Es gibt aktuell nicht viel, womit der SV Werth sportlich punkten kann. Die erste Fußballmannschaft agiert in der Kreisliga B auf dem vorletzten Platz und steuert damit dem fast sicheren Abstieg in die Kreisliga C entgegen. Auch in der Volleyballabteilung stehen gravierende Änderungen an, denn die Damen-Spielgemeinschaft mit TuB Bocholt wird sich aus der Regionalliga zurückziehen. All das waren Themen, die in der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag bei den Berichten aus den Abteilungen zur Sprache kamen. Aber der Vorsitzende Kai Föcking hatte auch ganz erfreuliches zu berichten.
“Wir haben ganz wichtige strukturelle Dinge auf den Weg gebracht”, berichtete Föcking zu Beginn der Versammlung und bezeichnete dies als den “SV Werth 2.0 – Neuanfang mit neuem Kurs und neuen Ideen”. Die Mitgliederzahl bezifferte der Vorsitzende auf 660. “Damit konnte die Mitgliederzahl zum vierten Mal in Folge gesteigert werden”, bekräftigte Föcking. Auch was die Zahl der jugendlichen Mitglieder betrifft, gibt es erfreuliches. “Vergleichbar mit dem VfL Anholt haben wir mit Abstand die meisten Jugendlichen und Kinder in der Stadt Isselburg als Mitglieder”, hieß es seitens des Vorsitzenden, der zudem anführte, dass im und um das Vereinsheim verschiedene Investitionen getätigt und auch ein neuer Großrasenmäher angeschafft wurden.
Fußballer entwickelten neues Vereinslogo
Schon fast revolutionär war die Tatsache, dass von Spielern der ersten Mannschaft der Vorschlag kam, das Vereinslogo zu ändern. Die drei Symbole (Fußball, Volleyball, Turnen) sollen durch das Werther Wappen (Löwe der Ritterfamilie Leck) und dem Maueranker des Stadtgründers Johann von Culemborg ersetzt werden. Mit ganz viel Beifall wurde der Vorschlag angenommen. “Sukzessive wird ab jetzt das neue Logo verwendet”, erklärte Kai Föcking nach der Abstimmung. Geändert wurde auch die Beitragsstruktur für passive Mitglieder mit Handicap. Der Beitrag wurde auf 19,50 Euro pro Halbjahr festgelegt. Eine Altersbeschränkung soll es dabei nicht geben, es reicht die Vorlage eines Schwerbehindertenausweises.
Umzug vom Vereinsheim in die Stadthalle ist ein Thema
Die Kommunalagentur NRW hatte Anfang Februar im Rahmen des Sportstättenentwicklungsplanes empfohlen, dass der SV Werth sein Vereinsheim in die Stadthalle verlegt. “In der Werther Stadthalle gibt es einen Thekenbereich, der nicht mehr genutzt wird. Diesen Platz könnte man auch anderweitig nutzen. Zudem wurde angeregt, dass beispielsweise das Vereinsheim des SV Werth in die Stadthalle integriert werden könnte”, hieß es seitens der Kommunalagentur. Wie Kai Föcking in der Versammlung ankündigte, will man, gemeinsam mit dem Schützenverein einen Antrag zum Umzug in die ungenutzten Räume der Stadthalle stellen. “Solange allerdings kein tragfähiges Konzept vorliegt, bzw. kein Ersatz zur Verfügung steht, bleibt das jetzige Vereinsheim für den Verein bestehen”, bekräftigte der Vorsitzende.
“Ich mache die Arbeit nicht mehr alleine” – Thomas Looks ruft zur Mitarbeit auf
Bei den anstehenden Vorstandswahlen gab es keine Änderungen. Wiedergewählt wurden Kai Föcking (Vorsitzender), Thomas Looks (Abt.Leiter Fußball), Saskia Hartmann (Volleyball-Obfrau), und Birgit Venhoven (Breitensport-Obfrau). Neu im Vorstand ist Ingo Volmering als Fußball-Jugendobmann. Diese Stelle war bislang unbesetzt. Thomas Looks machte bei seiner Wahl allerdings deutlich, dass er unbedingt Hilfe aus dem Verein benötige. “Ich habe noch einen Job und auch eine Familie und ich kann und will die Arbeit jetzt nicht mehr allein machen”, machte Looks deutlich. Um die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder im Bedarfsfall finanziell unterstützen zu können, wurde die Satzung des Vereins dahingehend erweitert, dass Ehrenamtsfreibeträge gezahlt werden können.
Sportliches Desaster mit Folgen
Die Abteilungsleiter Dirk Giesing (Volleyball) und Thomas Looks (Fußball) hatten nicht viel Gutes zu berichten. “Einige Spielerinnen hören ganz auf, einige andere wollen eine Auszeit nehmen und wieder andere fallen aus beruflichen Gründen aus”, berichtet Dirk Giesing und fügte etwas emotional hinzu, dass es keine andere Möglichkeit gab, als das Regionalliga-Team zurückzuziehen. So sollen Giesing zufolge die noch verbleibenden Spielerinnen mit denen aus der zweiten Mannschaft gemeinsam, dann als erste Mannschaft und weiterhin als Spielgemeinschaft Werth-Bocholt in der Landesliga starten. “Es wird Jahre dauern, bis wir möglicherweise wieder dahin kommen, wo wir bislang standen”, meinte Giesing angesichts der Tatsache, dass der Nachwuchs noch einige Zeit braucht, um im Seniorinnen-Bereich mitzuspielen. Ähnlich sieht es bei den Fußballern aus. “Im Jugendbereich sind wir gut aufgestellt”, meinte Thomas Looks. Im Seniorenbereich sieht es allerdings schon fast alarmierend aus. Die erste Mannschaft steht kurz vor dem Abstieg in die Kreisliga C. Auch der kurzfristige Trainerwechsel von Hans-Georg Trinker zu Christoph Kock, der eigentlich erst zur neuen Saison geplant war, hat bislang keine Wirkung gezeigt. Nur fünf Siege und zwei Unentschieden bei zwanzig Niederlagen mit insgesamt 104 Gegentoren in 27 Spielen bescheren den Blau-Weißen aktuell den vorletzten Platz.