Der Sportstättenentwicklungsplan zeigt Handlungsbedarf auf

Welche Zukunft hat die Isselburger Sportlandschaft? Vereine klagen über fehlende Bereitschaft ihrer Mitglieder in der Vorstandarbeit Verantwortung zu übernehmen, dass sie immer weniger Mitglieder finden, die sich in der Pflege der Sportanlagen engagieren und auch darüber, dass die Zahl der Aktiven immer weiter zurückgeht. Die Erkenntnis ist nicht neu, wurde aber jetzt durch Cornelia Löbhard-Mann von der Kommunalagentur NRW in der letzten Sitzung des Sportausschusses im Rahmen der Vorstellung des Sportstättenentwicklungsplanes noch mal sehr deutlich dargelegt.

Ein Ergebnis des Sportstättenentwicklungsplanes ist, dass Isselburg zu viele Spielfelder hat (Archivfoto: Frithjof Nowakewitz)

Zu wenig Aktive – zu viele Spielfelder

Und nicht nur die Vereinsstrukturen kamen zur Sprache, denn auch was die Sporthallen und Sportplätze betrifft, sehen die Fakten nicht gerade erfreulich aus. Die Projektleiterin stellte im Bereich der Sportanlagen fest, dass Isselburg über vier Sporthallen verfügt, vier Fußballvereine mit insgesamt zehn Spielfeldern hat, weiter über vier Bolzplätze, zwei Bouleanlagen, zwei Tennisplätze, den Mehrgenerationenpark in Anholt, die Skateranlage, das Feldbogengelände, und die Anlage der Sportschützen verfügt. Im Bereich der Fußballvereine gibt es vier Vereine von denen Westfalia Anholt und der SuS Isselburg aufgrund der Anzahl der aktiven Mitglieder gut aufgestellt sind. Die beiden anderen Vereine aus Werth und Heelden haben – gemessen an der Zahl der Sportplätze – verhältnismäßig wenig aktive Sportler. Insgesamt gibt es bei den vier Vereinen zehn Spielfelder, wobei unterschieden wird in Großspielfelder und kleinere Flächen. „Insgesamt sind es zehn Felder, was aber bedeutet, dass aufgrund der Zahl der aktiven Sportler die Stadt Isselburg zwei Spielfelder zu viel hat“, erklärte Löbhard-Mann.

Kunstrasen und LED-Flutlicht

Festgehalten wurde, dass es in Isselburg keinen Kunstrasenplatz gibt, der deutlich effizienter in der Nutzung und Unterhaltung wäre. Zudem kam hier auch der Bereich „Energieeffizienz“ zur Sprache: Alle Flutlichtanlagen haben keine LED-Leuchtmittel und sind in Bezug auf die Umwelt, so Löbhard-Mann, nicht effektiv. „Keine LED-Anlagen zu haben erfordert einen hohen Energiebedarf, der natürlich auch kostenintensiv ist“, so die Projektleiterin.

Kann das Vereinsheim des SV Werth in die Stadthalle integriert werden? (Archivfoto: Frithjof Nowakewitz)

Ungenutzter Raum in der Stadthalle

Eine Erkenntnis war, dass die Sporthallen zum Teil nicht barrierefrei sind, wodurch behinderte Menschen teilweise Schwierigkeiten haben, in den Hallen am Sport teilzunehmen. Bei den meisten Hallen besteht ein großer Bedarf an energetischer Sanierung. Ein großes Problem sieht Cornelia Löbhard-Mann darin, dass hallensportbetreibenden Vereine oftmals zurückstecken müssen, weil die Hallen für schulische oder gesellschaftliche Ereignisse genutzt werden. In der Werther Stadthalle gibt es einen Thekenbereich, der nicht mehr genutzt wird. Diesen Platz könnte man Löbhard-Mann zufolge auch anderweitig nutzen. Zudem hatte sie angeregt, dass beispielsweise das Vereinsheim des SV Werth in die Stadthalle integriert werden könnte.

Mehr Zeit in der Schule – weniger Zeit für den Verein

Besonders im Blick hatte Löbhard-Mann dabei auch Kinder und Jugendliche, die ja die Zukunft der Vereine darstellen. Dabei führte sie an, dass aufgrund der immer weiter steigenden Zahl der Kinder in der außerunterrichtlichen Betreuung – kurz OGS – immer mehr Kinder länger in der Schule bleiben und damit den Vereinen möglicherweise verloren gehen. Es schrumpfen aber nicht nur die Mitgliederzahlen, sondern auch die Zahl der Vereine. Das hängt vielfach auch mit Fusionen zusammen, weil einzelne Vereine beispielsweise keine eigene Mannschaft stellen können. „Dieses Problem ist auch schon hier in Isselburg angekommen“, meinte Löbhard-Mann. Ein gutes Beispiel dafür ist der SuS Isselburg, der im Jugend- und Altherrenbereich bereits Spielgemeinschaften eingegangen ist, bzw. eingehen musste.

Alles unter “Dach & Fach”

Cornelia Löbhard-Mann empfahl den Vereinen mit einem Dach & Fach-Vertrag mehr Eigenständigkeit zu schaffen, um beispielsweise selbst Stromanbieter wählen zu können und auch die Möglichkeit zu haben, für bestimme Maßnahmen Fördergelder generieren zu können.

CDU-Sprecher Frank Häusler will nicht, dass das Konzept in der Schublade verschwindet (Archivfoto: Frithjof Nowakewitz)

Konzept ist nicht für die Schublade

CDU-Sprecher Frank Häusler erklärte, dass die Ergebnisse nicht neu sind, jetzt aber noch mal detailliert dargestellt wurden. “Damit müssen wir jetzt arbeiten, denn wir haben das Geld nicht dafür ausgegeben, dass das Konzept in irgendeiner Schulblade verschwindet.” Häusler machte aber auch klar, dass sich jetzt auch die Vereine bewegen müssten, denn es geht auch um deren Zukunft.