Fußverkehrs-Check letzter Teil – Nun sind Verwaltung und Politik am Zug

Wie berichtet, hatte sich die Stadt Isselburg um die Teilnahme am „Fußverkehrs-Check“ beworben. Aufgrund der von Frank Schaffeld erstellten Bewerbungsunterlagen, kam von der Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW, Ina Brandes, die Zusage. Die Kosten für die Aktion werden vom Verkehrsministerium NRW übernommen. Am gestrigen Donnerstag fand nun der vorerst letzte öffentliche Teil des Fußverkehrs-Checks in der Bürgerhalle in Herzebocholt statt.

Nach der Auftaktveranstaltung am 18. August folgten zwei Begehungen in Anholt und Werth. Hierbei wurden die Mängel – bezogen auf den fußläufigen Verkehr – vom Planungsbüro VIA aufgenommen, anschließend zur Darstellung aufbereitet und gestern in der Bürgerhalle Herzebocholt der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt nahmen etwas mehr als 20 Bürger, bzw. Bürgerinnen, die Vertreter der politischen Parteien, sowie Bürgermeister Michael Carbanje teil.

Andrea Fromberg (3.v.l.) erläuterte mögliche Lösungsansätze (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Andrea Fromberg und Kathrin Krienke vom Planungsbüro VIA zeigten in Form einer Lichtbild-Show die bei den Begehungen in Anholt und Werth festgestellten Problemstellen auf und präsentierte gleichzeitig auch Vorschläge zu deren Beseitigung. “Aufgrund der örtlichen Strukturen mit schmalen Straßen und noch schmaleren Bürgersteigen ist das nicht einfach”, erklärte Fromberg, zumal in der Regel übergeordnete Behörden, wie der Kreis oder sogar Straßen NRW daran beteiligt werden müssten. Allerdings gibt es einige Stellen in Anholt und Werth, die wohl mit kleineren und kostengünstigen Maßnahmen mehr Sicherheit für Fußgänger und Nutzer von Rollatoren und E-Rollstühlen bringen. Als ein Beispiel dafür nannte Andrea Fromberg den Fußgängerüberweg auf dem Pendeweg in Werth an der Grundschule: “Da müssen unbedingt die “Zebrastreifen” auf der Straße erneuert werden, da die Streifen kaum noch sichtbar sind”, erklärte Fromberg.

Im Wesentlichen gibt es drei Bereiche, die in unterschiedlicher Weise angegangen werden sollten. Diese drei Bereiche wurden in Form einer Ampel mit Rot, Gelb und Grün gekennzeichnet. Alles, was mit der Sicherheit für “das zu Fuß gehen” zusammenhängt gilt als Rot und sollte möglichst schnell bearbeitet werden. Hierzu gehört auch die Situation an der Niederstraße in Anholt an der Querung von der Schloßstraße zum Markt. Hier steht der zu viele und zu schnelle Kfz-Verkehr, der hohe Anteil am Schwerlastverkehr und die unübersichtliche Straßenführung im Fokus. Dazu wird seitens des Planungsbüros beispielsweise eine Fußgängerbedarfsampel als Querungshilfe vorgeschlagen.

In den Bereich Gelb fällt alles, was mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu tun hat, wie beispielsweise erzwungene Umwege, Stufen oder Oberflächenmängel, die fast an allen Stellen in den beiden Ortsteilen vorherrschen. Grün – gibt es leider in den beiden Ortsteilen eher selten – gilt für die Attraktivität und damit für Freude an Bewegung, Pflege von Kontakten, einladende Orte zum Verweilen oder städtebaulich verträgliche Straßenraumgestaltung.

Im Anschluss des Vortrages wurde dann an Stellwänden, an denen die beiden Ortsteile in Form eines Stadtplanes mit den Problemstellen dargestellt war, viel über die unterschiedlichen Lösungsvorschläge diskutiert. Die gesammelten Problemstellen und die vom Planungsbüro angedachten Lösungsvorschläge müssen nun – je nach finanziellen Möglichkeiten – von der Verwaltung und den politischen Parteien in den Ausschüssen und dem Rat angegangen werden.