Pflaumenfest 2025
Das Vehlinger Pflaumenfest war auch in diesem Jahr ein Anziehungspunkt (©Frithjof Nowakewitz)

Der Beliebtheitsgrad des Vehlinger Pflaumenfestes wurde auch am Samstag (6.9.) wieder einmal bestätigt. Es herrschte auf dem Gelände am Bürgerhaus an der Anholter Straße reger Betrieb. Herbert Koster von den Vehlinger Heimatfreunde brachte es kurz auf den Punkt: „Es läuft wie verrückt.“

Zwetschgenkuchen wäre richtig

Pflaumenfest 2025
Trotz der schweißtreibenden Arbeit haben Carmen, Irma und Lea (v.l.) ihre gute Laune nicht verloren (©Frithjof Nowakewitz)

„Schon um halb Zwei kamen die ersten Leute, obwohl wir offiziell ja erst um 14 Uhr anfangen wollten“, meinte Koster. Ganz schnell bildete sich bei den Pfannkuchenbäckerinnen Carmen, Irma und Lea eine lange Schlange. Und auch an der Kuchenausgabe drängelten sich die Besucher. Es drehte sich natürlich alles um die Pflaume. Wobei der Begriff Pflaume eigentlich nicht ganz richtig ist, denn es handelt sich bei dem verwendeten Obst um dunkelblaue Zwetschgen – einer Unterart der Pflaume.

Über 100 kg zugekauft

Den Besuchern war diese Differenzierung vollkommen egal. Es gab Pfannkuchen mit Pflaume, Kuchen mit Pflaume, Marmelade mit Pflaume und auch Likör mit Pflaume. Alfons Venhorst, Sprecher der Vehlinger Heimatfreunde war mit der Entkernung des dunkelblauen Obstes beschäftigt. „Aufgrund der schlechten Ernte, haben wir 110 kg hinzugekauft“, erklärte Venhorst. Den Kuchen gab es in verschiedenen Variationen. Die vielen Kuchenbleche zeugten von den intensiven Vorbereitungen der Vehlinger Frauen. „Alles ist selbstgebacken, nichts ist gekauft“, meinte Annette Venhorst.

Frauen aus Syrien finden Pfannkuchen lecker

Der Renner war natürlich der Pfannkuchen. Carmen, Irma und Lea händelten gleich sechs Pfannen, so dass fast im Minutentakt die leckeren Pfannkuchen an die Wartenden ausgegeben werden konnten. Einige verfeinerten das heiße Gebäck dann noch mit Zucker oder Zimt – oder mit beidem. Zu den Feinschmeckern gehörten auch zwei Frauen aus Syrien. Wobei beide nicht als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind. Die Isselburgerin Christa Jocks, die die beiden Frauen begleitete, erklärte, dass die eine in Isselburg lebt und arbeitet, die andere nur zu Besuch in Isselburg sei.  Für beide war es, wie sie betonten, der erste Pflaumenpfannkuchen ihres Lebens. „Die Kombination des süßen Teigs mit der Säure der Pflaume, dass schmeckt wirklich gut“, erklärten die beiden.

„Mein erster Weg war zu den Pfannkuchen“

Resi Unland
Die 93-jährige Resi Unland freute sich auf die Pfannkuchen (©Frithjof Nowakewitz)

An einem Tisch saß Resi Unland mit Familienangehörigen. Die 93-jährige Dame lebt in Bocholt, stammt aber aus Vehlingen. „Hier kennt sie noch jeder unter ihrem Mädchenamen Spiegelhoff“, erklärte Alfons Venhorst. „Mein erster Weg war zu den Pfannkuchen“, meinte die 93-Jährige. Besucher kamen aus allen Stadtteilen, aber auch aus umliegenden Kommunen, wie eben Bocholt, Hamminkeln und Emmerich.

Herbert Koster
Grillmeister Herbert Koster (links) hatte viel zu tun (©Frithjof Nowakewitz)

Grillmeister geriet ins Schwitzen

Reichlich zu tun hatte auch Herbert Koster. Wie schon in den vergangenen Jahren war er der Chef am Grill. Und die Bratwürstchen gingen weg, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. „Manchmal war der Andrang so groß, dass die Leute einige Minuten auf ihre Bratwurst warten mussten“, erklärte Grillmeister Koster. Einige Meter weiter sorgten gleich vier Herren am Getränkestand dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt der Besucher im gesunden Bereich blieb.

Helfer zu finden wird immer schwieriger

Erstmals wurde das Pflaumenfest von den Vehlingern Heimatfreunden und dem Bürgerhausverein gemeinsam ausgerichtet. Annette Venhorst von den Heimatfreunden meinte, dass zukünftig vielleicht der Bürgerhausverein das traditionelle Fest allein ausrichten kann. „Unsere Mitglieder sind in die Jahre gekommen und es wird immer schwieriger Helfer zu finden“, erklärte sie. Für Vehlingen und die vielen Besucher ist es wünschenswert, dass das Fest erhalten bleibt. Das es beliebt ist, dokumentierte die Zahl der vielen Besucher.