Wie wichtig Kinder- und Jugendarbeit ist, muss sicherlich nicht diskutiert werden. Aber wer macht diese Arbeit eigentlich? In Vereinen und Organisationen wird diese Arbeit überwiegend von ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen gemacht. Auch Jugendliche engagiere sich in vielen Vereinen. Aber reicht das personell aus, um qualifizierte Kinder- und Jugendarbeit in ausreichendem Maße leisten zu können? Bei der Veranstaltung „Meet & Greet The Ehrenamt Jugendarbeit“ auf dem Gelände der Isselburger Pfadfinder war das ein großes Thema.

Kinder- und Jugendarbeit
Ehrenamtler aus verschiedenen Vereinen und Institutionen trafen sich auf dem Pfadfindergelände zum Austausch (©Frithjof Nowakewitz)

Gesprächsrunde rund um das Thema Ehrenamt

„Gemütliches Grillen für Ehrenamtliche und Aktive aus der Kinder- und Jugendarbeit“, stand groß auf einem Banner, dass auf Gelände des alten Wasserwerks aufgestellt war. Daran nahmen Vertreter vom Jugendrotkreuz, der Jugendfeuerwehr, den Jugendhäusern, dem VfL Anholt und den Pfadfindern teil. Die Verwaltung war durch Kerstin Neumann und Bürgermeister Michael Carbanje vertreten. Vom Kreis Borken war Sophia Heying dabei, die dort unter anderem für die Kinder- und Jugendförderung zuständig ist, sowie Paula Schulz in ihrer Eigenschaft als Schulsozialarbeiterin an den Isselburger Grundschulen.  

„Es fehlen schlicht die Leute“

„Ziel der Veranstaltung ist es einmal Danke all denen zu sagen, die sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagieren“, erklärte Sophia Heying. In vielen Gesprächen bei Bratwurst und Kaltgetränke ging es aber auch um die Frage, wie man weitere Menschen für das Ehrenamt begeistern kann. Tim Wessels und Dominik Bulten, die sich beide stark in der Jugendfeuerwehr engagieren erklärten, dass es immer schwieriger wird, den eigentlichen Aufgaben in der Jugendarbeit gerecht zu werden. „Es fehlen schlicht Leute, die sich engagieren“, machte Wessels deutlich. Immer mehr Aufgaben müssen von immer weniger Menschen bewältigt werden.

Jugendarbeit soll wieder höheren Stellenwert bekommen

Bürgermeister Michael Carbanje machte deutlich, dass die Jugendarbeit in der Vergangenheit aufgrund der personellen Situation in der Verwaltung vernachlässigt worden ist. „Das war nicht gut. Allerdings hat sich jetzt die Situationen zum Besseren gewendete, so dass die Jugendarbeit auch in der Verwaltung wieder verstärkt ein Thema ist“, erklärte Carbanje.

Ehrenamtler wünschen sich mehr Ehrenamtler

Was wünschen sich nun die Ehrenamtler? Die Frage war groß auf einem Flipchart zu sehen. Jeder konnte darunter seine Wünsche äußern. Viele waren gar nicht so neu. Klar, mehr Ehrenamtler sollten es sein. Aber auch der Wunsch nach engagierten Streetworkern, mehr Geld für die Jugendarbeit oder auch ein Jugendtreff außerhalb der Öffnungszeiten der Jugendhäuser wurde geäußert.

Probleme können vielfältig sein

Reinhard Wolff vom Jugendhaus Anholt und Jennifer Reich vom Jugendhaus Isselburg erzählten aus ihrem Bereich, wie wichtig Kinder- und Jugendarbeit ist. „Die ist immens wichtig, damit Kinder und Jugenliche mit ihren Problemen nicht allein bleiben“, meinte Reinhard Wolff. Und Probleme gibt es Wolff und Reich zufolge genug, egal ob in der Familie oder der Schule. Und auch der erste Liebeskummer kann zum Problem werden.

Wiederholung nicht ausgeschlossen

Die Veranstaltung am alten Wasserwerk war darauf ausgerichtet, den Blick auf das Ehrenamt gerade im Kinder- und Jugendbereich zu öffnen. Als Auftakt war die Veranstaltung sicherlich ein Erfolg. Sophia Heying zeigte sich jedenfalls sehr zufrieden. Eine Wiederholung der vom Kreis Borken und der Stadt Isselburg unterstützten Veranstaltung scheint nicht ausgeschlossen.