Der erste Tag des Feuerwerksverkauf (29.12.) ist beendet. Und er war hektisch – zumindest bei den Märkten Rewe und Lidl, die seit sieben Uhr morgens einen besonders starken Ansturm meistern mussten. Die Marktleiter Achim Lütfring (Rewe Anholt) und Bastian Schumann (Lidl – Anholt) erklärten, was im Vorfeld alles organisiert werden muss, damit ein reibungsloser Verkauf garantiert werden kann.

Planungen beginnen Monate im Voraus

Achim Lütfring
Rewe-Marktleiter Achim Lütfring hatte alle Hände voll zu tun (©Frithjof Nowakewitz)

„Die Planungen beginnen schon im Sommer, denn dann muss die Ware beim Händler bestellt werden“, erzählte Achim Lütfring. Grundlage für die zahlenmäßige Bestellung sind in der Regel die Zahlen des Vorjahres. „Der Händler macht aufgrund der Vorjahrsbestellung und möglicher Rückgaben Mengenvorschläge. Aber es bleibt immer irgendwie ein bisschen, wie der Blick in die Glaskugel“, meint der Marktleiter.

Verstöße gegen die Verordnung können teuer werden

„Es ist für uns auch immer ein großer logistischer Aufwand“, macht Lütfring deutlich. Das fängt damit an, den Raum für die Lagerung der Feuerwerkskörper zu schaffen. Dazu gibt es auch gesetzliche Vorgaben. Zudem dürfen dort Lütfring zufolge nur bis maximal 70 kg Sprengstoffmasse im Verkaufsraum sein. „Verstöße werden teuer“, führt der Marktleiter an und meint zudem, dass es in den letzten Jahren immer Kontrollen von den zuständigen Behörden gab. Auch personell sind, so Lütfring, die Tage ein Kraftakt. „In jeder Schicht sind allein für den Feuerwerksverkauf sechs Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eingebunden, wobei ja der normale Betrieb in gewohnter Weise weitergehen muss“, argumentiert Marktleiter Achim Lütfring.

Käufer kommen überwiegend aus den Niederlanden

Aber wer kauft eigentlich die Raketen und Böller? „Rund 80 Prozent der Käufer kommen aus den Niederlanden“, macht Achim Lütfring deutlich. Ob das allerdings zukünftig so bleibt, ist fraglich. „Die Niederlande haben für den Jahresübergang 2026/2027 ein Verbot für freies Feuerwerk beschlossen, was möglicherweise dafür sorgt, dass die niederländischen Kunden wegbleiben könnten“, meint Lütfring. Sollte sich dann der Verkauf des Feuerwerks nicht mehr rechnen, will der Marktleiter den Verkauf von Feuerwerkskörpern einstellen, zumal auch in Deutschland über ein Verbot nachgedacht wird.

Kunden warteten seit dem frühen Morgen

Feuerwerksverkauf bei Lidl 2025
Vor dem Lidl-Markt bildeten sich tagsüber lange Schlangen (©Frithjof Nowakewitz)

Beim Anholter Lidl-Mark am Linders Feld war der Andrang der Feuerwerksenthusiasten enorm. Wie Marktleiter Bastian Schumann erklärte, hatten sich die ersten Käufer schon um Mitternacht vor dem Markt niedergelassen. Auch er betonte, dass mehr als 80 Prozent der Käufer aus den Niederlanden kommen. Das zeigt auch die Vielzahl niederländischer Pkw`s. Der Verkauf läuft nach einem genauen Plan ab. „Alle Käufer erhalten am Eingang eine Bestellliste, auf der alle Produkte aufgeführt sind. Die müssen sie dann ausfüllen. Das, was sie dann wünschen, wird von uns im Lager kommissioniert und anschließend an die Käufer ausgegeben“, erklärte Bastian Schumann.

Kunden brauchen Ausdauer

Es gäbe ein heilloses Chaos, wenn die Leute alle in das Lager stürmen würden und sich ihre Waren selbst nehmen könnten. So läuft alles gesittet ab, auch wenn sich vor dem Eingang eine lange Schlange bildet und die Käufer eine gehörige Portion Ausdauer benötigen. „Wir erhalten 120 Paletten Feuerwerk, die mit vier Lkw´s angeliefert werden“, erklärte Marktleiter Schumann. Ob der Vorrat bis Mittwoch aufgrund des starken Andrangs reicht, bleibt aber wohl ungewiss.