Ratering kritisiert “kompromisslose” Entscheidung

André Ratering stellt seine und die Sichtweise des Vereins dar (Foto: Privat)
(Foto: Privat)

Wie bereits berichtet, wird die Stadthalle in Werth in nächster Zeit für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Damit wird dem SV Werth, zumindest denjenigen Vereinsmitgliedern, die Hallensport betreiben, die Hallennutzung entzogen. Der Verein sucht nun nach Alternativen und hofft dabei auch auf das Mitwirken von Politik und Verwaltung. Der Vorsitzende des SV Werth, André Ratering (Foto), wendet sich in Form eines offenen Briefes an Bürgermeister Geukes und die zuständigen Verwaltungsmitglieder, um nochmals die Sichtweise des Vereins darzulegen.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

sehr geehrte Verwaltungsmitglieder,

auch wenn ich am Donnerstag   urlaubsbedingt nicht persönlich anwesend sein kann, möchte ich doch einige persönliche Worte übermitteln.

 

Am Freitagmorgen haben Sie, Herr Bürgermeister, mir die Nachricht übermittelt, dass die Halle recht kurzfristig zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wird. Dies wäre alternativlos, sagten sie. Ob dem so ist, kann und möchte ich nicht beurteilen.

Beurteilen möchte ich allerdings die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den SV Werth und für die Bürger Werths.

Von heute auf morgen werden ca. 70% der Mitglieder, mehr als 400 Kinder und Erwachsene, die Halle nicht mehr für ihre sportlichen Aktivitäten nutzen können. Seit Freitag suchen wir nach Alternativen. Einige Notlösungen haben wir im Auge, für manche Bereiche sehen wir allerdings keine Alternativen. Fest steht auch, dass ich nicht garantieren kann, ob der Verein in einem Jahr noch existiert!

Alles erfolgte ohne Rücksprache von Beteiligten. Über die Belange von mehr als 600 Mitglieder wurde einfach so entschieden! Für alle Betroffenen, vom sporttreibenden Werther Bürger bis hin zum ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglied gibt dies ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit! Da Sie, Herr Geukes, sich immer für die Belange des Sports und der Vereine eingesetzt haben, glaube ich,  dass Sie das Gefühl nicht erzeugen wollten.

Sie, Herr Bürgermeister, haben gemeinsam mit Ihrer Verwaltung Verantwortung für die Flüchtlinge, die sicherlich einen sehr leidvollen Weg hinter sich haben, übernommen. Sie geben Ihnen neue Hoffnung auf den Weg in ein friedliches Leben. Dies ist wichtig! Eine schnelle und kompromisslose Entscheidung hat dazu geführt, dass soziale und gesellschaftliche Strukturen, die über Jahrzehnte beim SV Werth gewachsen sind, hierfür geopfert wurden.

Zeigen Sie mit Ihrer Verwaltung jetzt ebenfalls Verantwortung und geben Sie unseren Kinder, deren Elten und letztlich allen Werther Bürger die Hoffnung, dass eine 86jähriger Vereinsgeschichte hier und heute nicht endet und jeder weiterhin seinen gewohnten Sport bei uns im Verein treiben kann!

Allen Werther Bürgern möchte ich auf diesem Wege nochmal sagen, dass ich, gemeinschaftlich mit den Vorstandskollegen vom SV Werth, alles tun werde, um den Verein zu erhalten.

Und zum Schluss noch meine Bitte, begrüßt die Ausländer mit offenen Armen!

Mit eurer Unterstützung werden wir auch den SV Werth erhalten!

 

Herzlichen Dank für eure Unterstützung!

Gruß

André Ratering