Isselburg hat jetzt einen öffentlichen Bücherschrank

Öffentliche Büchereien kennt jeder. Davon gibt es in der Stadt auch welche. Ein öffentlicher Bücherschrank ist da schon etwas ungewöhnlich. Auf dem Isselburger Marktplatz vor dem Rathaus steht jetzt solch ein Schrank. Ein Schrank, unverschlossen und gefüllt mit Büchern.

Das der Schrank dort steht, geht auf eine Initiative der Isselburger SPD zurück. Das RWE hatte das Projekt ins Leben gerufen und bundesweit durchgeführt. Eigentlich sollte es schon abgeschlossen sein. Aber in einigen Gesprächen konnten die Verantwortlichen des Energieversorgers davon überzeugt werden, auch in Isselburg solch einen Schrank aufzustellen.

Hans-Jürgen Grewe (RWE), Bürgermeister Rudi Geukes, Heinrich Tenk (RWE) und Dr. Theo Beine (von links) hatten bei der Befüllung des Schrankes sichtlich gute Laune (Foto: Frithjof Nowakewitz)
Hans-Jürgen Grewe (RWE), Bürgermeister Rudi Geukes, Heinrich Tenk (RWE) und Dr. Theo Beine (von links) hatten bei der Befüllung des Schrankes sichtlich gute Laune (Foto: Frithjof Nowakewitz)

“Der Gedanke war, Mitmenschen auf einfache Art und Weise zum Lesen anregen. So entstand die Idee, öffentliche Bücherschränke aufzustellen”, erklärte Architekt und Städteplaner Hans-Jürgen Grewe vom RWE. Diese Schränke gibt es bereits in vielen Kommunen. Isselburg ist nun die Stadt, in der der 73. Bücherschrank aufgestellt wurde.

Tauschen – Rausnehmen – Reinstellen

Die Bücherschränke bieten Literatur für jedermann und sind den Bürgern jederzeit zugänglich. Gefüllt wird der Schrank durch das Solidaritätsprinzip. Das heißt: Geben und Nehmen. Jeder kann diesen Schrank nun nutzen, um ohne Formulare und auch ohne Geld Bücher zu tauschen, rauszunehmen und reinzustellen. Und das an 365 Tagen rund um die Uhr. Überschüssige Bücher sollten also nicht in die Papiertonne wandern, sondern einfach in den Bücherschrank gestellt werden.

So entsteht eine Art Tauschbörse, die es möglich macht, Literatur kostenlos zu ergattern, ins Gespräch zu kommen und sich mit anderen auszutauschen. Die Mini-Bibliotheken bieten Platz für ungefähr 250 Bücher aller Art. Ehrenamtliche Bücherpaten, dies sind in diesem Fall Dr. Theo Beine und Kornelia Bücker,  kümmern sich um die Schränke und achten darauf, dass dort keine anstößigen oder beschädigten Bücher eingestellt werden.

„Der Bücherschrank ist ganz klar eine Bereicherung für unsere Stadt. Ich wünsche mir, dass die Bürger von Isselburg regen Gebrauch von diesem Angebot machen”, erklärte Bürgermeister Rudi Geukes. Er hatte dann auch die Ehre, das erste Buch, ein Kochbuch mit dem Titel “Eine kullinarische Reise durch das Münsterland”, in den Schrank zu stellen.

Heute wurde der Bücherschrank, der sich geradezu ideal ins Stadtbild einfügt, durch Rudi Geukes, Hans-Jürgen Grewe (RWE), Dr. Theo Beine und Heinrich Tenk (RWE) enthüllt und mit Büchern gefüllt. Auch Kornelia Bücker von der Bücherei an der Minervastraße brachte zwei Kartons Bücher mit.