Am vergangenen Wochenende präsentierte sich die Heeldener Laienspielschar jeweils am Samstag und Sonntag in der Bürgerhalle Herzebocholt mit ihrem neuen Lustspiel “Suppenhenne sucht Traummann”. Der Dreiakter von Erich Koch barg neben vielen komischen Dialogen auch einige Weisheiten, die für die vielen Zuschauer möglicherweise Rückschlüsse auf ihr eigenes Leben zuließen.
Es kling ja schon ziemlich verrückt, wenn sich jemand in einem selbstgebauten Sarg mit Mist legt oder in warmer Kuhmilch badet. Und all das, um mindestens hundert Jahre alt zu werden. Auf solche Ideen kann sicherlich nur ein Mann kommen. Karl Hase ist so ein Mann. Allerdings gibt es den Mann nur in dem Theaterstück „Suppenhenne sucht Traummann“, dass am Samstag und Sonntag in der Bürgerhalle Herzebocholt von der Laienspielschar Heelden aufgeführt wurde.
Eigentlich geht es in der Handlung darum, dass Karl Hase (Markus Tenbrinke) unbedingt Opa werden möchte. Unwahrscheinlich ist das nicht, denn er hat mit Ingrid (Kirsten Hakvoort) und Jutta (Ina Tebbe) zwei Töchter in bestem Alter, die allerdings bislang noch keinen heiratsfähigen Mann gefunden haben. Mit einer entsprechenden Zeitungsanzeige will der Möchtegern-Opa Abhilfe schaffen. Zudem ist er nicht abgeneigt, selbst eine Frau zu ehelichen. Wenn schon nicht Opa, dann scheint Vater eine Alternative zu sein. Die beiden Inserate rufen Männer und Frauen auf den Plan, die sich um die Gunst der beiden Töchter und um Hase selbst bewerben.
Dazu gehören Else Liebtoll (Andrea Hakvoort) und ihr Sohn Theo (Janik Lackermann). Während Else sich für Karl interessiert, scheint Theo vom Alter her zu den beiden Hase-Töchtern zu passen. Daraus wird allerdings nichts, denn die beiden Töchter streiten vielmehr um „Sexy-Rexi“ – einem Macho, wie er im Buche steht – und seinem Zwillingsbruder, den Sanitäter Ted (beides Jonas Booms). Das Chaos machen dann noch die Test-Esserin Gundula Langdarm (Jana Weidemann), Mimi (Maren Bonnes) , die ein Auge auf Mama-Söhnchen Theo geworfen hat und Horatio Trödel, der als Liebhaber Barocker Kurven sehr auf die rundliche Test-Esserin steht, (Christoph Hütten) perfekt. Auch das Findelkind Kasimir spielte eine Rolle
Im Verlauf des Dreiakters gaben die Darsteller erstaunliche Weisheiten zum Besten. So erfuhr das Publikum, dass, wenn ein Mann einer Frau die Hand küsst, niemand eine feuchte Zunge in den Mund bekommt. Und auch das Rezept für eine glückliche Ehe scheint recht einfach zu sein: Der Mann muss nur seinen eigene Willen aufgeben. Frei nach dem Motto „Auf jeden Topf passt ein Deckel“, waren zum Schluss nach vielen Verwicklungen und Missverständnissen alle mit ihrer Partnerwahl zufrieden.
Alle Darsteller brillierten mit ihren Dialogen, ihrer Mimik und Gestik. Das es dem Publikum in der ausverkauften Bürgerhalle gefiel, zeigte der Szenenapplaus und der eine oder andere Lachflash einiger Besucher. Ein besonderes Lob gab es für Jonas Booms, der nicht nur zwei Charaktere in einer Doppelrolle darstellte, sondern auch für einen anderen Darsteller einspringen musste und erstmals selbst auf der Bühne stand.
Wer die Vorführungen am Samstag und Sonntag in Herzebocholt verpasst hat, hat am kommenden Samstag, 20.01. um 19:30 Uhr und am Sonntag, 21.01. um 17 Uhr im Bürgerhaus Rees noch einmal die Gelegenheit, sich das ganze Durcheinander mit den erotischen Weisheiten zu Gemüte zu führen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 10 Euro und für Kinder 4 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Stadtverwaltung in Rees und, sofern noch vorhanden, an der Abendkasse.