Kock und Hessling machten es wie Gottschalk – sie überzogen

Das Zweigestirn des Isselburger Kolpingkarnevals, die Präsidenten Ludger Hessling und Christoph Kock, hatte bei der gestrigen Karnevalssitzung in der Bürgerhalle in Herzebocholt “fast” alles im Griff. Zwischendurch musste der Elferrat zur Ruhe gerufen werden, die wollten einfach nicht aufhöhren zu singen und auch einige technische Tonprobleme mussten überbrückt werden. So kam es, dass die Sitzung etwas länger als gewöhnlich dauerte.

Fast pünktlich um 19 Uhr begrüßten Ludger Hessling und Christoph Kock die Besucher und die Ehrengäste, darunter Bürgermeister Adolf Radstaak und Pastor Klaus Winkel, sowie das Prinzenpaar Josef III. und Andrea II. aus Haffen. Der Elferrat präsentierte sich zunächst nicht in ihren blauen Karnevalsumhängen, sondern, getreu dem Motto “Närrisches Wildwest in Isselburg”, mit einer Cowboykluft. Zu den Klängen des Ohrwurms “Komm hol das Lasso raus” zeigten die Herren, dass die tänzerischen Fähigkeiten noch vorhanden sind. Es folgte der Auftritt des Jungkolping, die sich tänzerisch mit dem “Fliegerlied” auseinander setzten.

Eine Augenweide war der Einzug des Prinzenpaares mit seiner Garde und dem Anholter Fanfarencorps. Prinz Andre II “Der Trabalse” und Prinzessin Ina I “Die Chaotische” stellten sich dann in ihren Reden dem Publikum vor. Das Prinzenpaar hatte aber auch noch eine musikalische Einlage zu bieten. Für ihren Titel “Im wilden, wilden Westen” erhielten sie, in Anlehnung an DSDS vom Elferrat ein “Recall”.  Astrid Ribbes präsentierte dann, wie immer mit selbst entwickelter Choreographie, den Gardetanz.

Thomas Purwin (als Kurti) und Christoph Angenendt (als Lisbeth) erklärten dem Publikum dann als “Zwei frisch Verliebte” das Auf und Ab einer langjährigen Ehe. Nicht leicht hatte es dabei Christoph Angenendt, der seiner Stimme, getreu seiner Rolle, einen weiblichen Tonfall geben musste. Mit einer Ausnahme gelang das auch glänzend. Die Ausnahme löste beim Publikum –  und auch bei den beiden Akteuren – heftiges Lachen aus. Lisbeth wünschte sich, so 2-3 Kilo abzunehmen, worauf Kurti meinte, dass dies den Effekt habe, als ob ein 18-tonnen LKW seine Zierleisten verlieren würde. Nach 52 Jahren Ehe ist eben nicht mehr alles so, wie früher. Die beiden “Eheleute” bekamen für ihren Vortrag ebenso viel Beifall, wie das nachfolgend auftretende Damenballet, dass ihren Tanz unter der Leitung von Sarah Haddick einstudiert hatte.

Das Kinderprinzenpaar Marius I. Rauer und Kim I. Menstell erklärten dann in ihrem Beitrag, wie es bei jedem zu Hause so abgeht und dass Mama und Papa eigentlich doch die Besten sind. Die Beiden sind übrigens ein Jubiläumspaar, denn sie sind das 25. Kinderprinzenpaar des Isselburger Kolpingkarnevals. Alle Kinderprinzenpaare wurden in dieser Zeit von Marianne Angenendt betreut. Es folgten die Weltenbummler mit Elvi Schweckhorst und Günther Rösen, der als stolzer Indianerhäutling verkleidet war. Drei Häuptlinge waren auch die Hauptdarsteller im nächsten Beitrag. Traudl und Nikki Feldhaus, sowie Andre Nehring ließen als Häuptlinge das Wahljahr und die damit verbundenen parteipolitischen Scharmützel Revue passieren. Das dabei die Bürgermeisterkandidaten Adolf Radstaak, Ulrich Halfmann und Brigitte Stockhorst im Mittelpunkt standen, versteht sich von selbst.

Zwischendurch gab es eine Überraschung für das Prinzenpaar und auch für die beiden Präsidenten. Denn vollkommen unverhofft erschien das Rheder Prinzenpaar samt Gefolge in der Bürgerhalle. Das war quasi der nicht angekündigte Gegenbesuch. Am Vormittag war nämlich das Isselburger Prinzenpaar auf Besuch in Rhede, wobei Prinzessin Ina ihrer “Amtskollegin” aus Rhede erzählte, dass es doch schön wäre, wenn die Rhedenser am Abend doch in Isselburg mitfeiern könnten. Trotz des engen Terminkalenders am gestrigen Abend, ließ es sich das Rheder Prinzenpaar nicht nehmen, den Wunsch der Isselburger Prinzessin zu erfüllen.

Auch Martina Geukes als “Miss Schrubber” wusste zu überzeugen. Sie berichtete, was sie so als Putzfrau so im Hause Kresken (dem derzeitigen Karnevalsprinzen) erlebte. Der Büttenfrischling, wie Martina Geukes von Christoph Kock bezeichnet wurde, erhielt vom Publikum viel Beifall.

Wenn auch einige kleine Tonpanne zu beheben waren und vielleicht der eine oder andere Beitrag etwas abfiel, so konnte man von einer überaus gelungenen Veranstaltung sprechen. Das Publikum dankte es beim Finale mit langanhaltendem Beifall.

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