Zuweisung von Flüchtlingen stellt Verwaltung vor Platzprobleme

Die Stadt Isselburg will im Rahmen einer offensiveren Öffentlichkeitsarbeit Wohnraum zur Unterbringung von Flüchtlingen, bzw. asylbegehrenden Personen mit Wohnsitzauflage zur Unterbringung von Familien anmieten oder kaufen. Hintergrund ist, dass die Verwaltung in den ein oder zwei Wochen zehn Asylsuchende aus Afghanistan aufnehmen muss. Als Unterbringungsort war für Familien eigentlich die Unterkunft an der Henry-Dunant-Straße gegenüber der Rettungswache vorgesehen, jedoch sind dort fast alle Plätze belegt.

In der Unterkunft an der Henry-Dunant-Straße ist für weitere Flüchtlinge kein Platz mehr (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Sascha Heister vom zuständigen Fachbereich 2 machte deutlich, dass daher Familien wieder in die stark renovierungsbedürftigen Räumen am Klärwerk untergebracht werden müssen. „Das ist eine Katastrophe, denn eigentlich sind die Räume für Familien nicht zumutbar“, sagte Heister und ergänzte, dass andere Räume aktuell nicht zur Verfügung stehen würden – was bedeutet, dass Isselburg jetzt eine schnelle Lösung benötigt, um die Flüchtlinge familienfreundlich unterbringen zu können.

Im jüngsten Ausschuss für Soziales machte Sascha Heister die Dringlichkeit deutlich. Die Verwaltung schlug vor, Häuser oder Wohnungen anzumieten. „Wenn es städtebaulich Sinn macht, dann sollte auch über den Kauf von Häusern nachgedacht werden“, erklärte FDP-Chef Kevin Schneide. Die SPD-Fraktionschefin Kerstin Hebing regte an, mit dem DRK, das die Container am Klärwerk als Impfstation nutzt, zu sprechen, um dafür möglicherweise einen anderen Standort zu suchen.

Die stark renovierungsbedürftige Flüchtlingsunterkunft am Klärwerk ist für die Unterbringung von Familien nicht geeignet (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Bürgermeister Michael Carbanje versicherte, dass es hierzu bereits Gespräche mit dem DRK gab. Als Lösung für den Impfstandort steht dabei das Gebäude der Hauptschule im Fokus. Dies könnte relativ kurzfristig umgesetzt werden, so dass die Container dann wieder für den ursprünglich vorgesehen Zweck, Flüchtlinge unterzubringen, genutzt werden.

Kerstin Hebing stellte fest, dass man „in die alten Dinger niemanden mehr reinlassen könne, schon gar nicht Familien mit Kindern.“ Aufgrund der Tatsache, dass mit weiteren Zuweisungen zu rechnen sei, will sich die Stadt vorrangig darum bemühen, Wohnungen anzumieten. Diese Notwendigkeit sieht auch Grünen-Chef Uwe Übelacker so. „Wir müssen kurzfristig Kapazitäten schaffen, damit die Flüchtlinge nicht wieder in der Turnhalle landen.“ Dies sieht auch CDU-Fraktionschef Frank Häusler so. Er führt an, dass als letzte Option und Notnagel auch die Hauptschule als Unterbringungsort ins Auge gefasst werden könnte. Der Beschluss des Ausschuss, das die Stadt sich um Unterbringungsmöglichkeiten in Form von angemieteten Wohnungen bemüht, wurde einstimmig gefasst.