Mitte kommenden Jahres feiert Werth die Verleihung der Stadtrechte von 1626 und damit ein 600-jähriges Jubiläum. Zu der Zeit stand dort, wo heute die katholische Kirche St. Peter und Paul steht, eine Burg. Die spielt in den Vorbereitungen zu dem Jubiläum eine wichtige Rolle.

David Trebbau will ein Stahlmodell der ehemaligen Burg herstellen
Vielen Werther ist gar nicht bewusst, dass es an besagter Stelle eine Burg gab. Allerdings gibt es verschiedene Aufzeichnungen, die das belegen. Johann Radstaak, den man durchaus als Heimatforscher bezeichnen kann, hat längst Nachforschungen bezüglich der Burg angestellt. Zu dem anstehenden Jubiläum hat er mit dem Werther David Trebbau (27) einen Mitstreiter bekommen. Der 27-jährige Metallbauer hat sich vorgenommen, die Burg anlässlich des Jubiläums möglichst maßstabsgetreu als Modell aus Stahl nachzubauen.
Kirche steht auf den Grundmauern der Burg
„Geht man 600 Jahre zurück, spielt die Burg natürlich eine zentrale Rolle. Das war für mich Motivation die Burg nachzubauen“, meinte David Trebbau. Dazu war es notwendig, intensive Recherchen im Internet anzustellen. Aber nicht nur im Web, sondern auch direkt vor Ort gibt es noch Spuren der Burg. Ein Teil der Grundmauern ist heute noch in Form einer besonderen Pflasterung vor der Kirche zu sehen. „Die haben mir – zusammen mit alten Aufzeichnungen – geholfen, um die Maße der Burg zu ermitteln. Auch die Höhe der Mauern, der Gebäude und deren Anordnung konnte aufgrund von Aufzeichnungen errechnet werden.
Modell soll so authentisch wie möglich werden

Der nächste Schritt war die Erstellung einer 3-D-Zeichnung auf dem Computer. „Damit konnte ich dann mit einem 3-D-Drucker kleine Modelle aus Kunststoff erstellen“, erzählte Trebbau im BBV-Gespräch. Den Prototyp stellte er Ende August bei einem Treffen des Organisationsteams vor. Aktuell arbeitet der Metallbauer an den Feinheiten. „Ich hab an mich selbst den Anspruch, das Modell so authentisch wie möglich zu machen“, bekräftigte Trebbau. Die kleinen Modelle aus dem 3-D-Drucker sind die Grundlage für das Modell aus Stahl. Das soll im Maßstab 1:100 (ca. 35×35 cm) oder 1:80 (ca. 50×50 cm) entstehen.
Modelle aus Plastik
„Es gibt immer wieder Verbesserungen an dem kleinen Modell, so dass nach und nach immer mehr kleine unterschiedliche Plastikmodelle entstanden sind. Und dies versuchsweise auch in unterschiedlichen Farben“, erklärt der Metallbauer. Das Stahlmodell soll auf der Unterseite eine Art aufgeschweißten Bogen als Anker erhalten, so dass die Burg dann auf einem Betonsockel diebstahlsicher aufgestellt werden kann.
Fertigstellung wird noch dauern
Bis das endgültige Modell aus Stahl fertig ist, werden aber noch einige Monate vergehen. Erst wenn die Modelle dem Original nach aktuellem Wissen am nächsten kommen, wird das Stahlmodell erstellt. Dazu müssen die entsprechenden Stahlplatten zugeschnitten und verschweißt werden. Türen, Fenster, Treppen, Mauerüberstände und Burgzinnen müssen händisch herausgearbeitet werden. „Da ist noch eine Menge Handarbeit gefragt“, meinte David Trebbau.
