Der Isselburger Kegelclub „Stephansjünger“ feierte am vergangenen Samstag in der Gaststätte Langenhorst sein 70-jähriges Bestehen. Mit dabei waren auch die Ehefrauen der Kegler.

Postler mussten Mitglied werden
Allein, dass ein Kegelclub seit 70 Jahre besteht, ist wohl eine Seltenheit. Der Hintergrund der Clubgründung mutet allerdings auch etwas skuril an. Warum das so ist, erzählte Gründungsmitglied Josef (Jupp) Wolbring (88): „Vor 70 Jahre, also 1955 hatte (Alt)Isselburg noch ein eigenes Postamt. Der damalige Leiter, Peter Stöters, gründet in dem Jahr einen Kegelclub, in dem nur Post-Mitarbeiter Mitglied werden konnten. Wobei konnten die falsche Bezeichnung ist. Der Amtsleiter veranlasste nämlich, dass jeder Postangestellte Mitglied in dem Kegelclub werden musste.“ Der Name der Stephansjünger ist auf Heinrich von Stephan zurückzuführen, der in seiner Eigenschaft als Generalpostmeister 1874 den Allgemeinen Postverein gründete.
Isselburger kegeln in Lowick
Ein eigenes Postamt hat Isselburg schon lange nicht mehr. Der Kegelclub besteht aber noch immer. Seit 20 Jahre ist Udo Hackfort Präsident. „Zunächst war das Keglerheim Potten, die spätere Gaststätte „Im grünen Winkel“, die Heimat der Postkegler. Nach dem Abriss der Gaststätte zog der Club zum Wolfstrang um“, erzählte Hackfort. Seit einigen Jahren gibt es auch diese Gaststätte nicht mehr, so dass man sich erneut nach einer Alternative umsehen musste. Die hat man in Lowick im „Kornhaus“ gefunden. „Da kegeln wir jeden zweiten Samstag im Monat“, meinte Hackfort. Ihm zufolge sind nur noch drei Mitglieder dabei, die bei der Post angestellt waren. „Die anderen sind zugewanderte Zivilisten“, meint Hackfort und lacht dabei. Zu den Dreien gehört Hackfort selbst. Ihn kennt man in Isselburg auch Jahre nach seiner Pensionierung noch als den „flötenden Briefträger“, der für alle Hunde auch immer ein Bestechungs-Leckerli mitführte.