Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der Veiligheidsregio „Noord- und Oost-Gelderland (VNOG) und der Stadt Isselburg ist seit heute offiziell per Unterschrift besiegelt. Dabei geht es um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren der Stadt Isselburg und der Gemeinde Oude Ijsselstreek. Von Isselburger Seite leisteten Bürgermeister Michael Carbanje und der Erste Beigeordnete Christian Vedder die Unterschriften. Von niederländischer Seite wurde die Kooperationsvereinbarung von Mirjam Maasdam-Hoevers (Bürgermeisterin Oude Ijsselstreek) und Ton Heerts (Vorsitzender der VNOG) unterzeichnet.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Mirjam Maasdam-Hoevers, Ton Heerts, Michael Carbanje und Christian Vedder (v.l.) bei der Unterschrift der Vereinbarung (©Frithjof Nowakewitz)

Vertrauensvolle Verhandlungen

Dem Anlass entsprechend fand die grenzüberschreitende Vereinbarung in den Räumen von Huis Landfort (Megchelen) statt. „Mit dieser Kooperation wollen wir das Fundament unserer Zusammenarbeit stärken. Sie sorgt für eine noch bessere Koordination zwischen unseren Organisationen und vor allem für eine schnelle und effektive Hilfe für die Bewohner im Grenzgebiet“ erklärte Ton Heerts. „Diese Vereinbarung ist das Ergebnis intensiver und vertrauensvoller Verhandlungen, die uns ein klares Fundament für unsere Zusammenarbeit geben“, erklärte Bürgermeister Michael Carbanje in seiner Rede. Dabei ging Carbanje auch auf die bereits seit Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren Anholt und Genringen ein. „Einsätze wie der große Lagerhausbrand in Anholt im Jahre 2022 haben gezeigt, wie entscheidend ein abgestimmtes Vorgehen und gegenseitige Unterstützung sein können“, macht der Bürgermeister deutlich.

Einsatz unabhängig von der Landesgrenze

Die in der Vereinbarung getroffen Regelungen zur Alarmierung, zur Einsatzleitung und zur Kostenteilung schaffen jetzt Klarheit und Verlässlichkeit. Für beide Seiten ist nun besonders wichtig, dass der Einsatz der Feuerwehren unabhängig von Landesgrenze und Zuständigkeiten ist. „Es zählt einzig und allein, dass im Ernstfall schnelle und kompetente Hilfe geleistet wird“, erklärte Carbanje. Die Feuerwehr, die im Alarmierungsfall zuerst am Einsatzort eintrifft, beginnt sofort mit den notwendigen Maßnahmen. Einig waren sich die Verantwortlichen darin, dass es vollkommen egal ist, ob dies die deutsche Feuerwehr oder die niederländische Brandweer ist.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Künftig darf nicht nur die Brandweer in Isselburg, sondern die Feuerwehr auch in Oude Ijsselstreek eingesetzt werden (©Frithjof Nowakewitz)

Schon lange freundschaftliches Verhältnis

Die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehrstandorten Gendringen und Anholt ist nicht neu. Schon seit Jahren gibt es gemeinsame Großübungen. Grenzüberschreitende Einsätze waren allerdings nur für die Brandweer Gendringen möglich. Umgekehrt, also echte Einsätze der Feuerwehr Anholt auf niederländischem Gebiet waren nicht möglich. Das lag an der nicht einheitlich geregelten Alarmierungstruktur zwischen der Veiligheidsregio „Noord- und Oost-Gelderland und der Leitstelle Borken. Aufgrund der jetzigen Vereinbarung entfällt dieses Hindernis. Nun kann von niederländischer Seite im Brandfall auch die Anholter Feuerwehr alarmiert und eingesetzt werden. Hierbei machte Bürgermeister Michael Carbanje deutlich, dass die Vereinbarung über den Einsatzfall hinaus geht. „Regelmäßige gemeinsame Übungen und Besprechungen fördern den Austausch und stärken das gegenseitige Verständnis“, erklärte Carbanje. Wobei die Verantwortlichen der Wehren aus Anholt und Gendringen ohnehin seit langem ein schon fast freundschaftliches Verhältnis miteinander pflegen.