Defibrillator
Am Haus von Johannes Epping hängt nun auch ein Defibrillator (©Frithjof Nowakewitz)

Seit einigen Wochen verfügt Heelden über einen zweiten öffentlichen Defibrillator. Das der ausgerechnet am Haus von Johannes und Jürgen Epping, in der Heeldener Spielbergsiedlung, Feldstraße 23 hängt, hat einen ganz besonderen Grund.

Herzprobleme schon ein Leben lang

Solch einen Defi trägt Johannes Epping schon seit einiger Zeit in seiner Brust
Solch einen Defi trägt Johannes Epping schon seit einiger Zeit in seiner Brust (©Frithjof Nowakewitz)

Gesundheitlich gesehen ist Johannes Epping wahrlich nicht auf Rosen gebettet. Er leidet am Brugada-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine angeborene Herzerkrankung, die zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen kann und das Risiko für einen plötzlichen Herztod birgt. Herzprobleme machen Johannes Epping schon sein ganzes Leben lang zu schaffen. Herzinfarkte, Herzoperationen, Reanimation, und das ständige Tragen eines einoperierten Defibrillators begleiteten ihn schon in den vergangenen Jahren. Mittlerweile trägt er schon den zweiten Defibrillator in sich.

Feiert das Leben

Nun feierte er gestern (4.8.) seinen 60sten Geburtstag. Aber wie? Mit einer große Party in einem Saal? Oder doch eher im Kleinen? Nichts von alledem! Johannes Epping feiert das Leben. Und er will, dass das auch alle Leute im Notfall können, wenn mal das Herz streikt. Deshalb hatte er sich dazu entschlossen, an seinem Haus auf eigene Kosten einen Defibrillator anzubringen, der für alle frei zugänglich ist. Das Gerät ist seit dem 24. Juli in der AED-Datenbank des Kreises Borken eingetragen und seitdem auch nutzbar.

Herzstillstand: Jede Minute zählt

Die Aktion kam in der ganzen Siedlung gut an, zumal der andere Defibrillator am knapp einen Kilometer entfernten Vereinsheim hängt. „Wenn ich erst bis dahin und dann wieder zurück rennen muss, dann ist der Herzpatient längst gestorben“, hieß es wohl von einer Nachbarin Eppings. Die Aussage der Nachbarin klingt vielleicht ein wenig lustig, trifft aber den berühmten Nagel auf den Kopf. Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Da kann der AED (Automatisierten Externen Defibrillator) in der Nähe oftmals lebensrettend sein.

Viele könnten gerettet werden

Die Idee dazu kam schon auf dem Isselburger Stadtfest, als Johannes Epping mit Torsten Nieuwenhuis ins Gespräch kam. „Ich wusste ja, dass die SPD schon vor zwei Jahre dafür gesorgt hatte, dass am Bürgerhaus Vehlingen ein AED aufgehängt wurde. Da hab ich Torsten gefragt, ob er für die FDP und die CDU eine Vorführung bezüglich der Handhabung eines AED machen könnte“, erzählte Epping. Die Veranstaltung fand dann bei den Parteien auch großen Anklang, so dass fast 20 Personen an der Vorführung teilnahmen. Nieuwenhuis zufolge sterben jedes Jahr ca. 100.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Mit Hilfe eines Defibrillators könnten 50 bis 70 Prozent der Menschen gerettet werden.

Vielleicht ein Geburtstagsgeschenk für andere

Danach stand für Epping fest, dass so ein AED auch in der Spielbergsiedlung notwendig ist. „Da es unser Haus ist, brauchte ich auch niemanden zu fragen, da ging das ganz problemlos“, machte der Heeldener klar. Damit machte sich Johannes Epping selbst, aber möglicherweise im Notfall auch einem anderen Menschen ein Geburtstagsgeschenk.

Einweisung am 15. August

Damit möglichst viele Menschen die Handhabung des AED verstehen und das Gerät händeln können, findet am Hause Epping, Feldstraße 23 am 15. August um 19 Uhr eine Einweisung durch Torsten Nieuwenhuis statt.