Grenzlandlaienspieler machen Theater mit Lokalkolorit

Die Anholter Grenzlandlaienspieler haben mit ihrem Stück “Wirbel um die Isselbrücke” wieder den Nerv der Zuschauer getroffen. Die lokalen Themen können die Zuschauer nachvollziehen, weil sie in ihrer unmittelbaren Umgebung spielen.

Der reale Wirbel um die Isselbrücke ist allen Leuten noch in guter Erinnerung. Auch das Theaterstück zu diesem Thema wird den Besuchern als beste Unterhaltung noch lange in Erinnerung bleiben.

Inhaltlich geht es in dem Stück darum, dass der Bauunternehmer Jupp Nagel (Alfons Eising) den Auftrag des Neubaus der Isselbrücke unbedingt braucht, um die drohende Pleite abzuwenden. Um den Auftrag zu bekommen, scheut er nicht davor zurück, den Baudezernenten Erich Marker (Manfred Juttner) zu bestechen. Nebenbei hat Nagel auch noch ein Verhältnis mit Sybille Marker (Conny Berger), der Frau vom Baudezernenten. Natürlich tut der Bauunternehmer alles, um das Verhältnis gegenüber seiner Frau Helga (Edith Renting-Kolberg) geheim zu halten. Die pfiffige Ehefrau weiß allerdings längst von den außerehelichen Eskapaden.

Hat der gute Jupp nicht schon genug Ärger in seinem Geschäft, macht ihm auch noch Tochter Kathrin (Linda Gebbing) Probleme. Die hat nämlich mit ihrem wohlhabenden Verlobten Schluss gemacht und sich Hals über Kopf in den Polier Piet (Johannes Wiesmann) verliebt. Dramatisch entwickelt sich die Geschichte, als sich zum 60. Geburtstag von Helga Nagel ihre alte Freundin Rosi Holzer (Michaela Strube) mit ihrem Ehemann Kajo (Walter Ortler) und deren Töchter Laura (Natascha Peters) und Amelie (Pia Gebbing) ankündigt. Bei Holzer handelt es sich um “den Baulöwen” aus München, der ebenfalls um den Auftrag der Isselbrücke buhlt. Nagel hält den Baulöwen allerdings zunächst für einen Politiker. Nachdem Jupp Nagel dem Baudezernenten Marker mit Enthüllung seiner Bestechlichkeit droht, versucht der sich mit Aktivkohle und Anti-Babypillen das Leben zu nehmen. Außer viel Brechreiz hat der schusselige Baudezernent allerdings nichts zu erleiden.

Sybille Marker kehrt nun zu ihrem Mann zurück. Auch der untreue Jupp Nagel findet Gnade vor den Augen seiner Frau. Der Polier Piet ist eigentlich nicht Polier und heißt auch nicht Piet, sondern Peter. Mit Haunamen heißt er Holzer und ist der Sohn vom Kajo und Rosi Holzer, sowie der Bruder von Laura und Amelie. Holzer Junior wollte seinem Vater beweisen, dass er auch ohne Papas Unterstützung etwas leisten kann. Das er seine Kathrin bekam, versteht sich von selbst.

Unter der Regie von Margret Koch präsentierten die Anholter Grenzlandlaienspieler ein Stück, das den Zuschauern viel Szenenapplaus entlockte. Der Dreiakter ist noch einmal am 11. April um 17 Uhr im PZ der Verbundschule zu sehen. Danach ist dann das Kapitel “Isselbrücke” wohl endgültig beendet.