorchester und Chor. Die jungen Musiker von den Isselbläsern und vom Jugendblasorchester legten hierbei ihre Instrumente zur Seite und sangen mit der Begleitung des Blasorchesters bekannte Weihnachtslieder wie „Stern über Bethlehem“.

Abschied mit Emotionen

Der Abschied ging dem scheidenden Dirigenten doch sehr nah

Der Abschied von Guido Schrader als Leiter des Jugendblasorchesters war sicher der emotionale Höhepunkt im Programm. Dies war Schrader auch deutlich anzumerken, als er von den Musikern und vom Publikum gefeiert wurde. Aber frei nach dem Titel “Niemals geht man so ganz” von Trude Herr geht auch Guido Schrader nicht ganz, denn er bleibt weiterhin Leiter der Isselburger Zweigstelle der Musikschule Bocholt-Isselburg. Die Leitung des Jugendblasorchester liegt nun in den Händen von Ralf Schmittkamp. Und dem wurde vom scheidenden Leiter dann auch die mögliche Angst vor der Aufgabe mit den jungen Musikern genommen. “Die tun nix, die wollen nur spielen”.

Zum Abschluss des Konzertes bat der Vorsitzende Heinz Streuff wie in jedem Jahr um Spenden für einen guten Zweck. In diesem Jahr ist das Geld für das Elisabethhaus, sowie für eine Isselburger Familie, die unverschuldet in Not geraten ist, bestimmt.

Fotos: Frithjof Nowakewitz