Vor etwas mehr als 16 Monaten hat es im Biotopwildpark Anholter Schweiz einen Generationswechsel gegeben – Christian Boland hat am 1. Juni 2022 die Leitung des Parks von seinen Eltern Werner und Monika übernommen. Was sich in dieser Zeit getan hat, was ihn belastete und worüber er sich freut, erzählte er bei einem Spaziergang durch den Park.
“Verlust der Hirsche hat mich doch mitgenommen”
„Jetzt, wo ich darüber nachdenkt, wird mir erst so richtig bewusst, dass der Wechsel schon deutlich über ein Jahr her ist“, meint Christian Boland. Dabei macht er deutlich, dass nicht immer alles positiv verlaufen ist. „Innerhalb von sieben Tagen haben wir zwei Hirsche verloren“, erzählt Boland und fügt hinzu, dass ihn das doch ziemlich mitgenommen hat. Schwierig waren auch die Arbeiten an den Gewässern des Otter-Geheges. „Dort musste erst das gesamte Wasser abgepumpt und dann der gesamte Schlamm ausgebaggert werden, was sich insgesamt über einen längeren Zeitraum hinzog und auch viel Geld gekostet hat“, blickte Boland zurück. Aktuell leben jetzt im Otter-Gehege zwei Pärchen. “Die verstehen sich prima”, meint Boland
Wildparknacht gibt es jetzt zwei Mal
Aber es gab in den vergangenen 16 Monaten auch viel Positives zu vermelden. „Die Wildparknacht im vergangenen Jahr war so gut, dass wir das in diesem Jahr an zwei Tagen machen wollen“, erzählt Boland. Dabei soll der Fokus auch darauf liegen, dass die Besucher ganz bewusst die Geräuschkulisse aus Tierlauten und dem Wald wahrnehmen können. “Auch die Besucherzahlen sind relativ stabil, so dass wir uns nicht beschweren können.”
Klare Aufgabenverteilung
Außerdem gab es viele kleine Änderungen und Erneuerungen. Und dabei sind Christian Boland die Ideen wohl noch nicht ausgegangen, denn er arbeitet schon wieder an etwas, zu dem er aber jetzt noch nichts sagen will. „Das ist noch nicht ganz spruchreif“, meint Boland und lächelt dabei vielsagend. Was die Zuständigkeiten betrifft, hat Boland eine klare Meinung. „Ich kümmere mich um den Park und die Finanzen, halte mich aber aus der Pflege der Tiere raus“, meint Boland. Da haben ihm zufolge die Tierpflegerinnen um Patty Bijlsma das Sagen. „Die sind so kompetent, dass ich da nicht reinreden muss“ macht der Parkleiter deutlich.
Führungen werden oft gebucht
Wie er weiter berichtet, hat die Zahl der Führungen zugenommen. „Lokale und regionale Unternehmen haben mit ihren Mitarbeitern an Führungen teilgenommen und auch Schulen und Kindergärten besuchen uns immer wieder.“ Dabei ist es Christian Boland wichtig, nicht mit vorgefertigten Texten zu glänzen. „Ich mag es, wenn sich im Idealfall richtige Gespräche mit den Besuchern über den Park und die Tiere ergeben. Sehr oft äußern sich die Besucher dann auch positiv über den Park, was dann auch wieder Balsam auf meine Seele ist“, meint Boland und fügt hinzu, dass Unternehmen, Schulen, Kindergärten oder auch Vereine Führungen weiterhin buchen können.
Eltern sind im Unruhezustand
Auf die Frage, ob, und wenn ja wie seine Eltern den Ruhestand genießen, meint Christian Boland, dass die beiden, wenn auch nicht mehr im Tagesgeschäft, aber ansonsten immer noch dabei sind. „Wenn größere Projekte anstehen, beraten wir noch immer im Familienrat und da äußern sich auch Mutter und Vater“, erklärt Boland und meint, dass Vater Werner vor allem die eine oder andere Transportfahrt erledigt und Mutter Monika nebenan im Restaurant „Almruhe“ von Tochter Anna mithilft. „Aber beide nehmen sich jetzt auch schon mal frei, um eine Tour mit dem Motorrad oder dem Wohnmobil zu unternehmen“, sagt Christian.
In diesem Jahr gibt es noch zwei Veranstaltungen: Am 17. Und 18. November gibt es jeweils von 17 bis 19 Uhr die Wildparknacht (Einlass bis 19 Uhr) und am 24. Dezember dürfen sich auch die Tiere wieder auf ihre Bescherung durch hoffentlich viele Kinder freuen. |