Nina und Nele Möder und Karin Strauch
Nina Mölder (links) und Karin Strauch sind Teil der Organisationsteams. Die kleine Nele Mölder hilft gelegentlich auch schon mit (©Frithjof Nowakewitz)

Am 14. November findet um 17 Uhr der Isselburger Martinszug statt. Das dazu notwendige Sicherheitskonzept stellt das Organisationsteam und das Ordnungsamt der Stadt Isselburg vor recht schwierige Probleme. In einem Gespräch beschrieben Nina Mölder und Karin Strauch den zu betreibenden Aufwand.

Gute Zusammenarbeit

„Wir müssen 23 Knotenpunkte absichern“, erzählte Karin Strauch, die mit Nina Mölder, Petra Leson, Bettina Mager und vielen Helfern und Helferinnen den Martinszug in Isselburg organisiert. Alles gemeinsam mit Grundschullehrerin Anja Schüller. Der Aufwand, um den Umzug durchführen zu können, ist also nicht mehr vergleichbar mit dem der Vorjahre. „Da muss ich mal ein Lob loswerden, denn die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem zuständigen Fachbereich war richtig gut“, sagte Karin Strauch. Die ersten Gespräche dazu hat es schon im April gegeben. Aber wie kann man mit durchaus beschränkten Mitteln gleich 23 Knotenpunkte absichern?

Mit rollendem System Sicherheit schaffen

Neben der Polizei, dem DRK und der Isselburger Feuerwehr stehen noch zwei Fahrzeuge vom städtischen Bauhof zur Verfügung. Die Fahrer dafür stellt das Unternehmen Agrar Service Strauch zur Verfügung. Mit den Fahrzeugen werden nicht alle 23 Knotenpunkte gleichzeitig abgesichert, sondern immer nur dann, wenn der Zug die Punkte passiert. Karin Strauch und Nina Mölder sprachen dabei von einem „rollenden System“. Die Fahrzeuge sind mit Funk ausgerüstet und die Fahrer werden darüber gesteuert. Simpel erklärt: Ein Fahrzeug sichert den ersten Punkt ab, ein weiteres Fahrzeug platziert sich schon am zweiten Punkt. Ist der Zug am ersten Punkt vorbei, fährt das dortige Fahrzeug zu Punkt drei.

Plakat Martinszug 2025
© Martinskomitee

Viele Fragen

Aber die vier Frauen kümmern sich Karin Strauch zufolge noch „um tausend andere Dinge“. Schließlich müssen ca. 700 Martinstüten mit Apfel, Apfelsine, Stutenkerl und Süßigkeiten befüllt werden. Alles muss eingekauft oder frühzeitig bestellt werden. Hinzu kommen die personellen Fragen: „Wer stellt den heiligen Martin dar, wer ist der Bettler, woher kommt das Pferd und wer liest die Martinsgeschichte vor?“ Und last but not least müssen die Tüten dann auch noch mit den eingekauften Sachen befüllt werden. Ach ja, da stellt sich im Vorfeld auch noch die Frage, wie das Ganze finanziert wird.

Leute freuen sich über Sammler und Sammlerinnen

Im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen halten die Isselburger Organisatoren noch an der Haussammlung fest. „Die Leute freuen sich immer schon, wenn die Sammler und Sammlerinnen klingeln, um für den Martinszug zu sammeln“, erzählte Karin Strauch. Zudem wurden in verschiedenen Geschäften auch Sammeldosen aufgestellt, fügt Nina Mölder hinzu. Zudem gibt es ganz viele Spender, darunter auch der Heimatkreis, die das Ganze finanziell unterstützen.

Kleine Änderung beim Zugweg

Der Zugweg hat sich aufgrund der Sicherheitsvorschriften minimal geändert. Los geht es für alle Gruppen an der Grundschule Drengfurterstraße. Es folgen Dierteweg am St. Elisabeth-Haus vorbei, Minervastraße, Goethestraße, Schillerstraße, Nehring-Bögel-Straße, Unterstraße zur Bismarckstraße. Dort findet im Karree die Mantelteilung statt. Der Rückweg führt über die Melanchthonstraße, Alleestraße zur Glockenstraße. Dort wird die Minervastraße in die Gartenstraße überquert. Über die Jahnstraße geht es dann wieder zur Grundschule.

Martinszug Isselburg 2025
Lustig ging es 2024 zu (©Frithjof Nowakewitz)

Tütenausgabe in den Einrichtungen

Dort bekommen die Schulkinder ihre Martinstüten. Dazu gehören auch Schüler und Schülerinnen der Freien Gesamtschule Weitblick. Die Kindergartenkinder und die Kinder der Tagesmütter ziehen vom Schulhof zu ihren jeweiligen Einrichtung. Sie erhalten dort ihre Tüten. Musikalisch wird der Zug vom in zwei Gruppen aufgeteilten Isselburger Blasorchester und vom Anholter Tambourcorps begleitet. Der Wunsch der Organisatorinnen geht an die Bewohner der Straßen, ihre Hauseingänge und Fenster dem Anlass entsprechend zu schmücken und mit Kerzen, Laternen oder Teelichtern zu schmücken. Nach dem offiziellen Teil gibt es auf dem Schulhof noch ein gemütliches Beisammensein für alle, die sich helfend eingebracht haben. „Es gibt Spiralkartoffeln, Glühwein und auch wohl einige Kaltgetränke“, erklären Karin Strauch und Nina Mölder.

Karin Strauch: „Jetzt ist endgültig Schluss“

Der Martinszug 2025 ist dann auch der letzte für Karin Strauch. „Ich wollte eigentlich schon im vergangenen Jahr aufhören, hab dann aber nochmal Ja gesagt“, erklärt sie. Jetzt ist aber wirklich Schluss. „Allein schon deshalb, weil ich selbst kein Kind mehr in der Grundschule habe.“ Das bedeutet aber auch, dass dringend Helfer gesucht werden. „Es gibt einige Eltern, deren Kinder in den Kindergarten oder die Grundschule gehen, die sich aber nicht mithelfend engagieren“, beklagt Karin Strauch. So besteht dann tatsächlich die Gefahr, dass so eine traditionelle Veranstaltung wie der Martinszug mangels Helfer stirbt. Der Isselburger Karneval ist dafür das beste Beispiel.