Paulownia
Paul Schwarz, Stefan Bonsels, Hanna Bonsels, Christine Roßkothen, Percy-Bodo von Oheimb-Loup und Landrat Ingo Brohl (v.l.) freuen sich über viel eingespartes CO₂ (©Frithjof Nowakewitz)

Die allermeisten Menschen werden mit dem Begriff Paulownia nicht viel anfangen können. Dabei handelt es sich um einen Baum, der auch Blauglockenbaum oder Kiri-Baum genannt wird. Er wächst extrem schnell, bindet besonders viel Kohlendioxid und bietet weitere Vorzüge, wie zum Beispiel die Nutzung als Baustoff oder Nahrungsquelle. Dies hat auch die Trox SE aus Neukirchen-Vluyn erkannt und sich an ein Klimaschutzprojekt beteiligt.

Die in Neukirchen-Vluyn stehende Paulownia-Plantage ist ein Gemeinschaftsprojekt des landwirtschaftlichen Betriebs Stefan Bonsels, des „bio innovation park Rheinland e.V.“ und der Trox SE. Aber warum engagiert sich Trox so sehr in dem Projekt? Dabei geht es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um einen ganz praktischen Nutzen.

Zukunftsgedanken

Christiane Roßkothen und Paul Schwarz, die den Vorstand der Heinz Trox-Stiftung bilden, betonten, dass das Unternehmen als Weltmarkführer für Lüftungs- und Klimatechnik ein großes Interesse an der Nutzung des Holzes als klimaneutralen Werkstoff hat. Bis das Holz tatsächlich, in welcher Form auch immer, für das Unternehmen im industriellen Bereich nutzbar ist, wird es aber noch dauern. In erster Linie gilt die Paulownia-Plantage in Neukirchen-Vluyn als Versuch. Der Nebeneffekt der im Mai 2021 angelegten Plantage ist die enorme CO2-Speicherfähigkeit.

Ein Baum mit vielen Eigenschaften

Der Baum kann durch sein sehr schnelles Wachstum um ein Vielfaches mehr CO2 speichern, als herkömmliche Forstbestände. Die Plantage in Neukirchen-Vluyn umfasst knapp 4.000 Bäume. Die sehr schnell wachsenden Bäume speichern nicht nur CO2, sondern haben noch andere Eigenschaften. Das Holz ist sehr hart, sehr leicht, hat einen sehr hohen Flammpunkt (ca. 400 Grad) und einen hohen Dämmwert.

Übergabe mitten im Paulownia-Wald

Zertifikat
Christine Roßkothen erhält 140 CO₂-Zertifikate von Percy-Bodo von Oheimb-Loup (©Frithjof Nowakewitz)

Seit der Pflanzung hat die Plantage 140 Tonnen CO2 eingespart. Dafür erhielt Christine Roßkothen (Heinz Trox-Stiftung) von Percy-Bodo von Oheimb-Loup, Projektleiter beim „bio innovation park Rheinland e.V„, das entsprechende Zertifikat*. Die Übergabe fand dort statt, wo das CO2 gespeichert wird, mitten im Paulowniawald. Mit dabei waren Vertreter von verschiedenen Universitäten, Hochschulen, Unternehmen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, sowie Ingo Brohl, Landrat des Kreis Wesel. Aus Isselburg nahm Kevin Schneider an der Veranstaltung teil, der das Projekt gemeinsam mit Karlheinz Busen (ehemaliges Mitglied des Bundestages) von Anfang begleitet.

*Ein CO₂-Removal-Zertifikat ist ein Nachweis, dass eine Tonne CO₂ dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt und langfristig gespeichert wurde. Diese Zertifikate werden von Klimaschutzprojekten generiert, welche durch technische Verfahren (wie Direct Air Capture) oder natürliche Prozesse (wie Aufforstung) CO₂ binden. Zertifizierte CO₂-Entnahmen können Unternehmen und Privatpersonen nutzen, um unvermeidbare Emissionen zu kompensieren und ihre Klimaziele zu erreichen, wobei die Einhaltung von Qualitätskriterien und eine verlässliche Speicherung entscheidend sind