Besucher vom „Heartchor“-Konzert begeistert

Für die mehr als 30 Mitglieder des „Heartchor Anholt“ und Chorleiter Jörg Vriesen war der gestrige Samstag ein besonderer Tag. Am Abend fand in der Friedenskirche in Anholt das erste eigene Konzert des Chores statt. Sorgen darüber, ob das Konzert gut angenommen wird, mussten sich die Sänger und Sängerinnen sowie der Chorleiter nicht machen. Die kleine Kirche war viel zu klein für den Ansturm der Besucher. Es wurde voll, die Besucher standen bis in den Eingang. Die Türen gingen kaum mehr zu.

Volles Haus beim "Heartchor"-Konzert
Das erste eigene Konzert des „Heartchor Anholt“ war ein voller Erfolg (©Frithjof Nowakewitz)

Viel Geld für das WDR2-Weihnachtswunder

Ohne lange Vorrede nahm Chorleiter Jörg Vriesen das Heft des Handelns in die Hand. Die Musiktitel reichten von „Kein schöner Land“, „You Raise Me Up“, „Oh happy Day, „California Dreaming“, über „Auf das, was da noch kommt“ und „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ bis hin zu „Kling Glöckchen“ und „Winter Wonderland“. Insgesamt waren es 15 Titel. Und nach jedem gab es viel Beifall. Verabschiedet wurde der Chor mit stehendem Beifall – was in einer Kirche wohl eher selten ist. Anschließend konnten sich Besucher und Chormitglieder bei Heiß- und Kaltgetränke, sowie bei heißen Würstchen in Gesprächen austauschen. Eintritt wurde nicht genommen, es wurde aber um Spenden gebeten, die für die WDR2-Aktion „Weihnachtswunder“ bestimmt waren. Aus den Spenden und dem Erlös aus dem Getränke- und Würstchenverkauf kam ein Reinerlös von ca. 4.000 Euro für den guten Zweck zusammen. „Der Abend und das Ergebnis hat uns total überwältigt“, erklärte Melanie Stanik-Vriesen.

Öffentlicher Aufruf

Den „Heartchor Anholt“ gibt es seit September des vergangenen Jahres. Gründer und Chorleiter Jörg Vriesen hatte schon bei den „Melodie Maker“ und dem Paarchor „Einklang“ Erfahrungen gesammelt. Coronabedingt wagten die Chöre keinen Neuanfang. Vriesen wollte die Freude am gemeinsamen Singen jedoch nicht einschlafen lassen und richtete deshalb im Sommer 2023 einen Aufruf an alle sangesfreudigen Menschen in Anholt und Umgebung. Diesem Aufruf folgten bereits mehr als zwanzig Teilnehmer zu einem gemeinsamen Rudelsingen in der evangelischen Friedenskirche in Anholt. Mit Beatles-Songs und bekannten Melodien gelang ein leichter Einstieg. Dank erfahrener Sänger aus dem früheren „Einklang“ wuchs der Mut, sich auch an mehrstimmige Stücke zu wagen. „Das brachte eine einzigartige Dynamik und einen besonderen Klang hervor“, erklärt Jörg Vriesen.

Für Mitglieder die „Akku-Aufladestation“

Mittlerweile gilt der Dienstagabend zwischen 19 und 20:30 Uhr bei den Sängern und Sängerinnen als fester Termin. „Für viele Mitglieder wurde das gemeinsame Singen zur Akku-Aufladestation“, meint Vriesen. Durch die Begeisterung kamen schnell neue Mitglieder hinzu. Bereits in der Adventszeit 2023 unterstützte der Heartchor Anholt den Adventsmarkt im Heimathaus und erfreute auch die Bewohner des Elisabeth-Haus in Isselburg.

Heartchor ist kein Kirchenchor

Seitdem hat sich der Chor nicht nur vergrößert, sondern auch sein Repertoire erweitert. Dazu zählen mittlerweile Volkslieder, Gospel, anspruchsvolle Stücke alter Meister und auch Titel aus dem Bereich Pop. Jörg Vriesen macht deutlich, dass der Heartchor Anholt kein Kirchenchor ist. Dies könne man möglicherweise annehmen, weil der Chor in der Friedenskirche probt. „Uns verbindet die Freude an vielseitiger und hochwertiger Musik“, erklärt der musikalische Leiter. Auftritte beim Anholter Schützenfest oder dem Gemeindefest an der evangelischen Kirche brachten dem Chor viel Lob ein. „Ab Januar 2025 würden wir uns über neue Mitglieder freuen“, meint Jörg Vriesen. Wer also Lust hat, Teil der musikalischen Gemeinschaft zu werden, ist Vriesen zufolge herzlich willkommen.