Die Stadt hat das ehemalige Bundeswehrgelände am Wolfssee gekauft. Über die Verwendung des Geländes gibt es das Gerücht, dass dort eine Flüchtlingsunterkunft gebaut werden soll. Christian Vedder, Kämmerer und Erster Beigeordneter, ging nach IL-Anfrage nun auf das Thema ein.
Flüchtlingsunterkunft ist nicht geplant

„Der Erwerb erfolgte aus Gründen der städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten. Allgemein bekannt ist, dass aufgrund der hydrologischen Situation an vielen Stellen der Stadt Bebauung nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Bereits aus diesem Grunde ist es für die Stadt sinnvoll, Eigentum an entsprechenden, bebauungsfähigen Flächen zu erwerben. Zu den Entwicklungsmöglichkeiten der Fläche zählen beispielsweise sowohl die ursprünglich angedachte Nutzung als Freizeitgelände unter Beachtung der baurechtlichen Möglichkeiten als auch die Nutzung als eine Unterkunft für Geflüchtete, wenn die Notwendigkeit entstehen sollte. Derzeit sind, ähnlich wie in der aktuell allgemein festzustellenden, rückläufigen Entwicklung der Anzahl der Geflüchteten, Unterbringungsmöglichkeiten in ausreichender Zahl vorhanden. Daher ist aktuell eine Errichtung einer Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände nicht in der Umsetzung.“ (Text: Christian Vedder)
Frank Häusler: „Geländekauf macht Sinn“
Ähnlich hatte sich auf Anfrage zuvor schon CDU-Fraktionssprecher Frank Häusler geäußert. „Es macht ja aufgrund der rückläufigen Flüchtlingszahlen keinen Sinn, dort eine Flüchtlingsunterkunft zu bauen“, hatte Häusler erklärt. Über die Verwendung gibt es Häusler zufolge auch noch keine konkrete Planung. Den Kauf des Geländes sieht Häusler aber als logisch an. „In Isselburg gibt es nicht viele Grundstücke, die frei zu erwerben sind, da machte es einfach Sinn das ehemalige Bundeswehrgelände zu kaufen“, sagte Frank Häusler.
Anholter Unternehmer wollte das Gelände kaufen
Der Anholter Unternehmer Thomas Heister hatte nach eigener Auskunft vor, selbst das Gelände zu erwerben. In einem WhatsApp-Post schreibt Heister, dass er per Email Kontakt mit IMP-Immobilien in Düsseldorf aufgenommen hatte. Die folgenden Gespräche seien aber wohl nicht zielführend gewesen. Auf erneute telefonische Nachfrage habe Heister dann von dem Immobilienunternehmen die Auskunft erhalten, dass die Stadt Isselburg das Gelände kauft. In dem Post heißt es weiter: „Wie mir ein Mitarbeiter von der Stadtverwaltung mitteilte, will die Stadt Isselburg dort eine Flüchtlingsunterkunft errichten und betreiben.“ Diesem Ansinnen hat Kämmerer Christian Vedder in seiner Mitteilung nun widersprochen.
Aktuell noch ca. 80 Notunterkunftsplätze
Am 18.8. ging von IL bezüglich der aktuellen Flüchtlingssituation eine Anfrage an die Stadtverwaltung. Eine Frage bezog sich auf freie Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen. In der Antwort hieß es, dass – Stand Ende August – noch ca. 80 Notunterkunftsplätze zur Verfügung stehen.