Zum Backer – Nicht neu, aber bald ganz anders

Die Tradtionsgaststätte “Zum Backer” in Vehlingen lebt wieder. Derzeit laufen in der Gaststätte umfangreiche Renovierungsarbeiten. Am 1. September wollen Julian Eschenauer und Christiane Borkens dann zur Eröffnung hoffentlich viele Gäste begrüßen.

Christiane Borkens, ein echtes Vehlinger Kind, ist seit ihrer Ausbildung zur Köchin in der Gastronomie zu Hause. Lange hat sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Julian Eschenauer nach einem eigenen Betrieb gesucht. Überlegungen gab es viele. Auch in der regionalen Umgebung. Letztendlich entschieden sich die Beiden dann für den heimischen Backer.

Julian Eschenauer und Christiane Borkens renovieren derzeit die Gaststätte Zum Backer (Foto: Frithjof Nowakewitz)
Julian Eschenauer und Christiane Borkens renovieren derzeit die Gaststätte Zum Backer (Foto: Frithjof Nowakewitz)
Ehrlich – Regional – Fair

Nun soll der Backer nicht eine einfache Gaststätte werden. Beide wollen aus der früheren Kneipe ein Restaurant mit gehobener Landhausküche machen. Dies schließt aber nicht aus, dass die Besucher mit Freunden und Bekannten nicht auch einfach mal ein Bier an der Theke trinken können. Julian Eschenauer beschreibt das Vorhaben als ein “Vier-Säulen-Modell”. Dazu gehören die Kegelbahn, der Thekenbereich, das Jagdzimmer als ungestörter Essbereich und der Verkauf selbst hergestellter Dressings und Konfitüre. Und dies mit dem Slogan: “Ehrlich-Regional-Fair”

Und dieser Slogan soll nicht einfach nur eine Worthülse sein. Eschenauer und Borkens stehen gerade für das Regionale. So wird der Kaffee von einem Unternehmen aus Bocholt geliefert. Und der Kaffee stammt aus dem “Fair-Trade-Handel”. Das bedeutet, dass die Kaffeeanbauer einen fairen Preis für ihr Produkt bekommen. Das Fleisch kommt von einem ortsansässigen Metzger und das Gemüse aus dem lokalen Umfeld. “Wir verwenden beispielsweise auch kein Olivenöl, weil hier in der Gegend keine Oliven wachsen”, erzählt Julian Eschenauer. So hat man in den vergangenen Wochen mit zahlreichen regionalen Anbietern gesprochen, verhandelt und Einigung erzielt. “Wir wollen bodenständige Gerichte bieten, die eigentlich jeder kennt, sie aber so wahrscheinlich noch nie gegessen hat” Und das eben zu fairen Preisen. Zu allem gehört für die beiden Köche auch die Ehrlichkeit. “Was drauf steht, muss und wird auch drin sein”.

Tradition wird im Backer nicht verloren gehen

Seit Wochen werden die lange Zeit leerstehenden Räumlichkeiten renoviert. Und im Gegensatz zu früher, gibt es einige Änderungen. So wurden die früher mal stillgelegten Toilettenräume im vorderen Bereich wieder hergerichtet. Und das sogar barrierefrei, so dass auch Rollstuhlfahrer diesbezüglich keine Sorgen haben müssen. In der Stammtischecke werden wieder die Bilder aufgehängt, die schon früher dort hingen und die viele Vehlinger immer noch kennen werden. Gerade Christiane Borkens kennt als Vehlinger Mädel viele Menschen, die schon früher in der damaligen Kneipe verkehrten. Die alten Bilder sollen das Traditionelle unterstreichen. Die Kegelbahn, zu der übrigens zwei eigene Toilettenräume gehören, spielt in den Planungen der beiden Gastronomen eine wichtige Rolle. Schon jetzt, vier Wochen vor der Eröffnung, haben viele Kegelclubs angefragt. Das Jagdzimmer bietet den Restaurantbesuchern den Platz, um in aller Ruhe und vom Thekenbetrieb ungestört zu essen. Es bietet aber auch Platz für kleine Gesellschaften, die in kleinem Rahmen ein bisschen feiern wollen.

Am 1. September starten Julian Eschenauer und Christiane Borkens das Unternehmen “Zum Backer” mit einer kleinen Hausparty.