Herzebocholt feierte am vergangenen Samstag seinen schon traditionellen Almabtrieb, mit Kaffee und Kuchen in der Bürgerhalle, vielen historischen Traktoren auf der Wiese und den Musikern der niederländischen Drumband „Azum´s Aosum“.

Mit Übernachtung
Zum 22. Mal trafen sich bayrisches Brauchtum und historische Technik in Herzebocholt an und in der Bürgerhalle. Es gibt Teilnehmer, die kommen schon seit vielen Jahren mit ihrem Traktor, um dabei zu sein, wenn die große Rundfahrt beginnt. Dazu gehört auch Dieter Bargwitz aus Vreden. „Ich bin seit 10 Jahre dabei“, erzählt Bargwitz von den Vredener Treckerfreunden. Die lustige Truppe kommt übrigens schon immer einen Tag früher mit mehreren Traktoren und Wohnwagen. Auf der Wiese vor der Bürgerhalle haben sie mittlerweile schon fast einen festen Stellplatz, wo sie dann auch übernachten.
Wenn aus Reinhard Reinhild wird

Da wird dann am Vorabend auch mal das eine oder andere Kaltgetränk getrunken. Im Überschwang der Laune kommt es dann oft zu Versprechungen, die mal lustig und mal peinlich enden können. Reinhard aus Vreden meinte dann auch, dass er am Samstag ein Dirndl anziehen würde, sofern ihm einer so ein Kleid bringt. Nun wohnen in Herzebocholt viele Frauen, die ein Dirndl im Kleiderschrank haben. So wurde dann am Samstag aus Reinhard eine Reinhild. Er oder sie hatte dann auf jeden Fall die Aufmerksamkeit auf ihrer-seiner Seite.
Immer mehr Treckerfahrerinnen

Von den Treckerfreunden Dingden beteiligen sich Richard Joosten, Ludger Zellmann und Ludger Bugdoll seit 2022 an dem Treffen. Michael und Yvonne Konnik aus Werth waren mit ihrem 74 Jahre alten „Fahr“ dabei. Begleitet wurde das Ehepaar von ihren Töchtern und weiblichem Besuch aus Wuppertal. Dort sind solche Veranstaltungen der Familie zufolge gänzlich unbekannt. Auffällig ist auch, dass es immer mehr Treckerfahrerinnen gibt. Dazu gehört auch Manuela Siemens, die zum zweiten Mal am Almabtrieb teilnahm. Das auch der Nachwuchs langsam als Teilnehmer nachrückt, sieht man an den „Schüttensteense Blagen“, die mit einem eigenen Traktor dabei waren.
Großer Andrang
Vor dem Start zur großen Rundfahrt, die von Herzebocholt über Vehlingen nach Werth und wieder zurück nach Herzebocholt führte, gab es in der Bürgerhalle für Teilnehmer und Besucher Kaffee und Kuchen. Der Andrang war so groß, dass es kaum freie Plätze in der Halle gab. Währenddessen wurde draußen – vorwiegend von den Männern – gefachsimpelt. Es war ein Sehen und Gesehen werden. Am Abend sorgte dann die Partyband „X.O.Band“ für die richtige Feierstimmung.
Kürbisse angebaut
So ein Fest kann eigentlich auch nur auf die Beine gestellt werden, wenn es viele Helfer gibt. Carolin Tenbrock erzählte dann auch, dass ganz viele Menschen aus Herzebocholt bei den Vorbereitungen mithelfen. „Da werden in der Halle die Holzhütten für den Verkauf der Wertmarken und der Cocktailbar gebaut, Tische und Stühle aufgestellt und die Halle mit Blumen, Kürbissen und anderem Obst geschmückt“, erklärte Tenbrock.
Fest für die ganze Gemeinde

Das geht dann verrückterweise so weit, dass im Vorfeld eigens für den Almabrieb ein kleines Feld mit Zierkürbissen angelegt wird. Oftmals sind es ganze Familien, die helfend dabei sind. „Veranstalter ist ja der Schützenverein, aber der Almabtrieb ist ein Fest für die ganze Gemeinde“, meinte Carolin Tenbrock.