Isselburger Pfadfinder feierten drei Tage am alten Wasserwerk
Vom vergangenen Donnerstag (19.6) bis zum Samstag (21.6.) herrschte am alten Wasserwerk in Isselburg viel Betrieb. Grund dafür waren ein großes und ein kleines Jubiläum. Die Pfadfindergruppe Isselburg besteht jetzt seit 75 Jahre und seit 30 Jahre haben sie am alten Wasserwerk ihr Domizil.
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Huethorst ist Urgestein der Pfadfinder
Das dreitägige Jubiläum bot viel Programm. Nicht nur für die Jungs und Mädchen selbst, sondern auch für die Angehörigen. Auch viele Ehemalige hatten sich am Donnerstag (19.6.) zu einem Veteranentreffen eingefunden. Darunter mit dem 87-jährigen Heinz Huethorst auch das einzig noch lebende Gründungsmitglied.

Pfadfinder kennen keine Langeweile

Peter Heezen (59), der die Leitung der Gruppe kürzlich von Thomas Menning übernommen hat, stellte in seiner Begrüßungsrede das heraus, wofür Pfadfinder stehen: Gemeinschaft, Abenteuer, Verantwortung und Naturverbundenheit. Nach diesen Grundsätzen lief auch das Jubiläumswochenende ab. Hierfür hatten sich die Verantwortlichen auch ein Thema ausgedacht. Die ganzen Aktivitäten waren in irgendeiner Weise mit dem „Jahrmarkt“ verbunden. Dosenwerfen, Seilrutschen oder Kistenklettern waren zum Thema passende Aktionen für die kleinen und großen Pfadfinder. Es wurde gemeinsam gegessen – vieles sogar selbst zubereitet. Romantisch wurde es am Abend, wenn sich alle rund um die Feuerschale versammelten, um gemeinsam zu singen. Übernachtet wurde in mehreren Zelten.
Ökologische Gestaltung des Waldes
Besucher hatten in Gruppen die Möglichkeit, dass Gelände zu erkunden. Dabei erfuhren sie auch, dass 2018 der Sturm „Frederike“ einen Großteil des Fichtenwaldes vernichtete. Trockenheit und Borkenkäfer taten ihr Übriges. Wie Peter Heezen erzählte, arbeiten die Pfadfinder an der Aufforstung und der ökologischen Gestaltung des Waldes. „Das hat dazu geführt, dass die Pfadfinder den „Klimapreis 2020“ erhielten, der vom Energieunternehmen Westnetz vergeben wurde“, berichtete Peter Heezen.
Wechselvolle Geschichte
Die Geschichte der Isselburger Pfadfinder kann man durchaus als wechselvoll bezeichnen. Gegründet wurde die Gruppe 1950. Weil es damals keine Gruppenräumlichkeiten gab, fanden die Treffen in der elterlichen Küche von Heinz Huethorst statt. Trotz schwieriger Anfangszeit hielt die Gruppe zusammen. Sie traf sich mit anderen Gruppen. „Mit gebrauchten Zelten, alten Rucksäcken und viel Idealismus wurden an verschiedenen Stellen Lager eingerichtet“, erzählte Peter Heezen.
Mitgliederzahl hat sich in den letzten Jahren fast verdreifacht
Wegen fehlender Finanzen löste sich die Gruppe 1980 auf. Ganz eingeschlafen ist die Idee damals allerdings nicht. 1995 erfolgte mit Hilfe des eingerichteten Förderkreis die Wiederauferstehung im alten Wasserwerk. Jetzt haben die Pfadfinder ein lebendiges, naturnahes und generationsübergreifendes zuhause. Dies schlägt sich auch auf die Mitgliederzahl nieder. Die hat sich nämlich in den letzten Jahren von ca. 20 auf rund 60 fast verdreifacht.
Mitgliedschaft ist ab dem vierten Geburtstag möglich
Die Struktur der Pfadfinder ist in mehrere Altersgruppen unterteilt. Mitglied kann man ab vier Jahre werden. Bis zum Eintritt in das erste Schuljahre werden die kleinen Mitglieder als Bieber bezeichnet. Die nächst Altersgruppe sind die Zweit- und Drittklässler. Die nennt man Wölflinge. Jungpfadfinder sind diejenigen zwischen der vierten Klasse und 11 Jahre. Die 12 bis 14-jährigen Mitglieder sind die Pfadfinder und die 15 bis 21-Jährigen nennt man Rover. Im Sprachgebrauch außerhalb der Gruppen werden sie aber landläufig alle als Pfadfinder bezeichnet. Wer sich für die Pfadfindergruppe Isselburg interessiert, findet unter www.schwarzzeug.net erste Informationen.