Orgel und E-Gitarre – unterschiedlicher hätten die Instrumente nicht sein können. Allein schon in der Größe und der Handhabe unterscheiden sie sich sehr. Paul Lammers und Levin Ripkens aus Kevelaer bewiesen am Sonntag (15.6.) in der Anholter Pankratiuskirche aber, dass beide Instrumente durchaus harmonieren können.

Paul Lammers und Levin Ripkens
Paul Lammers (Orgel) und Levin Ripkens (E-Gitarre) sorgten beim Publikum für Begeisterung (©Frithjof Nowakewitz)

Unter dem Motto „Orgel trifft E-Gitarre“, oder auch „Pipes & Strings“ präsentierten Paul Lammers an der Orgel und Levin Ripkens mit der Gitarre ein einstündiges Konzert, das es in der Kombination nicht oft gibt – und in Anholt auch noch nie gab. Die beiden Musiker zeigten, dass eine E-Gitarre durchaus zu klassischer Musik und eine Kirchenorgel auch zu Film- und Rockmusik passt. Damit Lammers und Ripkens für das Publikum sichtbar waren, wurden die Bilder von der Empore direkt auf eine Leinwand in den vorderen Teil der Kirche übertragen.

Klassik und Rock- und Filmmusik

Das Konzert begann mit der „Prelude Fugue et variation“ klassisch. Rockig wurde es bei „Europa“ von Carlos Santana ebenso, wie bei „Still got the Blues“ von Gary Moore und bei „The Show must go on“ von Queen. Bei den Arrangements zu den Filmtiteln „Schindlers Liste“ und „Das Boot“ war die Dramatik der filmischen Inhalt fast greifbar und sehr emotional. Einige Besucher versuchten ganz verstohlen bei sich aufsteigende Tränen abzuwischen. Weitere Titel waren der „Choral“ aus Jupiter, „Oblivion“ von Astor Piazolla und das „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber. Die Titel wurden durch Paul Lammers, Levin Ripkens und Christian Nelz für Orgel und Gitarre neu arrangiert. Dazu gehörte auch die Zugabe „Nothing Else Matters“ von Metallica.

Stehender Beifall für die Musiker

Nach einer guten Stunde war das Konzert vorbei. Und das nach Ansicht des Publikums viel zu früh. „Die beiden hätten noch eine weitere Stunde spielen können und es wäre keiner nach Hause gegangen“, meinten einige Besucher. Lang anhaltender stehender Beifall zeugte von der Begeisterung des Publikums. Es war nicht einfach nur ein Konzert. Es war der Beweis, dass Orgel und E-Gitarre zusammen harmonieren können und auch, das Rockmusik durchaus in eine Kirche passt.

Auch Mitorganisatorin Antje Jolink zeigte sich begeistert. „Ich habe die beiden schon einmal in der Basilika in Kevelaer erlebt und hab gleich gesagt, dass wir die auch nach Anholt holen müssen“, meinte Jolink. Es wäre wünschenswert, dass ihr das noch einmal gelingt.