Das Publikum freute sich über ein tolles Programm und fünf Besucher über tolle Preise

Alle zwei Jahre gibt es den Sportlerball, der vom Stadtsportverband ausgerichtet wird. Dieser Zwei-Jahres-Rhytmus ist auch gut, denn nicht jedes Jahr könnte man solch ein exclusives Programm auf die Beine stellen, wie das Rudi Geukes und seine Helfer gestern wieder gemacht haben. Spaß, Akkrobatik, Rhytmische Sportgymnastik, eine nie langweilige Moderation und nicht zuletzt attraktive Preise bei der Verlosung – es stimmte eben alles.

Da die Programmpunkte sehr gut aufgeteilt waren, hatte man nie das Gefühl, das die, um die es eigentlich geht, nur die Randfiguren waren.Im Mittelpunkt standen die kleinen und großen Isselburger Akteure, die in ihren jeweiligen Sportarten über mehr als einem Jahr hervorragende Leistungen bringen. Ob Seriensiegerinnen Franci Hassel und Regina Alstede (Anholter Sportschützen), Radsportler David Theyssen (RG Haldern) oder Efim Ushakov-Kottke vom SC Budokan Bocholt, den der Judoka Jürgen Hatzky als Ausnahmetalent bezeichnet. Sie alle standen gestern zurecht im Vordergrund.  

Das der SV Werth eine hervorragende Volleyballabteilung hat, ist nicht neu. Demzufolge drängt sich der Erfolg fast auf. Besonders erfolgreich war die weibliche E-Jugend, die mit Lena Giesing, Annika Hünting, Amelie Hormann, Zeinab Aboudou und Svenika Krause einen hervorragenden 8. Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften belegten. Verantwortlich für den Erfolg sind die Trainerinnen Luise Hübers, Kira Resing und Wiebke Heesen. Und auch die Fußballer vom SV Werth waren in den vergangenen Monaten sehr erfolgreich. Unter der Leitung der Trainer Hans-Georg (Hoppel) Trinker und Horst Kauertz stieg die Mannschaft in der vergangenen Saison in die Kreisliga A auf.

Und auch die Anholter Sportschützen konnten als Mannschaft herausragende Erfolge verbuchen. In der Kategorie Luftgewehr aufgelegt, schafften Regina Alstede, Anneliese Geisler, Franci Hassel, Angelika Zwing und Haralt Geisler 2008 den Aufstieg in die Landesliga Gruppe 2. Nur ein Jahr später stand die Mannschaft dort wieder an der Spitze und stieg direkt in die Gruppe 1 auf.

Viktora Repp ist im Isselburger Sportgeschehen längst keine Unbekannte mehr. In der Teakwondo Abteilung des Jidokwan Isselburg heimst sie auf internationalen Turnieren scheinbar mühelos Siege und gute Plazierungen ein. Unter anderem siegte sie bei der Europameisterschaft DTO und der Internationalen Deutschen Meisterschaft. Auch die derzeit an einem Bänderriss laborierende Jaqueline Turek hat mit dem 3. Platz bei der Europameisterschaft DTO und dem Sieg im NRW Cup in der Kategorie Technik ihre große Fähigkeit gezeigt. Dem stehen Nico van Drünen, Marc Bisslich und nicht zuletzt Jörg Buchowski in nichts nach. So wurde zurecht das gesamte Team geehrt.

Was wäre der Sport ohne die, die ehrenamtlich Woche für Woche die Arbeit hinter den Kulissen leisten? Sie machen es doch eigentlich erst möglich, dass Mannschaften und Einzelsportler jedes Wochenende im Wettkampf antreten können. Demzufolge war es dem Stadtsportverband ein großes Anliegen, eben diesen Ehrenamtlichen Dank zu sagen. Jeder Sportverein in Isselburg konnte ein Mitglied benennen, dass sich im Ehrenamt besonders verdient gemacht hat. So standen dann einmal Lydia Brockmann (VfL Anholt), Rolf (Rolli) Harbers (Westfalia Anholt), Detlef Reiche (FC Heelden), Erich Schwarzenberg (Gesund und Fit Isselburg), Michael Moldenhauer (SuS Isselburg), Thomas Zey (TV Isselburg) und Eduard Kreyenbrink (TC Isselburg) im Mittelpunkt.

Es gibt auch Sportabteilungen, wo es nicht um erste Plätze und nicht um Meisterschaften geht. Die Breitensportabteilungen in den Vereinen bieten denjenigen eine Plattform, die Sport einfach aus Spaß betreiben wollen. Die Selbstbestätigung für diese Sportler ist dann oftmals die Auszeichnung mit dem Deutschen Sportabzeichen. Die Breitensportabteilungen des SV Werth, dem Isselburger TV und dem VfL Anholt bieten diesen Sportlern ein breit gefächertes Angebot.

Ein gänzlich anderes Beispiel einer tollen sportlichen Leistung hat Jörg Moldenhauer präsentiert. Im September absolvierte er, nach relativ kurzer Vorbereitungszeit, als Triathlet den Ironman. 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen absolvierte er in einer Gesamtzeit von 11 Stunden und 56 Minuten. Wohlgemerkt, alle drei Disziplinen wurden nacheinander absolviert. “Es ist immer wieder eine Herausforderung, seine eigenen Grenzen zu erfahren. Wenn man sportliche Hürden überwindet, kann man auch im täglichen Leben Hindernisse einfacher bewältigen”, erklärte Moldenhauer im Vorfeld.

Beifall bekam auch Bürgermeister Adolf Radstaak. Und dies nicht, weil er den Wiener Walzer mit einer Tänzerin des TSV Bocholt nahezu perfekt auf das Parkett legte, sondern weil er verkündete, dass der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung in der vergangenen Woche die Sportförderung nicht antastet.

Rund 900 Lose wurden im Laufe des Abends durch das Publikum gekauft. Die Attraktivität der Preise hat sicherlich zu der großen Verkaufszahl beigetragen. Eine Wochenendreise, ein Dinner für zwei Personen im Wasserpavillion der Wasserburg Anholt oder ein gr0ßer Flachbildfernseher gingen, wenn auch nach einigen Mühen, an die Gewinner. Einige Losnummern mussten mehrmals gezogen werden, weil die Käufer der zu erst gezogenen  Lose es vorgezogen hatten, noch vor der Verlosung nach Hause zu gehen.

Rudi Geukes, der den Abend moderierte, kann sicherlich mehr als zufrieden sein. Nicht nur, dass der Sport und die Sportler in den Mittelpunkt gestellt wurden. Die vom Stadtsportverband engagierten Künstler trugen sehr zum Gelingen des Abends bei. Philipp Dammer, vielen schon bekannt aus der Playback-Show in der Verbundschule, sorgte mit seinem, im positiven Sinn, frechen Mundwerk, seinen Jonglierkünsten und der Art, wie er mit Bällen und brennenden Fackeln umgeht, für Begeisterung. Die Abteilung der Rhytmischen Sportgymnastik von TuB Bocholt und dem Show-Acrobatikteam aus Emmerich standen dem in nichts nach. Das Tom Tommes, ein halber Schotte und ein halber Deutscher, also ein Deutsch-Schotte, mit seinen Zaubereien verknotete Seilstücke zu einem Ganzen vereint, sorgte vor allem bei den zahlreichen Kindern für Erstaunen. Er betonte zudem hinreichend, dass der Dudelsack mehrere Dudel hat. Außerdem entlockte er vielen Damen erstaunte Ausrufe, als er kurz den Schottenrock lüftete. Viel mehr als seine nackten Pobacken war dort nämlich nicht zu sehen.

Und dann war da noch Claudia Berlini. Das Energiebündel, gerade mal 1,60 m groß, sorgte vor allem bei den vielen weiblichen Besuchern für manch neidische Blicke. Nicht nur, dass das Persönchen eine Topfigur hatte, so ließ sie auch die Hüften schwingen und machte sich damit die zahlreichen um ihren Körper kreisenden Hula-Hopp-Reifen untertan.

Für einen Augenschmaus sorgten die Paare der Tanzsportabteilung des TSV Bocholt. Die Herren ganz in Schwarz, die Damen in atemberaubenden roten Kleidern präsentierten eine Standartkür, für die sie viel Beifall bekamen. Dem einen oder anderen männlichen Besucher rutschte dann das Herz in die Hose, als Jörg Pithan, er moderierte die Tanzeinlage, den Besuchern ankündigte, dass die Tänzer und Tänzerinnen sich nun einen entsprechenden Tanzpartner, beziehungsweise Partnerin aus dem Publikum suchten, um dann den Wiener Walzter zu tanzen. Zu den Drückebergern gehörte allerdings Bürgermeister Adolf Radstaak nicht. Er erledigte die unverhoffte, aber nicht lästige Herausforderung bravourös.

Fotos von der Veranstaltung gibt es in der Fotogalerie