Die Bären sind da

Die Anholter Schweiz hat zwei neu Bewohner. Die Bärenmädchen Ronja und Wilma aus dem Tierpark Knüll im hessischen Homberg/Efze haben heute ihr neues Zuhause im Wildpark bezogen. Zunächst allerdings nur im Vorgehege. Der Umzug ins endgültige Gehege erfolgt in drei bis vier Tage.

Für die letzten Transportmeter wurde schweres Gerät gebraucht (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Nach einer fast vierstündigen Fahrt traf der Transporter in der Anholter Schweiz ein und wurde mit großem Hallo begrüßt. Neben der fast vollständigen Familie Westerhoff-Boland, den Tierpflegern und Tierärztin Anne Brömmling waren – in sicherem Abstand – auch einige Parkbesucher dabei, als die beiden Boxen mit den Tieren entladen wurden. Hierzu war schon ein großer Frontlader notwendig. Die beiden Bärinnen kamen nacheinander zunächst in ein Vorgehege. „Beide Mädchen werden erst noch mit Blasrohr und mit dem Serum versehenen Pfeil gegen Tollwut geimpft“, erklärt Tierärztin Anne Brömmling und ergänzte, dass die Tiere sich auch erst ein bisschen eingewöhnen müssen und „wir sie im Vorgehege besser unter Kontrolle haben“.

Die beiden Bärenmädchen erkunden ihr Übergangsheim im Vorgehege (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Obst, Gemüse und Nüsse werden gern genommen

Im Übrigen erklärt Brömmling, dass Ronja und Wilma die ersten Bären sind, die sie als Tierärztin betreut. Aktuell wiegen die beiden jungen Damen ca. 120 kg. „Beide wirken nicht unterernährt oder mager“, meint die Tierärztin und bezeichnete die Figur der beiden Tiere als sportlich schlank. Beide Bärenmädchen kommen aus dem Winterschlaf und werden Brömmling zufolge in den nächsten Wochen noch deutlich zunehmen. „Sie mögen gern Obst, Gemüse und Nüsse, benötigen aber natürlich auch tierische Stoffe in Form von Fleisch und Fisch“. Da in ihrer vorläufigen Unterkunft der Tisch bereits gedeckt war, verspeisten sie einige Möhren und Äpfel. Müde wirkten die beiden Tiere nach der langen Reise nicht. Ganz im Gegenteil: Das Gehege wurde gleich mal rennend erkundet. Auch knabberten sie dabei frisches Gras und schauten der einen oder anderen Person am Zaun aus wenigen Zentimetern ohne Scheu direkt in die Augen. Schreckhaft wirkten sie nur bei lauten Geräuschen, machten aber ansonsten einen ziemlich ausgeglichenen Eindruck. In drei bis vier Tagen ziehen die Tiere dann aus dem Vorgehege in ihr endgültiges Reich um. In dem großen Areal gibt es Kletter- und Versteckmöglichkeiten und große Röhren zum Schlafen. Die gesamte Bären-Anlage hat eine Größe von ca. 15.000 Quadratmeter