Zauberei und Chanson begeisterten Besucher

Mit Charly Martin und Mayo Velvo waren gestern zwei Entertainer im Handerfelder Bauernhof Cafe zu Gast, die einerseit unterschiedlicher nicht sein könnten, andererseits aber zusammenpassen, wie die berühmte Faust aufs Auge.

Charly Martin bewies, dass brennende Zigaretten nicht unbedingt Löcher hinterlassen müssen
Charly Martin bewies, dass brennende Zigaretten nicht unbedingt Löcher hinterlassen müssen

Das Gastspiel der beiden Künstler war Teil der Veranstaltungsreihe des Kulturring der Stadt Isselburg. Mit Charly Martin konnte Bürgermeister Rudi Geukes in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kulturring fast einen alten Bekannten begrüßen. Der Zauberer, Musiker, Sänger und Entertainer hatte schon einmal, als Geukes noch als Lehrer tätig war, ein Gastspiel in der Verbundschule gegeben.

Während Charly Martin auf schier unerklärliche Weise Dinge verschwinden und wieder erscheinen ließ, sorgte Mayo Velvo mit Chansons in verschiedenen Sprachen dafür, dass das Thema Liebe nicht zu kurz kam.

Mitten drin, statt nur dabei

Wer vorne sitzt, ist möglicherweise mitten im Geschehen
Wer vorne sitzt, ist möglicherweise mitten im Geschehen

Bei solchen Veranstaltungen ist es nun mal so, dass gerade Zauberer ja jemanden brauchen, der ihnen assestiert. Deshalb ist die erste Sitzreihe auch immer die “Mitmachreiche” Charly Martin weitete dies auch auf die zweite, dritte und vierte Reihe aus. Ute aus Isselburg war denn auch das erste Opfer. Sie konnte sozusagen hautnah erleben, wie man ein rotes Tuch in der Hand verschwinden lässt. Die Isselburgerin schlug sich tapfer und bekam vom Publikum den verdienten Applaus. Der Zauberer machte ihr mit einem DAPU auch ein Geschenk. Dies ist ein Mix aus Dackel und Pudel, gefertigt aus Luftballons.

Auch Zwanzig-Euro-Scheine verschwinden hin und wieder. Zu solchen Tricks nimmt der Zauberer freilich nicht sein eigenes Geld. Vielmehr leiht er sich aus dem Publikum solch einen Schein. Dieter aus Isselburg ging das Wagnis ein. Mit ins Spiel kam dann Andreas, der von dem Schein eine abgerissene Ecke bekam. Sozusagen als Quittung. Das der Schein mit der fehlenden Ecke dann verschwunden war, hat eigentlich niemanden gewundert. Das die Geldnote dann in einer verschlossenen Sektflasche wieder auftauchte, sorgte für viel Beifall, bei einigen Besuchern aber auch für Stirnrunzeln. Dieter jedenfalls bekam seinen nassen Schein und auch die abgerissene Ecke zurück.

Charly Martin ließ nichts aus. Er verwandelte drei unterschiedlich lange Seile in drei gleichlange, ließ Bindfadenstücke “zusammenwachsen” und zeigte dass eine brennende Zigarette in einem Jacket nicht unbedingt ein Brandloch hinterlassen muss. Auch der berühmte Trick mit dem Glas Wasser und der Zeitung blieb nicht unaufgeführt. In diesem Fall wurde das Wasser durch das Bier eines Gastes ersetzt. Zeitung aufgeklappt und rein mit dem Gerstensaft. Wer weiß schon, wo das Bier geblieben ist. In der auch jetzt noch trockenen Zeitung war es jedenfalls nicht. Auch die Tatsache, dass der Zauberer das Bier aus der Zeitung wieder zurück ins Glas goss, löste das Rätsel nicht auf. Der Gast bekam sein Glas Bier zurück. Eine Garantie für den einwandfreien Geschmack wollte Charly Martin dem Gast allerdings nicht geben.

Mayo Velvo, der Freund des Chanson, der Liebe und des Rotweins
Mayo Velvo, der Freund des Chanson, der Liebe und des Rotweins

Mayo Velvo – so wandelbar wie seine Lieder

Mayo Velvo scheint der geborene Chansonnier zu sein, der sich zudem sprachlich auch international präsentiert. In perfektem holländisch und mit den entsprechenden Fähnchen bezog er unsere niederlänischen Nachbarn mit ein. “Een beetje verliefd is iedereen”. Und damit war er auch beim Thema. Denn die Liebe ist nun mal thematisch gesehen das dominierende Element der Chansons. Velvo, der zumindest in seiner Rolle ein Freund des Rotweins ist, wandelte das Lied von Hildegard Knef ein wenig ab. Statt roter Rosen ließ er für sich “rote Reben regnen”. Im Duett mit Charly Martin sorgten er dafür, dass auch verschiedene Siegertitel des European Song Contest wieder lebendig wurden. Mit “Satellite” (Lena/2011) und “All kinds of everything” (Dana/1970), sowie einigen anderen Titeln boten die beiden Männer einen echten musikalischen Hochgenuss.

Für die Besucher gab es viel zu lachen
Für die Besucher gab es viel zu lachen

Das Charly Martin und Mayo Velvo beim Publikum gut ankamen, bewies zwischendurch und vor allem am Ende der Veranstaltung, der langanhaltende Beifall, wie auch die Forderung nach einer Zugabe. Es war eine Kulturveranstaltung, die stark an die überaus erfolgreiche Zeit der Bühne Bärenstark an gleicher Stelle erinnerte. Und die meisten Besucher waren sich dahingehend einig, dass sowas gern wiederholt werden darf.