Beim Löschzug Anholt stand am Montagabend die Jahresabschlussübung auf dem Programm. Traditionell ist dabei auch immer die Brandweer aus dem benachbarten Gendringen/NL, sowie das DRK Involviert. Gleich zwei unterschiedliche Szenarien bot sich den anrückenden Rettungskräften im Linders Feld.

Traktor und Pkw
Übungsszenario für die Feuerwehr war ein Unfall mit Beteiligung eines Traktors und eines Pkw´s (©Frithjof Nowakewitz)

Feuer in der Kita und Unfall mit einem Traktor

In der AWO-Kita an der Heinz-Trox-Straße musste ein Brand bekämpft werden, während nur wenige Meter weiter an der Kreuzung Linders Feld/Heinz-Trox-Straße ein Verkehrsunfall mit einem Pkw und einem Traktor mit einer Palenttengabel simuliert wurde. Dabei war die Gabel durch die Windschutzscheibe in den mit zwei Personen besetzten Pkw gedrungen.

Kaum Sicht in vernebeltem Gebäude

Um die Brandsituation so authentisch wie möglich zu gestalten, wurden die Kita-Räume vernebelt. „Ohne Taschenlampe sieht man nichts und mit Lampe auch nicht viel mehr“, meinte Feuerwehrmann Marcel Gronau. So mussten sich die Feuerwehrkräfte mit schwerem Atemschutz von Raum zu Raum vorarbeiten. Dabei hallten laute Hilferufe aus der oberen Etage, wo sich augenscheinlich noch einige Erwachsene mit Kindern befanden. Unterstützt wurden die Anholter Feuerwehrleute von ihren niederländischen Kollegen aus Gendringen.

Kaum Sicht im vernebelten Gebäude
Die Feuerwehr mussten trotz schlechter Sicht ins Gebäude (©Frithjof Nowakewitz)

Schauspiel für die Nachbarn

Die ganze Situation mit dem vielen Blaulicht sorgte dafür, dass sich viele Nachbarn die Übung aus der Nähe anschauten. Die zu rettenden Kinder wurden von Mitglieder der Jugendfeuerwehr Isselburg dargestellt. Die erhielten im Vorfeld von Tim Wessels Kärtchen um den Hals gehängt, auf denen die jeweilige Situation für das jeweilige „Brandopfer“ verzeichnet war.

„Sie sind unsere Ansprechpartnerin“

Kita-Leiterin Iris Tiebing fand die Szenerie mit dem simulierten Brand gut. „So waren die Feuerwehrleute schon einmal in dem Gebäude und kennen somit auch schon ein bisschen die Raumanordnung“, meinte Tiebing. „Das gibt uns schon ein etwas beruhigendes Gefühl, falls der Ernstfall einmal eintreten sollte.“ Die Kita-Leiterin schaute sich das ganze Geschehen vor dem Gebäude aber nicht aus reiner Neugier an, sondern sie hatte in der Übung eine feste Aufgabe. „Sie bleiben hier stehen und sind unsere Ansprechpartnerin“, hieß es seitens der Feuerwehr.

Einsatz von schwerem Gerät

Während die Feuerwehrleute in der vernebelten Kita ihre Arbeit machten, kümmerten sich ihre Kollegen gemeinsam mit den Rettungskräften des DRK um die „verletzten“ Opfer in dem verunfallten Pkw. Dazu war es notwendig mit der Rettungsschere das Dach des Pkw abzutrennen. Erst dann konnten die beiden Insassen – dargestellt von Mitglieder der Jugendfeuerwehr Isselburg – aus dem Fahrzeug befreit werden.

Manöverkritik und gemeinsames Essen

Für den Betrachter sah die ganze Aktion als sehr gelungen aus. Oliver Kiefmann, Leiter der Anholter Einheit hatte da allerdings eine andere Meinung. „Im Große und Ganzen hat alles geklappt, aber das wird nachher bei der Manöverkritik angesprochen“, meinte Kiefmann. Die findet im Gerätehaus in Anholt statt. Es wird aber wohl nicht nur kritisiert, sondern auch das Positive genannt. Traditionell werden alle Teilnehmer nach Abschluss der Übung bei einem gemeinsamen Essen im Gerätehaus den Abend ausklingen lassen

Gemeinsame Übungen schon seit ca. 35 Jahre

Gemeinsame Übung
Oliver Kiefmann (links) und Christiaan Felthausz besprechen das Szenario (©Frithjof Nowakewitz)

Christiaan Felthausz, der die Übung von Seiten der niederländischen Feuerwehr betrachtete, zeigte sich zufrieden. Der Niederländer ist zuständig für operative Vorbereitungen in der Sicherheitsregion Nord- und Ost-Gelderland und damit auch für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den deutschen grenznahen Feuerwehren im Kreis Borken und Teils im Kreis Kleve. Diese gemeinsamen Übungen gibt es dem früheren Anholter Einheitsführer Jürgen Großkopf zufolge schon ca. 35 Jahre. „Nicht so in der Größenordnung wie jetzt, aber meist doch schon so einmal im Jahr“, erzählte Großkopf.