Der Schmuggel gehört zu den ältesten Geschichten der Grenzregion. War es früher ein riskantes Spiel mit hohen Einsätzen, so ist heute eine Quelle abenteuerlicher – manchmal auch äußerst humoriger Geschichten.

Kaffee, Tee Zigaretten
Besonders nach den Kriegsjahren stand der Schmuggel von Butter, Zucker, Kaffee, Tee oder Zigaretten hoch im Kurs. Fragt man heute noch ältere Grenzbewohner, dann heißt es ganz unverblümt, dass fast jeder geschmuggelt hat. Diese Zeit hat der Anholter Heimatverein seit einigen Jahren zum Anlass genommen, sich an der alle zwei Jahre stattfindenden grenzüberschreitenden „Schmuggeltocht“ (Schmuggeltour) zu beteiligen.

„Haben Sie etwas zu verzollen?“
Am kommenden Sonntag (14.9.) verwandeln sich die Radwege entlang der deutsch-niederländischen Grenze erneut zum Schauplatz dieses außergewöhnlichen Freizeitvergnügen. Die Schmuggeltocht lädt zum grenzüberschreitenden Raderlebnis mit historischem Augenzwinkern ein. Organisiert wird die Tour von kulturellen Einrichtungen in der Region Emmerich, Montferland, Zevenaar, Oude Ijsselstreek und dem Anholter Heimatverein.
Zwei unterschiedlich lange Touren
Angeboten werden zwei abwechslungsreiche Strecken mit 38 und 54 Kilometer. Unterwegs sorgen gespielte Grenzkontrollen uniformierter Zöllner für ein authentisches Flair. Ausgestattet mit Schmuggelware und Schmuggelpass sowie einem Routenplan geht es grenzüberschreitend vorbei an Wiesen, Felder und kleinen Ortschaften – ganz legal aber nicht ohne Risiko für eine Taschenkontrolle.
Start von 10 bis 14 Uhr
Startpunkt für die hiesigen Teilnehmer ist zwischen 10 und 14 Uhr das Anholter Heimathaus, Hohe Straße 10. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro und beinhaltet Schmuggelware, Pass und Tourkarte. Das Heimathaus gilt aber auch als Anlaufpunkt für Starter aus anderen Orten, denn an jedem Punkt der Tour bekommt man einen Stempel in seinen „Pass“.
Stempelpunkte diesseits und jenseits der Grenze
Stempelpunkte gibt es beispielsweise am Schlösschen Borghees, dem Rheinmuseum Emmerich und dem DRU Ketelhuis auf niederländischer Seite in Ulft. Der Heimatverein sorgt im Heimathaus für Kaffee und Kuchen. Zudem kann am Sonntag das Heimathaus und auch der Eiskeller besichtigt werden. „Wer am Sonntag gewählt hat, kann sich dann im Heimathaus noch einen gemütlichen Nachmittag mit einer interessanten Führung machen“, erklären Theo Gasseling und Christian Hakvoort vom Heimatverein.