Die 28-jährige Geschichte der Isseltrans Spedition/Logistik GmbH in Isselburg ist am 31. Dezember 2024 zu Ende gegangen. Auslöser dafür war die im Oktober 2024 angemeldete Insolvenz des Unternehmens, dass nun nach der Insolvenzabwicklung von der Waldbach Fulfillment Logistik e.K. in Melle-Riemsloh ab dem 1. Januar 2025 übernommen wurde. Der nun ehemalige Geschäftsführer des Isselburger Logistikunternehmens, Arno Stockhorst (47), erklärte, wie es zur Insolvenz kam.
Volle Auftragsbücher aber wegbrechende Kapazitäten
„Ich war aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit nicht da, wo ich eigentlich hätte sein müssen“, erklärte Stockhorst. In der Zeit hat sich dann eine Talfahrt entwickelt, die aufgrund der Zahlen mit dem Insolvenzantrag endete. „Danach war es mein Bestreben, sofort alles dafür zu tun, dass die Mitarbeiter ihren sicheren Arbeitsplatz behalten können“, bekräftigte Arno Stockhorst. Am Auftragsvolumen hat es Stockhorst zufolge nicht gelegen. „Welcher Spediteur kann von sich schon behaupten, für fast ein halbes Jahr im Voraus volle Auftragsbücher zu haben“, meinte Stockhorst. „Das, was eigentlich ein Segen ist, war in dem Fall der Fluch, denn durch wegbrechende Transportkapazitäten aufgrund fehlender Unternehmen, konnten Aufträge nicht mehr in der gewohnten Form abgewickelt werden“, sagte Arno Stockhorst. Diese Situation fiel eben genau in die Zeit, in der Stockhorst aus gesundheitlichen Gründen den Betrieb nicht leiten konnte.
„Die Menschen werden mir fehlen“
Was denkt man, wenn man sein Lebenswerk in dieser Weise aufgeben muss? „Das tut natürlich weh. Was mir richtig fehlen wird sind die Menschen hier im Betrieb und der vielfach schon freundschaftliche Kontakt zu den Kunden“, macht Stockhorst deutlich. Deshalb ist er auch froh, dass alle Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz auch bei dem neuen Eigentümer behalten können. „Schwer war für mich der 20. Dezember, als ich mich mit einem gemeinsamen Grillen ganz offiziell von meinen Mitarbeitern verabschiedet habe“, blickte Stockhorst zurück. Er selbst ist optimistisch: „Da wo sich Türen schließen, gehen an anderer Stelle auch wieder welche auf. Ich lass alles auf mich zukommen.“
Waldbach: „Wir wollen hier weiter expandieren“
Björn Waldbach (39), Geschaftsführer der Waldbach Fulfillment Logistik e.K. erklärte im Gespräch, wie es nun mit dem Isselburger Unternehmen weitergeht. Dabei ging er zunächst auf die wirtschaftliche Ausrichtung ein. „Das Betätigungsfeld der Spedition Isseltrans passt genau zu unserem. Auch wir sind stark im Lebensmittelbereich tätig“, erklärte der Geschäftsführer. Mit dem Hauptstandort in Melle (Niederachsen), sowie den Standorten in Preußisch Oldendorf (Ostwestfalen-Lippe) und Crailsheim (Baden-Württemberg) ist man jetzt mit dem Standort Isselburg Waldbach zufolge bestens aufgestellt. „Wir wollen natürlich weiter expandieren, zumal es in der näheren Umgebung namhafte Lebensmittelhersteller gibt“, erklärte Björn Waldbach. Nach und nach wird sich dann auch das äußere Bild der noch in gelb-grün gehaltenen Farbstruktur der Spedition Isseltrans in das gelb-rote Branding des Meller Logistikers ändern. „Wir sind Waldbach und wollen das natürlich auch nach außen darstellen.“